Donnerstag, 13. Juni 2019

Sicherung durchgebrannt


Mittwoch, 12. Juni 2019. Trollhättan. Schlechtes Wetter, Einkaufen, eine durchgebrannte Sicherung, eine Stadtwanderung am Kanal, ein Abend mit unseren Nachbarn.

Am Vormittag zum Netto einkaufen. Weil es fast 3 km bis dorthin sind, machen wir das mit den Rädern und haben Glück, dass wir halbwegs trocken hin und her kommen. Das Preisniveau bei Lebensmitteln ist in Schweden etwa mit dem österreichischen vergleichbar, erfreulicherweise jedenfalls günstiger als in Dänemark. Steuererklärung für Christine am Nachmittag. Danach wollen wir in einer Regenpause eine Runde laufen gehen.

Wir haben die Jacken schon an, als Christine im vorderen Bad eine Überschwemmung am Boden entdeckt. Kann ja nur daran liegen, dass die Pumpe im Puffertank nicht arbeitet. Genau, der Tank ist voll bis zum Rand, wie man durch den Glasdeckel sehen kann. Die Wanderung wird abgesagt oder zumindest verschoben, denn ohne funktionierenden Puffertank können wir die Spüle nicht benutzen. Ich probiere die Überbrückungsschaltung des Schwimmerkontakts, aber auch jetzt sagt die Pumpe keinen Ton. Also liegt es nicht daran, dass der Kontakt verdreckt ist, sondern die Pumpe keinen Strom bekommt. In der roten Leitung ist eine fliegende Feinsicherung eingebaut. Ich kann nicht erkennen, ob der feine Draht durchgebrannt ist. Ok, könnte ich ja mit dem Diodenmessgerät auf Durchgang prüfen. Aber das Messgerät hatte ich beim letzten Gebrauch nicht ausgeschaltet, also ist die 9-Volt-Batterie leer. Ich werde ja wohl eine in Reserve haben. Nein, habe ich nicht. Rüge an den Skipper! Aber aus den „Micky Mäusen“ (unsere Headsets mit Mikrofon, die wir auf der Gipsy IIII beim Ankern verwendet hatten und die hier bisher noch nie zum Einsatz kamen) kann ich eine entnehmen. Das Messgerät funktioniert wieder, die Sicherung ist kaputt. Das macht es insofern einfach, als damit das Problem dingfest gemacht ist. Aber ich habe keinen Ersatz dafür an Bord. Feinsicherungen habe ich sonst auch noch nie vermisst. Jetzt würde ich eine filigrane 2,5 Ampere-Sicherung (mit vollem Namen: BUSS BS2950A 2,5A) benötigen. Ich helfe mir zunächst, indem ich aus einem Draht zwei feine Litzen ziehe und sie mittels Klebestreifen auf der defekten Sicherung fixiere. Funktioniert. Nur weiß ich nicht, bei wie viel Ampere die zwei Drähte jetzt den Geist aufgeben. Müssen wir morgen einen Elektroladen suchen und schauen, dass wir eine Sicherung bekommen.

Nach einem leckeren Abendessen gibt es ein zweistündiges Regenfenster, das wir noch schnell für eine Runde nutzen wollen. Wenn man flott geht, ist die Gefahr zu erfrieren nicht so hoch. Immerhin hat es nur 11 Grad. Und das Mitte Juni. Es gibt einen ausgeschilderten Wanderweg von 7,5 km Länge, der überwiegend am Kanal entlangführt und uns dem Stadtzentrum näher bringt. Ein schöner Weg, auf dem auch viele Jogger unterwegs sind. Als wir um kurz vor acht zurückkommen, treffen wir unsere deutschen Nachbarn Silvia und Gerd von der „4us2“, die schon mit uns zusammen in Kungälv gelegen hatten. Ich frage den Skipper, ob er zufällig Feinsicherungen an Bord habe. Sogar eine ganze Kiste voll in diversen  Ausführungen. Ich soll mir eine Handvoll raussuchen, meint er. Zwar ist keine 2,5 Ampere Sicherung dabei, aber 2,0 A werden es ja hoffentlich auch tun.

Weil wir schon so nett miteinander quatschen, laden wir die beiden auf einen Drink (von Sundowner kann wegen fehlender Sonne nicht die Rede sein) zu uns ein. Sie müssen ihren wunderschönen weißen Schäferhund erst noch eine Stunde ausführen, dann kommen sie zu uns an Bord. Wir sitzen bis nach Mitternacht zusammen und erzählen von der Seefahrt und anderen interessanten Erlebnissen.

 Der Puffertank ist voll und läuft über. Das Überlaufen passiert im vorderen Bad, weil der Puffertank selbst glücklicherweise dicht ist. Es stellt sich heraus, dass die Pumpe nicht arbeitet, weil die fliegende Sicherung durchgebrannt ist.

 Weil ich keinen Ersatz an Bord habe, wird repariert. Mit zwei dünnen Drähten, die mit Tesa außen auf der Sicherung fixiert werden. Funktioniert erstmal.

 Bei unserer kleinen Wanderung am Abend kommen wir auch am städtischen Yachthafen Spikö vorbei. Hier würde man sicher auch gut liegen.

 Derzeit ist noch wenig Betrieb, aber in zwei Wochen sieht es hier sicher anders aus.

 Eisenbahnbrücke in Trollhättan. Heute gehen wir zu Fuß hinüber. Wenn wir mit dem Boot kommen, wird das gesamte Werk für uns angehoben werden müssen.

Gerd hat ein ganzes Sortiment von Sicherungen in seinem Fundus, aus dem ich frei wählen darf. Eine 2 Ampere Sicherung ersetzt meine Behelfslösung. 













Ein netter Abend mit Silvia und Gerd.

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