Sonntag, 18. August 2019.
Erikstorpsviken, 4. Ankertag.
Das Wetter an diesem Sonntag
ist meistens deutlich besser, als vorhergesagt. Erstens, weil es kaum regnet,
zweitens die Sonne häufiger scheint und drittens wir kaum etwas von dem vielen
Wind merken, der wohl außerhalb der Bucht weht. Wegen des schlechten Forecasts
hatten wir uns entschlossen, noch einen weiteren gemütlichen Tag vor Anker zu
verbringen, nachdem der gestrige mit deutlich besserem Wetter aufgewartet
hatte.
Was macht man den lieben
langen Tag, wenn man - manchmal sogar als einziges Boot - in so einer schönen
naturbelassenen Bucht liegt? Nun, zum Einen schlafen wir ziemlich lange. Erstaunlich
eigentlich, dass man 11 Stunden lang die Augen geschlossen halten kann, wenn
doch am Vortag keine besonderen Anstrengungen oder Schlafentzug stattgefunden
haben. Etwas Sport gehört natürlich trotzdem zum Tagesprogramm.
Bei mir beginnt das mit einer
halben Stunde Krafttraining/Gymnastik/Yoga nach dem Aufstehen. Gestern und
heute habe ich am Nachmittag jeweils etwa eine Stunde auf dem SUP (Paddelboard)
verbracht, wobei es gestern deutlich anstrengender war, weil ich zurück zum
Boot relativ starken Gegenwind hatte. Heute war es etwas angenehmer.
Mittlerweile stehe ich schon halbwegs sicher auf dem wackligen Brett (das
eigentlich eine stramm aufgeblasene Luftmatratze in Stromlinienform mit Flosse
ist). Als ich diese Art der Fortbewegung auf dem Wasser vor einigen Jahren in
der Karibik zum ersten Mal sah, fand ich das Ganze weder ästhetisch, noch sah
es sportlich aus. Gut, eine schön anzuschauende Sportart ist es ja nun wirklich
nicht. Aber Sport, das ist es durchaus. Jedenfalls dann, wenn man sich bemüht,
halbwegs flott voranzukommen und erst recht, wenn es gegen den Wind geht. Heute
habe ich mal besonders darauf geachtet: Man trainiert eigentlich ziemlich viele
Muskelpartien. Es beginnt mit den Füßen, die permanent mitarbeiten müssen, um
das Gleichgewicht zu halten. Das gleiche gilt für die Beine. Und bei der
Paddelei werden Arme, Schultern und Rücken gleichermaßen beansprucht. Also am
Ende gar nicht so blöd. Heute fahre ich unsere und die Nachbarbucht komplett ab
und schaue mir intensiv die Uferbereiche an. Dabei entdecke ich einen etwa 20
Meter langen Felsen, der sehr steil ins Wasser abfällt. Weil es davor auch
unter Wasser steil weiter geht, könnten wir mit unserem Boot hier sogar
längsseits anlegen. Als ich das später Christine vorschlage, findet das
Ansinnen allerdings wenig Verständnis um nicht zu sagen pure Ablehnung (was
soll der Aufwand, wenn wir hier doch schön vor Anker liegen?).
Außerdem gehen wir baden und
lesen viel. Hin und wieder verlangt auch das Boot ein paar kleinere Aktionen.
So müssen wir z.B. heute die Gasflasche wechseln und die Keilriemen der 24 Volt
Lichtmaschine nachspannen. Außerdem bedürfen die Servicebatterien einer
Lade-Session. Nach 3 kompletten Ankertagen ist heute Mittag die Restkapazität
bei 42 Prozent angelangt. Grob gesagt, verbrauchen wir pro Ankertag etwa 20
Prozent unserer Batteriekapazität oder 80 Amperestunden (bei 24 Volt, also
ungefähr 2 Kwh). Wenn wir die Maschine mit 1300 Umdrehungen laufen lassen, lädt
sie die erste Stunde mit etwa 80 Ampere, danach fällt die Ladestärke langsam
ab. Wenn die Batterien bei gut 60% Ladezustand sind, sinkt der Ladestrom
bereits auf 70 Ampere. Wenn wir nun also weitere Zeit vor Anker liegen wollten,
müssten wir den Motor täglich etwa eine Stunde laufen lassen, in der er etwa 3
Liter Diesel konsumieren würde. Es macht übrigens keinen Sinn, den Motor schon
am ersten oder zweiten Ankertag zum Laden einzuschalten. Je voller die
Batterien sind, umso geringer ist der Ladestrom. Bei einer Stunde Laufzeit
würde die Lichtmaschine dann nicht 20 Prozent, sondern z.B. nur 5 bis 10
Prozent der Kapazität laden.
Das kleine Saunahäuschen ist nicht einmal verschlossen, aber ganz sicher nicht für die öffentliche Nutzung gedacht.
An diesem Felsen könnte man sogar längsseits mit unserem Boot festmachen, weil er eine gerade Front hat, auch unter Wasser weiter steil abfällt und es überall tief genug ist.
Eine Stunde lang unterwegs auf dem SUP. Die apple watch zeichnet den Track auf, wenn man im Trainingsbereich den Fahrradmodus einschaltet.
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