Montag, 17. Juni 2019

Von Dalbergsa nach Läckö


Montag, 17. Juni 2019. Von Dalbergsa nach Läckö Slott, 43 km. Viel Welle, tolle Schären, schönes Schloss. Und eine Wanderung nach Spiken.

Mein Wetterbericht (wetteronline.de) hatte für den frühen Morgen 10 km/h Wind ohne Böen angesagt. Christines Orakel hingegen (sie befragte „Windfinder“) forecastete gestern Abend 14 kn, in Böen 20 kn, für dieselbe Zeit wohlgemerkt. Da sagt ein Wetterdienst also dreimal so viel Wind vorher wie der andere. Bisher hatte sich wetteronline gut bewährt und deshalb glaube ich ihm. Weil der moderate Wind aber nur bis etwa 8 Uhr dauern sollte, entscheiden wir uns für einen frühen Start, stehen um 5 Uhr auf und legen 20 Minuten später ab.

Diesmal hat Windfinder recht! Zu unserem Bedauern, denn es schaukelt wieder mal recht ordentlich. Glücklicherweise kommen Wind und Welle fast von recht achteraus, denn die vier bis fünf Beaufort bauen eine kurze See von fast 1 Meter Höhe auf, die uns von der Seite nicht gut bekommen wäre. So geht es halbwegs und als wir um Halb neun ins Schärengebiet einlaufen, ist es mit der Welle eh vorbei. Die Navigation durch das enge und mit Untiefen gespickte Inselgewirr erfordert Konzentration, denn Auflaufen sollte man hier nicht. Schon weil man nicht mit Sand oder Schlick rechnen kann, sondern höchstwahrscheinlich auf harten Fels donnern würde. Landschaftlich ist es aber traumhaft schön und die lachende Sonne vermittelt ein faszinierendes Szenario. Wir fahren an vielen kleinen Buchten vorbei, auf den Huks stehen vereinzelt dunkelrote Häuser und hinter manchen Schären haben sich wenige Boote ein Übernachtungsplätzchen gesucht. Viele sind es noch nicht, denn die Schulferien haben wohl noch nicht begonnen.

Als wir unser Ziel, den kleinen Hafen vor dem Schloss Läckö, um 1020 erreichen, liegen die „4us2“ und die „Albatros“ noch dort. Sie helfen beim Festmachen, dann plaudern wir eine Weile und etwas später legen beide Boote ab, so dass wir den langen Steg für uns allein haben.

Am Nachmittag erkunden wir die Umgebung auf Schusters Rappen. Ein schöner Wanderweg führt direkt am Ufer entlang, über Stock und Stein und Klippe, durch herrlich duftende Kiefernwälder und zwischen ausgedehnten Heidelbeerflächen hindurch. Beeindruckende Ausblicke links und rechts. Wir landen in Spiken, wo es einen Yachthafen gibt, in dem deutlich mehr Betrieb herrscht als vor unserem Schloss. Hier würde es uns gefallen und wir überlegen, ob wir morgen mit dem Boot hierher fahren sollten. Aber es gibt keine Längsseitsliegeplätze und die Boxenplätze sind zu schmal für uns. Also lassen wir das bleiben. Als wir nach 9,5 Kilometern Fußmarsch wieder zur Gipsy zurück kommen, fragt uns ein deutsches Seglerpaar, das mit seinem Boot gerade in Spiken liegt, ob sie hier in Läckö mit ihrem Tiefgang genug Wasser hätten. Das können wir glücklicherweise positiv beantworten. Weil wir gleich nett ins Gespräch kommen, sitzen wir bald mit einem Kaffee in der Hand bei uns an Bord. Es ist angenehm warm im Cockpit und später können wir auch unser Abendessen wieder im Freien einnehmen. Badetemperaturen haben wir allerdings immer noch nicht.

 Gestern Abend um 23 Uhr in Dalbergsa. Es ist fast noch taghell.

 Kurz nach dem Ablegen um 05:25 Uhr

 Am Ausgang des Creeks ist es bei ablandigem Wind noch ruhig, aber das ändert sich bald.

 Draußen bläst es mit 15 bis 20 Knoten und die Wellen werden bis zu 1 m hoch. Dieser Segler in Gegenrichtung hat mehr zu kämpfen als wir. Wenn wir Wind und See von quer hätten, sähe es anders aus.



 In den Schären wird es ruhiger.


 Die Fahrwege sind markiert, aber eine Routenplanung ist zwingend erforderlich, wenn man sich im Gebiet nicht auskennt. Ohne Route auf dem Plotter (in unserem Fall iPad) wären die vielen Marker sehr irritierend.



 Einige Boote haben sich zum Übernachten lauschige Plätzchen zwischen den Schären gesucht.


 In diese Engstelle muss man im rechten Winkel einbiegen und auf diesem Foto sieht sie breiter aus als sie ist. Nämlich für unsere Schiffsbreite ziemlich schmal.

 Unser Ziel kommt in Sicht, ...

 ... aber vorher müssen wir noch einige Stangen passieren. Diese hier stehen auch wieder sehr eng beieinander.

 Als wir ankommen, sind die 4us2 und die Albatros noch da. Mit den Crews hatten wir vor ein paar Tagen in Vänersborg noch einen gemeinsamen Grillabend veranstaltet.

 Steggeplauder mit Gerd am noch frühen Morgen. Es ist gerade mal Halb zehn und wir haben schon 25 Seemeilen hinter uns.

 Auf diesem Wikingerschiff kann man eine Rundfahrt buchen.



 Zu Fuß am Ufer entlang.

 Zunächst haben wir immer wieder schöne Ausblicke auf das so schön gelegene Schloss.




 Heidelbeeren en masse. Leider sind sie noch nicht reif.

 Eine Eiche mit riesigen Dimensionen und sehr schöner Krone.


 Vor jedem Haus steht ein Flaggenmast, an dem entweder ein gelb-blauer Wimpel oder die Schwedische Flagge weht.

 Hier gibt es zusätzlich noch Leuchtturm und Anker.


 Fischerei- und Yachthafen Spiken. Sehr malerisch mit einigen Fischgeschäften und Restaurants.





 Dalbergsa nach Läckö Slott, 43 km.

 Etwa 12 Kilometer der Gesamtstrecke führen durch die Schären.





















Am Nachmittag noch 9,5 km zu Fuß (bis nach Spiken)

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