Freitag, 16. August 2019

Wanderung nach Dalarö


Freitag, 16. August 2019. Vor Anker in Erikstorpsviken. 16 km Wanderung nach Dalarö.

Nach einer traumhaft ruhigen Nacht und einem wunderschönen Sonnenaufgang um fünf Uhr stehen wir erst spät auf und lassen es gemütlich angehen, bevor wir um 11 Uhr mit dem Dinghy zum nahen Ufer fahren und es dort halb an Land ziehen und vertäuen. Wir haben uns einen Fußmarsch nach Dalarö vorgenommen, das Luftlinie nur etwa dreieinhalb Kilometer entfernt liegt. Aber es schaut so aus, dass es mitten aus der Botanik, in der wir uns hier befinden, keinen direkten Weg gibt. Ich glaube zwar in Google Earth Waldwege zu entdecken, die uns schneller hinführen, aber Christine besteht auf dem von Google Maps vorgeschlagenen Pfad, und das sind nun einmal 9 Kilometer. Wir richten uns also darauf ein, heute insgesamt 20 km zu marschieren, denn in Dalarö kommen sicher auch noch mal schnell ein- oder zweitausend Meter zusammen.

Anders als die meisten der bisherigen Ankerbuchten, in denen wir hier in Schweden gewesen sind, gibt es in Erikstorpsviken keine Felsliegeplätze. Jedenfalls sehen wir keine eingeschlagenen Haken und auch keine Boote, die am Ufer liegen. Auch fehlt jegliche Infrastruktur. Keine Toiletten, keine Mülleimer, nicht mal Wege. Jedenfalls keine, die direkt zum oder vom Ufer weg führen würden. Also schlagen wir uns erst einmal durchs Unterholz, bis wir nach etwa 300 Metern auf einen Feldweg kommen, der sich dann zu einer Schotterstraße mausert. Etwa 500 m Luftlinie von unserem Ankerplatz entfernt befinden sich zwei kleine Häuser mitten in der Wildnis. Wir marschieren weiter. Niemand begegnet uns, es fahren auch keine Autos auf der Schotterpiste. Alle paar Kilometer mal ein Haus am Wegrand. Aber Rehe sehen wir. Heute insgesamt sechs Mal. Meistens sind es jeweils zwei. Und jede Menge Hochsitze. Ein Paradies für Jäger wird das hier sein. Der lange Weg führt dann in weiterer Folge auch für fast zwei Kilometer an einer Bundesstraße entlang, natürlich ohne Fußgänger- oder Radweg. Aber glücklicherweise ist auch diese Straße nicht besonders stark befahren.

Dalarö selbst erscheint uns viel kleiner, als wir geglaubt hatten. Von See aus hatte es ziemlich großzügig gewirkt, als wir vor einer Woche hier vorbei gefahren waren. Wir schlagen nach bei Google und finden heraus, dass es nur 2.000 permanente Bewohner gibt, diese Zahl im Sommer aber auf 15.000 anschwillt. Wir drehen wir eine Runde durch den Ort und nehmen dann um 14 Uhr unsere erste Mahlzeit des Tages in einem Restaurant zu uns, bei dem wir auf der Terrasse sitzen. Cesar Salad, Christine nimmt ihn mit Shrimps, ich mit Haloumi. Beide Portionen sind riesig und richtig was zum satt werden. Anschließend sind wir gestärkt für den Rückweg. Diesmal schauen wir vorher noch in die Komoot-App. Und tatsächlich: es gibt natürlich einen kürzeren Weg. Und der ist auch noch viel schöner, als der Hinweg, denn er vermeidet die Bundesstraße und führt uns fast ausschließlich durch den Wald. So laufen wir am Ende dann keine 20, sondern insgesamt nur 16 Kilometer, zehn hin und sechs zurück. Unser Dinghy und die Gipsy liegen noch so, wie wir sie verlassen haben. Wir sind das einzige Boot in der großen Bucht. An Bord zurück, springen wir gleich ins Wasser. Herrlich klar und herrlich erfrischend bei den 19 Grad, die es hat.

 Die Bilder vom Sonnenaufgang entstehen morgens um kurz nach fünf Uhr, alle innerhalb von 10 Minuten.




 Auch hier scheint es wieder viele Biber zu geben, denn wir sehen einige Baumopfer.

 Die Marina in Dalarö. Hier waren wir vor etwa einer Woche mit dem Boot schon kurz hergefahren, um nach einem passenden Liegeplatz zu schauen. Wir sind dann aber nach Saltsjöbaden weitergefahren.


 Der Bassgeigenkastenkirchturm von Dalarö.



 Alle Restaurants des Ortes scheinen oben auf dem Berg an einer einzigen Straße zu liegen. Woanders sehen wir jedenfalls keine.

 Der Kanal von Dalarö. Wir wären gern hindurch gefahren, aber diese Brücke ist zu niedrig.



 Jede Menge Anstände, wohl aufgestellt für die Jagd auf Enten und Gänse.

 Ob da ein Specht am Werk war?

 Salzlecke für das Wild. In der Nähe gibt es gleich zwei Hochsitze.






 Dinghy und Gipsy sind noch da, wo wir sie zurück gelassen hatten.


 Ganz allein in der großen Bucht.

Wir fahren etwas näher zu diesem kleinen Häuschen, dem einzigen an der Bucht. Es handelt sich um eine Sauna, die vermutlich zu einem der beiden Häuser gehört, die in etwa 500 Meter Entfernung stehen.

Unsere heutige Wanderung nach Dalarö.

 Auf dem Rückweg zum Boot drehen wir mit dem Dinghy noch eine Runde durch die Bucht.




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