Sonntag, 30. Juni 2019. Von
Vassbacken nach Karlsborg, 36 km, 2 Schleusen, 1 Brücke. Sabine und Frank sind
wieder dabei.
Wir frühstücken gemeinsam an
Bord. Auch die Fahrräder von Sabine und Frank schnallen wir wieder auf dem
Vorschiff fest. Unser heutiges Ziel heißt Karlsborg am Vättern und weil das per
Fahrrad 46 Kilometer sind, wollen wir die Rückfahrtstrecke für die beiden etwas
verkürzen. Das machen wir, indem wir die ersten 5 Kanalkilometer allein fahren,
während Sabine und Frank das WoMo in Tätorp (im Bordsprech: „Tatort“) parken
und in der dortigen Schleuse zusteigen. Hier geht es mit Handbedienung nur 20
cm aufwärts. Wir brauchen nicht einmal die Leinen zu bedienen.
Im See Viken haben wir
Flaute und fahren gemütlich zwischen kleinen Inselchen hindurch. Hier können
wir auch wieder etwas schneller fahren als im Kanal, wo nur 5 Knoten erlaubt
sind. Die engen Durchfahrten zwischen dem See Viken und dem Nassjön und später
dem Bottensjön sind die interessantesten und schönsten Passagen, die wir hier
in Schweden bisher erlebt haben. Volle Konzentration ist gefordert, weil es
sehr eng zugeht. Begegnen könnte man sich hier nicht auf den mehrere hundert
Meter langen Engstellen. Das Wetter spielt mit und wir können die Durchfahrt in
vollen Zügen genießen. Auch mit der einzigen Brücke und den Schleusen haben wir
ausgesprochenes Glück. Sie stehen offen für uns zur Einfahrt. Die zweite
Schleuse in Forsvik hat sehr unebene Seitenwände und mit uns fährt ein
Segelboot in die Kammer, das gerade noch neben uns Platz findet. Es geht
dreieinhalb Meter abwärts, und zwar in ziemlichem Tempo. Da es keinerlei
Strudel dabei gibt, ist das völlig problemlos. Nach der Schleuse setzen wir
Sabine und Frank samt Fahrrädern wieder ab und fahren die letzten 7 Kilometer
bis zu unserem Ziel allein weiter. So haben die beiden nur noch etwa 35
Radkilometer vor sich. Bei auffrischendem Wind, den sie teilweise von vorn
haben und Temperaturen von 27 Grad dürfte das eine kleine Herausforderung sein.
Wir erwischen gerade noch
den letzten für uns geeigneten Anlegeplatz in Karlsborg und reservieren auf dem
nahen Campground erstmal einen schönen Stellplatz für das Wohnmobil. Dann
spazieren wir etwas durch die Gegend und gehen auf der anderen Seite der Brücke
im Vättern baden. Hier ist das Wasser glasklar. In diesem See mit Tiefen von
über 100 m soll es Sichtweiten von bis zu 15 Metern geben. Allerdings scheint
uns die Wassertemperatur auch etwas kühler zu sein als im Kanal gestern.
Am Abend essen wir wieder
zusammen auf dem Schiff. Heute gibt es Krautfleckerl, neu für Sabine und Frank.
Schmeckt ihnen aber. Am Nachmittag hat der Wind zugelegt und mittlerweile bläst
es mit bis zu 30 Knoten. Da wir am Ende des Kanals liegen schaukeln uns die
Wellen ganz schön durch. Morgen soll der Wind noch stärker werden und die
Temperaturen wieder zurück gehen.
Wir fahren mit dem Boot los; Sabine und Frank sitzen schon im Wohnmobil.
Vassbacken liegt achteraus.
Bei dieser Abzweigung kann man nichts falsch machen ...
... aber bei dieser, auf der anderen Seite, sehr wohl, wie wir vor ein paar Tagen gesehen haben, als ein Segelboot dort in der Sackgasse landete.
Hier ist der Kanal sehr eng. Begegnung nicht möglich. Dafür gibt es extra angelegte Stellen vor und hinter diesen schmalen Passagen.
Erstmals auf dem Götakanal mit einem anderen Boot in der Schleuse. Hier geht es nur 20 cm aufwärts.
Der Sprössling unseres Mit-Schleusers dreht eines der Schleusentore zu.
Auf dem Viken. Zeit für dies und das ...
... unter anderem auch mal wieder für einen Drehzahltest. Wenn wir Vollgas fahren, ziehen auch wir ordentliche Wellen nach.
Ganz knapp neben dem Tonnenstrich wird es flach. Hier liegen die Felsen nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche.
Auch auf diesen Passagen ist ein Begegnen nicht möglich. Wir haben Glück. Uns kommt heute nirgends in den engen Fahrwassern ein anderes Boot entgegen.
Wir haben einen Verfolger.
Die Sonne genießen ...
... und die schöne Gegend bestaunen.
Hier kommt uns doch einmal ein Boot entgegen. Glücklicherweise wird es gerade etwas breiter und das andere Fahrzeug ist sehr klein.
In Forsvik wartet eines der hier liegenden Segelboote auf die Freigabe zur Schleuseneinfahrt. Weil wir gerade in Fahrt sind, fahren wir zuerst ein. Der Segler legt sich dann neben uns in die Schleuse.
Schleuse in Forsvik. Für Götakanalverhältnisse ist der Hub mit 3,5 Metern relativ groß. Die Schleusenwände sind extrem uneben.
Abwärtsschleusen ist erheblich unproblematischer als aufwärts.
Kinder an der Leine.
Wir erwischen hier in Karlsborg den letzten brauchbaren Platz (links am Steg).
Für Sabine und Frank, die noch mit den Fahrrädern unterwegs sind, reservieren wir diesen Platz auf dem Campground.
Spontanes Badeintermezzo während eines Rundgangs.
Bick auf den Campingplatz von unserem Boot aus.
Die engen Passagen sind aufregend und schön zugleich.
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