Donnerstag, 08. August 2019.
Von Ranöhamn nach Ornö Brunsviken, 18 km. 12 km-Wanderung in Ornö.
Die Winsch hat Mühe, den
Anker aus dem Grund zu brechen. Er sitzt dieses Mal richtig fest im Grund. Um
neun Uhr sind wir unterwegs. Es ist meistens bedeckt und zeitweilig regnet es
leicht, aber im Laufe des weiteren Tages scheint meistens die Sonne. Unser Ziel
für heute heißt Ornö. Dort gibt es eine tief einschneidende Bucht, an deren
Ende es einen kleinen Gasthafen bei einer Bootswerft gibt, die aber, wie es
scheint, ihren Betrieb längst aufgegeben hat. Wir ergattern sogar noch einen
Längsplatz am Steg. Zwei Stunden später hätten wir die noch größere Auswahl
gehabt, denn während einiger Stunden sind wir die einzigen Gäste, bevor es
gegen Abend wieder etwas voller wird.
Am Nachmittag wandern wir
los. Ohne konkretes Ziel. Die meiste Zeit sind wir auf einer asphaltierten
Straße unterwegs, auf der aber so gut wie keine Autos fahren. An unserem
kleinen Hafen hatten wir den Wegweiser „Kyrkan 5 km“ gelesen, also eine Kirche.
Da wird ja wohl ein Ort sein. Mal schauen. Und so ist es dann auch. Die Häuser
von Kyrkviken sind extrem disloziert und nicht etwa um die Kirche herum
konzentriert. Wir entdecken auch ganz erstaunt, dass es hier auf der Ostseite
eine weitere schöne Ankerbucht und sogar einen kleinen Bootshafen mit
Tankstelle gibt. Erstaunlicherweise ist der Sprit hier auf der Insel 10 Prozent
billiger als in Nynäshamn am Festland. Wir könnten glatt 75 Euro sparen, wenn
wir jetzt hier tanken würden, aber dafür müssten wir mehr als 20 km hierher und
wieder zurück fahren. Da lohnt es sich dann schon nicht mehr so sehr.
Als wir um Halb fünf wieder
am Boot sind, haben wir 12 km in den Knochen und vor allem auf den Fußsohlen.
Wir waren beide ohne Strümpfe in Trekking-Sandalen unterwegs und haben jetzt
leichte Blasen unter den Ballen. Nach einer Ruhepause machen wir uns gegen 18
Uhr noch einmal auf den Weg. Am Nachmittag hatten wir für den Abend einen Platz
im Restaurant des Skärgardshotell reserviert, in dem es heute ein Buffett gibt.
Die Lage und das Ambiente sind wunderbar. Wir haben einen schönen Blick über
die Bucht auf den kleinen Bootshafen und bekommen erstklassiges Essen. Das
Fleisch direkt vom Grill (Rind, Huhn und Lamm) kommt von der Insel und schmeckt
wirklich erstklassig. Wir haben lange nicht so zartes Rindfleisch serviert
bekommen. Wobei es ja nicht wirklich serviert wird, da wir uns ja selbst
bedienen bzw. das Fleisch am Grill abholen. Auch in diesem teuren Hotel ist das
Mädel, das die Getränke bringt und die Teller abräumt, wohl nur eine Studentin
im Ferienjob. Zwar sehr freundlich (das ist immerhin die Hauptsache) aber
fachlich doch etwas unterbelichtet. Diesen Eindruck haben wir hier in Schweden
ja schon ziemlich häufig gewonnen. In der kurzen Saison ist es wohl extrem
schwierig, erfahrenes Personal zu bekommen. Egal, ob es sich um Schleusen- oder
Marinapersonal oder Servicebedienstete in der Gastronomie handelt. Am Buffett
und am Grill greifen wir natürlich ordentlich zu und sind anschließend ziemlich
satt.
Als wir später wieder an
Bord sind, gewittert es rings um uns her und schließlich fällt auch etwas
Regen. Hätte schlimmer kommen können. Außerdem liegen wir hier extrem sicher
und gut geschützt.
Auch diese Schienen-Slipanlage ist wohl lange nicht mehr in Betrieb gewesen.
In diesem Restaurant sind wir heute Abend zum Dinner-Buffett. Das Bild machen wir am Nachmittag, als wir dort reservieren.
Entlang der Straße sehen wir viele Hochstände.
Und da, wo es Hochsitze gibt, muss es ja auch Wild geben. Genau. Dieser Rehbock stände wunderbar für einen Blattschuss. Die Entfernung von etwa 100 Metern würde auch gut passen.
Am Ziel: Die Kirche in Kyrkviken.
Innen findet gerade ein Unterricht mit Kindern statt.
Die Bucht Kyrkviken mit kleinem Bootshafen und Tankstelle.
Ein Eis und ein Kaffee im Museumscafé.
Von Ranö nach Ornö. 18 km.
Ankunft in Ornö Brunsviken.
Zu Fuß einmal quer über die Insel und zurück.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen