Donnerstag, 14. Juni 2018

Von Tholen nach Dordrecht


Donnerstag, 14. Juni 2018. Von Tholen nach Dodrecht, 60 km. 1 Schleuse, 5 Brücken.

Ein frischer Südwind mit Stärke 5, viel Wolken und hin und wieder ein paar Tropfen Regen. Da können wir heute mal einen längeren Schlag machen. Zunächst geht es nördlich durch den Schelde-Rijn-Kanal, eine viel befahrene, breite Wasserstraße. 60.000 Schiffe sollen ihn pro Jahr passieren. Wir erleben wohl eine ruhige Phase, denn rein statistisch müssten uns heute in den nicht ganz anderthalb Stunden deutlich mehr als die 9 Binnenschiffe begegnen und 3 überholen, von den 2 Sportbooten ganz zu  schweigen. Zu Mittag müssen wir vor der Schleuse bei Willemstad 25 Minuten warten, aber sonst geht es zackig. Im Dordtse Kil schiebt uns dann die Strömung sogar mit bis zu 4 km/h. Erstaunlich, dass sich die Gezeiten hier überhaupt noch auswirken. Immerhin beträgt der Tidenhub in Dordrecht noch etwa 90 cm. Diese zusätzliche Speed verhilft uns letztlich zu einem um eine halbe Stunde vorgezogenen Feierabend. Wir waren davon ausgegangen, erst die Brückenöffnung um 16 Uhr zu erreichen, aber nun kommen wir schon um 1530 vor der Engelenburgerbrug an, die nämlich nur halbstündlich (bei Bedarf) öffnet. Unmittelbar dahinter beginnt der kleine Stadthafen, in dem wir bereits am 20. Mai eine Nacht gelegen hatten. Allerdings bekommen wir nun einen komfortableren Platz gleich am Passantensteiger beim Hafenmeisterbüro zugewiesen. Vor drei Wochen mussten wir innerhalb des Hafens noch durch eine weitere Brücke fahren.

Ein Rundgang durch den Ort wird uns zunächst durch das Wetter vermiest, aber dann hört es mal kurz auf zu regnen und wir machen uns auf den Weg. Christine möchte unbedingt mal die holländische Spezialität „Patate Orlog“ essen, als Vorspeise vor dem Hauptgang an Bord. Na ja, ein etwas üppiger „Starter“ würde ich sagen, denn Patate Orlog sind nichts anderes als Pommes Frites mit Mayonnaise, Zwiebeln und einer Erdnusssauce. Als Fritten-Fan muss ich das natürlich auch probieren, aber beim nächsten Mal verzichte ich wieder auf die Zwiebeln und die flüssigen Erdnüsse, garantiert. Trotzdem schmeckt die Gemüsepfanne an Bord etwas später dann wieder richtig gut und beide können wir durchaus noch einmal ordentlich zuschlagen.

 
 Der Schelde-Rijn-Kanaal ist eine der vielen Fortsetzungen des Rheins bzw. Etappen, in denen sich der Rhein am Ende aufspaltet, bevor sein Wasser in der Nordsee landet. Jedenfalls wird die Kilometrierung offenbar in den verschiedenen Flüssen und Kanälen weitergeführt. Im letzten Jahr haben wir das auf der Gelderssen Ijssel gesehen, die bei Kilometer 1005 in das Ketelmeer fließt.

 Wir unterqueren 3 feste Brücken auf dem Kanal, alle 9,50 m hoch.

 Der Schelde-Rijn-Kanaal ist eine viel befahrene Wasserstraße, aber heute geht es eher ruhig zu. Dafür ist etwas später im Hollandsdiep die Hölle los. 

 Die Spoorbrug bei Dordrecht, ein wahres Monstrum von Brücke. Eigentlich sind es deren drei. Zwei Fahrbahnen werden waagerecht nach oben gezogen und erlauben eine lichte Durchfahrthöhe von 44 Metern. Die dritte Spur (Eisenbahn?) wird beidseitig hochgeklappt. 

 Ein Schubverband wird während der Fahrt betankt und überholt uns dabei, wenn auch nur mit geringem Geschwindigkeitsüberschuss.

 Blick auf Dordrecht und die Grote Kerk.



Von Tholen über den Schelde-Rijn-Kanaal in das Volkerak, durch die Schleuse bei Willemstad ins Hollandsdiep, links ab in den Dordtse Kil und schließlich, kurz vor Dordrecht, in die Oude Maas. Alles zusammen 60 Kilometer.

 Durch die Jachtsluis bei Willemstad


Ende der heutigen Tour in Dordrecht. Bis hierher kann man sich den gesamtenTrack dieses Jahres auch interaktiv in Google Maps (auch in Satellitenansicht) ansehen, indem man (in der web-Ansicht) oben auf die Registerkarte "Tracks" klickt. Als Anfangsbild landet man dort zwar am Ardetzenberg in Vorarlberg. Wenn man sich die Mühe macht, sich in den Norden zu den Niederlanden vorzuarbeiten, wird man aber mit der gesamten gefahrenen Strecke belohnt. 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen