Freitag, 22. Juni 2018,
Loenen an der Vecht. Radtour nach Weesp, 43 km. Am Abend großer Ärger mit dem
Mastervolt AC Systemschalter.
Es ist immer noch sehr viel
Wind angesagt für den heutigen Tag und die Temperaturen gehen nicht über 15
Grad rauf. Trotzdem entschließen wir uns zu einer Rad- an Stelle von einer
ursprünglich angedachten Wandertour. Um 1115 starten wir Richtung Norden,
prinzipiell an der Vecht entlang, aber die Knotenpunkte des Radwegenetzes
liegen nicht immer direkt am Fluss und für Hin- und Rückweg wollen wir
zumindest teilweise andere Strecken fahren. Unser Ziel heißt Weesp, wo wir
gegen 13 Uhr ankommen, die Räder abstellen und zu Fuß den netten Ort
durchstreifen, bevor wir in einem Eetcafé zu Mittag essen. Auf dem Rückweg
haben wir den Wind aus Nordwest als Unterstützung, so dass wir flotter
vorankommen als am Vormittag. Außerdem haben wir am Hinweg die größeren
Schleifen gefahren. Gegen 16 Uhr sind wir wieder zurück in Loenen.
Als am Abend ein Hafenmeister
auftaucht, um die Liegeplatzgebühr zu kassieren, frage ich diesen, ob der
Stromanschluss tatsächlich nur 4 Ampere habe, wie mit einem dicken Filzstift
auf jeder Steckdose vermerkt ist. Ich hatte vermutet, dass sich die 4
Steckdosen, die sich in einem Anschlusskasten befinden, eine gemeinsame 16 A
Sicherung teilen und deshalb rein rechnerisch auf jeden Anschluss 4 A kommen,
wenn alle Dosen belegt sind. Heute Abend sind wir aber die Einzigen, die an
diesem Verteiler hängen und so müssten wir also die volle Stromleistung zur
Verfügung haben. Laut Auskunft des Hafenmeisters ist es aber noch besser. Jede
einzelne Dose sei mit 16 A abgesichert, wir könnten also die Waschmaschine
ruhig betreiben.
Wir wollen zwar nicht
waschen, aber Tee und Kaffee kochen. Und wenn wir dazu nicht unseren Umformer
bemühen müssen, umso besser. Ich schalte also an unserem elektronischen
Schaltpanel den Inverter aus, vergesse aber, am AC Systemschalter die
Einstellung zu ändern, dass ab 4 Ampere der Inverter übernehmen soll. Als
Christine den Wasserkocher einschaltet und der Verbrauch auf 5,5 A steigt, ist
plötzlich der Strom auf allen Steckdosen weg. Klar, der Systemschalter hat den
Landstrom für die niederrangigen Stromkreise abgehängt, weil er das ja ab 4 A
tun sollte. Da der Inverter aber ausgeschaltet ist, haben wir keinen Saft mehr
auf dem Netz. Oder ist doch der Landstrom rausgeflogen? Nein, ist er nicht,
denn das 220 Volt Ladegerät bekommt noch Strom. Wenn ich den Inverter wieder
einschalte, gibt es auch 220-Volt-Strom im restlichen Bordnetz, aber das ist ja
jetzt nicht Sinn der Sache. Das Bordnetz sollte schließlich direkt mit Saft vom
Land versorgt werden und nicht über den Umweg via Batterien und Inverter.
Nun kann man die Funktion
„Load on Inverter“ durch das Drücken diverser Tasten in einem Menuprogramm natürlich
ausschalten. Aber das geht eben nicht. Ich komme zwar in das Menu und die
Digitalanzeige bestätigt auch „Off“, aber die gelbe Lampe, die anzeigt, dass
der Wechselstrom an Bord nun vom Inverter kommt, will einfach nicht ausgehen.
Ich studiere die Bedienungsanleitung rauf und runter. Die kennt zwar den
Fehler, verweist aber nur auf die Behebung innerhalb des Menus. Das hab ich nun
eh schon mehrmals probiert. Was nun? Am besten erstmal ein Reset auf
Werkseinstellungen vornehmen. Mach ich. Hilft aber auch nicht. Ok, dann alles
stromlos schalten. FI-Hauptschalter rausnehmen, sicherheitshalber auch noch das
Landanschlusskabel ausstecken, den Inverter direkt am Gerät (und nicht per Fernbedienung)
ausschalten, die 24-Volt-Hauptsicherung abdrehen. Und jetzt? Die gelbe Lampe am
Control-Panel brennt immer noch. Das gibt’s doch gar nicht. Wo kriegt die denn
noch den Strom zum Leuchten her? Und tatsächlich. Die ganze Nummer bringt gar
nichts. Nach etwa anderthalb Stunden entschließe ich mich dann, die zwei
Stecker hinten am Control-Panel abzuziehen, die die Bedieneinheit mit der
eigentlichen Schalteinheit (die unter den Sitzen im Salon verbaut ist)
verbinden. Bingo, das war’s. Glücklicherweise also kein Defekt, der sich nur
durch Austausch irgendwelcher elektronischer Teile bei einem Fachhändler machen
lässt. Immer wieder gut, wenn man selbst eine Lösung findet. Geht schneller und
hinterlässt am Ende einen zufriedenen Menschen. In dem Fall mich.
Es geht wieder durch schöne Gegend, oftmals mit Blick auf die Vecht. Am Wegrand liegen nicht nur Prachtvillen und kleine Schlösser, sondern auch viele schöne Bauernhäuser und kleinere Anwesen mit ausgesprochen aufwändig gestalteten Gärten.
Den schönen Ort Weesp durchstreifen wir zu Fuß.
Wir kommen auch heute wieder an etwa einem Dutzend Windmühlen vorbei. Ein Exemplar der Art, wie auf dem Bild zu sehen, ist eher selten.
Ein Storch mit vier Jungen im Nest. Erstens wollen sie sich nicht so recht zeigen und zweitens habe ich nur die kleine Olympus dabei. Deshalb leider nur tauglich als Erinnerungsfoto.
Radtour von Loenen nach Weesp und zurück. Die weitere östliche Strecke machen wir auf dem Hinweg und ein paar Schlenker abseits der Route ergeben einige zusätzliche Kilometer.
Eine Kuster A 31 wartet vor der Brücke, die mal wieder Probleme beim Öffnen hat. In der letzten Woche konnte sie einen ganzen Tag lang nicht bedient werden so dass alle, die hier passieren wollten, einen großen Umweg fahren mussten.
... bis ich dann nach anderthalb Stunden so weit war, die beiden Stecker auf der Rückseite des Panels abzuziehen. Der entscheidende Stecker war der kleinere, links. Erst diese Aktion hat den elektronischen Knoten gelöst. War als Tipp leider nirgendwo nachzulesen.
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