Samstag, 29. September 2018

Winterschlaf


Freitag, 28. September 2018, Elburg. Das Boot kommt in die Halle und den Winterschlaf.

An diesem Tag läuft wieder alles wie geschmiert. Die Werftjungs sind pünktlich und arbeiten professionell wie immer. Um Halb neun steht das Boot auf dem Stahlbock und das Unterwasserschiff wird kurz danach mit Hochdruck gereinigt. Auch die Seitenwände bekommen eine Wäsche, damit das spätere Polieren leichter von der Hand geht.

Wir sind bereits um 0630 aufgestanden, um die letzten Vorbereitungen zu erledigen. Auch nachdem das Boot nun an Land steht, gibt es noch ein paar abschließende Kleinigkeiten zu tun, bevor es in die Halle geschoben wird. Um 10 Uhr sitzen wir im Auto. Am Nachmittag besuchen wir meine Mutter, übernachten bei meinem Bruder und fahren am Samstag via Unna, wo wir noch schnell Freunden einen Besuch abstatten, Richtung Heimat. Um 20 Uhr sind wir zu Hause.

Ein Saison-Resumée folgt dann noch in den nächsten Tagen.

 In den Seilen


 Auf den Bock


 Holzklötze unter den Kiel


 Konzentrierte Arbeit. Der Chef bedient den Kran persönlich



 Transport zum Abspritzplatz



 In diesem Jahr hat der Propeller keine Macken bekommen und das Ruder ist ebenfalls noch in gutem Zustand.


 Das Antifouling sieht noch ganz passabel aus. 


 Bugstrahlpropeller


 Vollgeräumte Vorpiek



 Ab in die Halle







Donnerstag, 27. September 2018

Frostschutz


Donnerstag, 27. September 2018. Letzter Tag vor dem Auswassern. Am meisten Zeit nehmen die Frostschutzarbeiten für Motor und Wasser-/abwassersystem in Anspruch.

Im Jachtcenter Elburg ist heute Großkampftag. Am laufenden Band werden Boote aus dem Wasser genommen. Das Wetter ist ideal dafür, es ist sonnig und warm. Am Vormittag erledigen wir kleinere Jobs und plaudern eine ganze Weile mit unseren
netten holländischen Nachbarn, die seit 10 Jahren permanent auf ihrem 20-Meter-Boot leben, dieses aber jetzt verkaufen und auf ein kleineres umsteigen wollen. Nach und nach wird es ungemütlicher auf unserer Gipsy, aber noch haben wir fließendes Wasser und können die Toiletten benutzen.

Um 16 Uhr können wir dann unseren Liegeplatz verlassen und vor den Kran fahren, der uns morgen früh um 8 aus dem Wasser heben wird. Jetzt kommen die wichtigsten und gleichzeitig unangenehmsten Arbeiten des Tages. Wir brauchen nun den Motor nicht mehr einzusetzen und können deshalb nun den Seewasserkreislauf des Diesels mit Anti-Freeze spülen. Es braucht 20 Liter, bis am anderen Ende die blaue Brühe aus dem Auspuff kommt und der Motor für dieses Jahr zum letzten Mal ausgeschaltet wird.

Etwas zeitraubender ist dann die Präparierung des Frischwassersystems, das wir ebenfalls mit Frostschutzmittel füllen, allerdings einem anderen Zeugs als für den Motor. Wir wollen uns ja schließlich im nächsten Jahr nicht vergiften. Dafür muss zunächst der Wassertank und als nächster Schritt der 40-Liter-Boiler geleert werden. Das Boilerwasser lasse ich in die Bilge laufen. Die ist blitzsauber und mit der Lenzpumpe kann das klare Wasser auf Knopfdruck nach draußen befördert werden. Erst als fast alles abgepumpt ist, entdecke ich, dass das Wasser in der Bilge rot gefärbt ist. Wie kann das denn sein? Wir haben doch das rosafarbene Antifreeze noch gar nicht eingefüllt. Plötzlich kommt mir ein Gedanke. Rot ist doch auch das Getriebeöl. Und tatsächlich. Ich hatte wohl die Schraube des Getriebeölfilters gestern nicht fest genug angedreht, denn die ist lose. Und deshalb ist Getriebeöl in die Bilge gelaufen. Sie war also nicht sauber. Die Menge ist nicht groß, denn am Messstab des Getriebes kann man keinen Niveauunterschied erkennen, aber selbst zwei oder drei Schnapsgläser Öl hinterlassen draußen im Kanalwasser deutliche Spuren, die man mit Pril zumindest halbwegs unsichtbar machen kann. Die Reinigungsarbeiten in der Bilge kosten jedenfalls wieder zusätzliche Viertelstunden. Dann kommen 66 Liter Antifreeze in den Wassertank. Ich verdünne das Zeugs, so dass Kunststoffleitungen bis etwa minus 10 Grad vor dem Platzen geschützt sein sollten. So kalt ist es in den Niederlanden seit langem nicht gewesen und in der Halle wird es vermutlich eh nicht unter Null Grad. Aber: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Dann müssen sämtliche Leitungen mit der roten Brühe gefüllt werden. Also alle 6 Wasserhähne aufdrehen und warten, bis überall das Antifreeze ausläuft, jeweils für warmes und kaltes Wasser. Auch beide Toiletten müssen mehrfach gespült werden, damit auch die Abwasserleitungen gegen Vereisung geschützt sind. Zum Schluss wird der Boiler wieder geleert, damit die 40 Liter im nächsten Jahr wieder verwendet werden können. Hört sich alles einfacher an, als es ist. Ein großer Teil der heutigen Arbeiten findet jedenfalls im Motorraum statt und dort es einfach verflixt eng.

Nach guten drei Stunden sind wir mit diesem Programm jedenfalls durch. Jetzt haben wir kein Wasser mehr und dürfen auch die Abflüsse nicht mehr benutzen. Aber es gibt ja ein Duschhaus hier im Gelände, das heute auch für das abendliche Zähneputzen herhalten muss. Ein paar Brote hat uns Christine schon am Nachmittag geschmiert, so dass wir jetzt nicht mehr zum Essen in die Stadt laufen müssen. Es folgt die letzte Nacht an Bord in dieser Saison.

 Unsere Nachbarn verlassen die Box und fahren zum Auswassern. Das Schiff wiegt 55 Tonnen, aber der große Travellift des Jachtcenter Elburg kann 100 Tonnen heben.


 Frostschutzmittel wird in den Seewasserkreislauf des Dieselmotors gefüllt.

 Ein anderes, ungiftiges Frostschutzmittel füllen wir in den Wassertank.


 Nachdem alle Leitungen mit der rosa Suppe geflutet sind, lassen wir das Boilerwasser wieder in die Kanister laufen damit wir das Frostschutzmittel im nächsten Jahr erneut einsetzen können.

 Wieder eine ungeplante Sauerei. Kleine Reste von rotem Getriebeöl in der Bilge, vermischt mit blauem Frostschutzmittel.

 Morgen früh soll uns dieser Kran aus dem Wasser heben.



Mittwoch, 26. September 2018

Ölwechsel


Mittwoch, 26. September 2018. Elburg. Öl- und Filterwechselorgie im Motorraum. Außerdem arbeiten wir weitere Punkte der Checkliste ab.

Den Motor werfe ich um 0730 an. Nach etwa 20 Minuten hat das Kühlwasser 70 Grad erreicht und ich stelle den Diesel wieder ab. Das Material ist vorbereitet und also kann es losgehen. Das Abpumpen der 17 Liter Motoröl ist in einer halben Stunde erledigt. Nun kommen Dieselfilter und Ölfilter an die Reihe. Das sollte eigentlich flott über die Bühne gehen, wenn ... ja wenn es dabei nicht immer eine solche Sauerei gäbe. Um mehr Platz zum Wechseln des größeren Öllfilters zu haben, will ich zunächst den direkt daneben liegenden, kleineren Dieselfilter abschrauben und diesen eigentlich erst nach dem Wechsel des Ölfilters ersetzen. Aber aus dem Filtereinlass rinnt noch ein dünner Dieselfaden. Mist. Also muss ich doch den neuen Dieselfilter gleich wieder aufschrauben. Noch ist nicht viel Sauerei passiert. Damit es beim Ölfilter nicht wieder so ein Geklecker wie beim letzten Mal gibt, habe ich eine kleine Wanne besorgt und platziere diese nun unter den Ölfilter. Dann steche ich den Filter mit einem Spitzbohrer an und lasse das Ding leerlaufen. Und anschließend abdrehen. Das geht sogar ohne Werkzeug, nur mit beiden Händen. Obwohl ich oben am Rand jede Menge Küchenpapier in die Runde gewickelt habe, geht wieder schwarze Brühe daneben und in die Bilge. Fast gleichzeitig mache ich wohl eine unbedachte Bewegung mit dem Arm und kippe dabei den 10-Liter-Eimer um, der über mir auf dem schmalen Bodenbrett neben der Motorraumluke steht und in dem sich bis gerade noch die alten Öl- und Dieselfilter befanden nebst reichlich viel eingesauten Küchentüchern. Der fällt einen Meter tief nach unten und schmeißt dabei die kleine Ölwanne um, die ich zwar schon teilweise ausgesaugt hatte, in der aber immer noch genug schwarzes Öl vorhanden ist, um den Schiffsboden auf der Steuerbordseite komplett einzusauen. Weil dieser schräg ist, komme ich gleich ins Rutschen. Na super. Glücklicherweise ist Christine zur Stelle, die mit neuem Küchenrollennachschub aushelfen und das schmierige Zeug, das ich ihr anreiche, irgendwo zwischenlagern muss. Damit man sich überhaupt noch da unten bewegen kann, putze ich erstmal alles wieder sauber, bevor der neue Filter aufgeschraubt und das neue Öl eingefüllt werden kann.

Der Wechsel von Getriebeöl und Getriebeölfilter ist dafür mal was Feines. Das geht völlig komplikationslos und flott vonstatten. Ich schaue noch einmal den Dieselvorfilter an (sauber, braucht nicht gewechselt zu werden) und dann muss ich noch die Bilge unter Motor und Welle reinigen. Um 12 Uhr ist alles wieder sauber und aufgeräumt. Ohne die Schmierage wegen des Ölfilters wäre ich eine Dreiviertelstunde früher fertig gewesen. Wie auch immer, einen Vormittag muss man für die ganze Aktion einplanen.

Am Nachmittag stehen weniger aufregende Jobs auf dem Programm: Teakdeck schrubben, Batterien aus allen batteriebetriebenen Geräten entnehmen, Klamotten packen, die mit nach Hause sollen und Klamotten, die an Bord bleiben sollen in Vakuumsäcke stecken. Mit dem Staubsauger die Luft rausziehen und schon sind diese Kleider gut gerüstet für die Überwinterung an Bord. Mit weiteren kleinen Jobs sind wir bis 18 Uhr jedenfalls gut beschäftigt. Wir würden zwar gern im Ort essen gehen. Das fällt aber aus, weil wir noch einige Lebensmittel an Bord haben, die verarbeitet werden sollten. Also gibt es Bordküche. Ein schöner Tag übrigens und die Sonne scheint bis zum Untergehen.

 Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und der Motor ist warmgelaufen.

 Die ersten 6 Liter des abgepumpten Altöls wandern in einen 20 Liter Kanister, damit ich nicht so oft zur Altöl-Entsorgungsstelle hier im Gelände laufen muss. Immerhin sind insgesamt 17 Liter Motoröl und 4 Liter Getriebeöl abzupumpen.

 Die Idee mit dieser kleinen Ölwanne und dem Anstechen des Ölfilters ist ja nicht schlecht.


 Doch mit der Umsetzung hapert es noch. Schweinerei im Motorraum und Zusatzarbeit, weil von oben ein Eimer auf die schwarze Ölwanne fällt.

 Frisches Öl wird eingefüllt. Halbsynthetisches Champion 10W40, abgefüllt aus einem 60-Liter-Fass vom Mechaniker-Workshop hier auf dem Gelände.

 Der kleine Getriebeölfilter ist schnell aus- und einzubauen. Geht ganz einfach und ohne Schweinerei.

 An die Einfüllöffnung für das Getriebeöl kommt man zwar nicht gut heran. Aber mit einer Verlängerung ist es kein Problem. 

 Schwer zugänglich: Die Bilge unter Motor und Welle. Soll trotzdem wieder sauber werden. Das Gröbste sauge ich mit der Pumpe ab, dann wird mit reichlich heißem Prilwasser nachgespült, wovon die erste Runde auch noch abgepumpt und mit dem Altöl entsorgt wird.

 Der Dieselvorfilter ist immer noch schön sauber. Habe ich bisher noch nicht wechseln müssen.

 Batterien ausbauen aus Fernbedienungen, Lampen, Waagen, Uhren, ...













Bettzeug, Handtücher und Klamotten, die an Bord bleiben sollen, kommen in vakuumierbare Plastiksäcke.

Dienstag, 25. September 2018

Wir holen das Auto


Dienstag, 25. September 2018, Elburg. Wir holen das Auto von Leeuwarden und arbeiten die Checkliste ab.

Wir hatten eine klare, kalte Nacht und der Tag beginnt mit Sonnenschein. Frühes Aufstehen ist angesagt, denn wir wollen den Bus um 0816 nach Zwolle bekommen. Dazu müssen wir zunächst 2 Kilometer bis zur Haltestelle gehen. Im Bus erleben wir dann dieselbe Überraschung wie beim letzten Mal, als wir nämlich in anderer Richtung von Zwolle nach Elburg gefahren waren, um das Auto abzuholen. Die Einheimischen zahlen mit einer Buscard, aber wir brauchen für die 40-minütige Tour wieder nichts zu berappen, weil man offensichtlich weder Bargeld nehmen darf noch Bankomatkarten verarbeiten kann. Schön, 16 Euro gespart. Dann noch eine Stunde mit dem Intercity bis Leeuwarden, dort wieder ein paar Kilometer zu Fuß. Das Auto steht noch an Ort und Stelle und springt auch an, allerdings etwas mühsam mit einigen Hustern. Um Halb eins sind wir wieder zurück in Elburg.

Während der Bus- und Bahnfahrt habe ich begonnen, eine Checkliste auf dem iPhone zu erstellen, damit wir im Prozess des Einwinterns nichts Wichtiges vergessen. Bei der Fülle an Jobs kann das tatsächlich leicht passieren, zumal am Ende, wenn der Kahn mal im Kran hängt, alles ziemlich flott geht. Im Laufe des Nachmittags fallen mir ständig neue Dinge ein und die Liste wird länger und länger während wir schon damit beginnen, einzelne Punkte abzuarbeiten. Am Ende des Tages enthält sie bereits 53 Positionen. Ein letztes Mal Wäsche waschen, dann können wir schon die Waschmaschine entwässern. Tick. Christine räumt und putzt unter Deck und säubert die Fender, ich kaufe 17 Liter Öl, das morgen frisch in den Motor kommen soll. Ansonsten beschäftige ich mich eine ganze Weile damit, über eine Konstruktion nachzudenken, mit Hilfe derer die Servicebatterien ausgewechselt werden können. Möglicherweise ist das zu Beginn der nächsten Saison erforderlich. Die Biester wiegen 65 Kilo pro Stück und müssen irgendwie über den Motorblock gehievt werden, bevor man sie nach draußen bringen kann. Viele Fotos werden geschossen und Maße genommen, damit ich im Winter zu Hause etwas zu basteln habe. Ruckzuck ist der Nachmittag vorbei. Die Sonne scheint immer noch und wir können im warmen Cockpit zu Abend essen. Wir haben noch zwei Tage, denn am Freitagmorgen kommt das Boot in den Kran.

 Am Morgen in Elburg vor der Bushaltestelle. Blick auf den Stadtgraben.

 Vor dem Bahnhof von Leeuwarden.

 So, wie wir es im Neuen Leeuwarder Jachthaven abgestellt haben, steht es noch da, unser Auto. Und springt auch an. 

Anderthalb Stunden später am neuen Parkplatz beim Jachtcenter Elburg.

 Unser kleines Bötchen zwischen einer 20- und einer 23-Meter-Yacht.

 Ich überlege an einer Konstruktion, um die Batterien bei Bedarf aus dem Motorraum zu bekommen. Wird eine echte Herausforderung.















Die Checkliste wird länger und länger.

Montag, 24. September 2018

Von Harderwijk nach Elburg


Montag, 24. September 2018. Von Harderwijk nach Elburg, 22 km, 2 Brücken.

Am Sonntag regnet es ununterbrochen und wir bleiben deshalb an Bord. Nur am Abend trauen wir uns raus und gehen noch einmal indisch essen. Wir nehmen wieder ein komplettes Menu und hauen richtig rein. Viel zu viel, genaugenommen. Aber es schmeckt einfach zu gut. Im Laufe des Tages hatten wir noch überlegt, ob wir dem Dolfinarium einen Besuch abstatten sollten. Das wäre sehr bequem gewesen, denn es befindet sich gleich neben unserem Liegeplatz. Tierschützer halten solche Shows ja für Tierquälerei und wir hätten sicher ein etwas schlechtes Gewissen, hineinzugehen. Weil der gesamte Park aber großteils eine Open-Air-Angelegenheit ist und das Wetter wirklich zu unlustig, wird uns die Gewissensentscheidung sozusagen durch höhere Fügung abgenommen.

Am Montag wird das Wetter besser. Viel Sonne heute aber auch einige kräftige Schauer. Um Halb zehn werfen wir die Leinen los, legen aber bereits um 10 Uhr wieder an, und zwar an einer Tankstation im Lorentzhaven von Harderwijk. Der Diesel ist hier deutlich billiger als an den beiden anderen Tankstellen, die noch am Weg liegen. Deren Preise hatten wir am Samstag auf der Fahrt Richtung Harderwijk schon erkundet. Bei 332 Litern ergeben 15 Cent pro Liter schon runde 50 Euro Ersparnis. So viel Diesel übernehmen wir nämlich und haben den Tank jetzt wieder voll für das Winterlager. Unser letzter Fahrtag in dieser Saison ist angenehm. Zwar ist die Luft nur etwa 14 Grad warm aber die Sonne wärmt das Cockpit schön auf, weil das Zelt mit den Fenstern wie ein Treibhaus wirkt. Jedenfalls annähernd, denn wegen diverser Aussparungen für die Poller kann der Wind an manchen Stellen natürlich schon noch etwas hineinwehen. 

Um Halb eins kommen wir in Elburg an und legen uns zunächst neben die Kranspur. Wir erfahren dann aber bald, dass wir dort nicht bleiben sollten und bekommen eine 20-Meter-Box etwas weiter östlich zugewiesen. Nun liegen wir zwischen zwei großen Motoryachten, die beide zum Verkauf stehen. Der Kahn an Steuerbord ist schon etwas älter und soll 375.000 Euro kosten, die moderne Yacht an Backbord, Baujahr 2010 und 23 Meter lang, ist für schlanke 1,5 Millionen zu haben. Dazwischen nimmt sich unsere Gipsy 5 geradezu mickrig aus.

Uns beiden geht es heute nicht besonders gut. Christine hat Kopfschmerzen und ich ziehe mir am Morgen einen leichten Hexenschuss zu und plage mich mit einer mittelschweren Erkältung. Ich kann gar nicht so schnell neue Tempopackungen aus dem Schapp holen, wie ich sie verbrauche. Trotzdem fangen wir nach dem Festmachen gleich mit den Arbeiten an. Nachdem wir gestern schon einen großen Teil Wäsche erledigt hatten, macht Christine jetzt eine Bestandaufnahme der Lebensmittel unter Deck und putzt schon mal die Schränke aus, während ich das Dinghy zu Wasser lasse, säubere und den Außenborder so lange laufen lasse, bis er ausgeht, damit nämlich der Vergaser leer ist und die Düse im Laufe des Winters nicht verkleben kann. Außerdem wird der Motor noch mit WD40 eingenebelt. Anschließend erneuere ich fast alle Gummistropps, mit denen die Zeltbahnen unten an der Reling befestigt sind. Die Qualität der Dinger, die ich erst Ende der letzten Saison gekauft hatte, ist ziemlich mies und einige sind schon gerissen, andere brüchig. Ich verwende die Kugeln und ziehe neue Gummis ein. Nicht schwierig, aber etwas zeitraubend.

Um 16.30 Uhr machen wir Feierabend, bringen die Fahrräder an Land und fahren einkaufen.

Wie schon im vergangenen Jahr sehen wir auch jetzt wieder große Ansammlungen von Schwänen. Sie kommen aus der Tundra um hier zu überwintern. 



 Wir liegen in einer großen 20-Meter-Box mit breitem Steg. Am Nachmittag mache ich Dinghy und Außenborder winterklar. 


 Die meisten Gummistropps, die die Zeltbahnen nach unten zur Reling hin spannen, sind mürbe. Ich ersetze sie durch bessere Gummis, die ich in die Kugeln fummeln muss.


 Track von Harderwijk nach Elburg.

 Das GE-Bild von Harderwijk ist nicht auf neuestem Stand. Der neue Stadthafen, in dem wir gelegen hatten, fehlt völlig. Aber auch der Lorentzhaven, in den wir zum Tanken fahren, sieht jetzt etwas anders aus, als auf diesem Bild.












Auch das Gelände des Jachtcenter Elburg sieht teilweise anders aus, als auf dem Bild. Unsere Box liegt beim roten Pfeil, ist als solche auf diesem GE-Foto aber noch gar nicht zu sehen. Die Anlage wird also wohl erst in den letzten Jahren entstanden sein. Früher gab es offenbar nur Plätze mit Längsausrichtung zum Kanal.