Samstag, 02. Juni 2018. Veere.
Radtour nach Domburg, 42 km.
Nachdem wir unseren
Morgen-Tee und -Kaffee getrunken und ausgiebig Zeitung gelesen haben, statten
wir dem kleinen Fischmarkt über uns auf der Pier einen Besuch ab, um unser
Mittagessen einzukaufen. Es gibt nicht nur Fischbuden, sondern auch Stände, an
denen Obst und Gemüse oder Käse angeboten werden. Die sehr appetitliche Auswahl
verführt uns zuzuschlagen. So bequem kommen wir schließlich auch selten zu
einem Marktplatz. Dafür gibt es hier nirgends in der Nähe einen Supermarkt
(brauchen wir heute eh nicht).
Gegen 13 Uhr schwingen wir
uns auf die Fahrräder und fahren zur Küste. Das Ziel heißt Domburg, ein schöner
Badeort mit viel Tourismusbetrieb. Hier stellen wir die Bikes ab und spazieren
eine Runde über den Deich und durch die Fußgängerzonen. In den Straßen hören
wir überwiegend deutsche Sprache und kommen uns dabei fast so vor, wie während
der niederländischen Schulferien in den heimischen Skigebieten, wo es genau
andersherum war und wir überwiegend Holländisch gehört hatten.
Die Orientierung beim Radeln
ist simpel, denn das exzellent ausgebaute Radwegenetz ist so aufgebaut, dass
man nach Knotenpunkten fährt. Entweder man schreibt sich einfach die
Knotenpunkte der Reihe nach auf, die man abfahren will. Oder man besorgt sich
eine Karte mit den Knotenpunkten. Oder man lädt sich eine App herunter, was ich
heute gemacht habe. Die freundliche Stimme weist einen dann GPS-gestützt darauf
hin, welchen Knotenpunkt man als nächstes ansteuern soll. Diese Punkte sind
entlang der Radwege gut ausgeschildert, so dass man sich kaum verfahren kann.
Um 18 Uhr sind wir wieder an
Bord zurück und haben erstmals ein anderes Boot längsseits neben uns. Wir
verständigen uns mit dem Skipper über die Abfahrt für morgen und können uns auf
eine gemeinsame Uhrzeit einigen, was dem Außenliegenden erspart, uns rauslassen
zu müssen und anschließend - u. U. vielleicht nur für kurze Zeit - noch einmal
direkt an der Pier festzumachen. Jetzt kommt auch langsam die Sonne raus, so
dass wir mit Genuss einen Sundowner an Deck genießen, bevor der Fisch in die
Pfanne wandert.
Fischmarkt am Samstagmorgen auf der Pier. Sehr praktisch für uns. Hier bekommen wir nicht nur tollen Fisch, sondern auch frisches Obst, Gemüse und Käse.
Im Hintergrund das Vereinslokal des Veerer Yachtclubs. Dort waren wir gestern Abend hervorragend essen (Rinderfiletspitzen in Pfefferrahmsause mit Gemüse, Salat, Bratkartoffeln und Pommer Frites). Zugang nur für Vereinsmitglieder und Gastlieger-Yachties, wie wir es sind.
So sah das Clubhaus von innen aus, als wir uns dort gegen 19 Uhr einfanden. Eine Stunde später waren alle Tische besetzt.
Will man beim Radfahren ein Selfie machen auf dem man zu zweit drauf ist, muss man ziemlich dicht nebeneinander herfahren. Das gefiel Christine überhaupt nicht (weil zu gefährlich). Die Bilder, die das ziemlich deutlich zum Ausdruck bringen, sind der Zensur zum Opfer gefallen. Aber erfreulicherweise gibt es ja auch noch diese.Wir sind wieder mal begeistert von den tollen Radwegen, die es hier im Überfluss gibt.
Altehrwürdiges Badehotel in den Dünen von Domburg.
Die Knatterkiste ist mindestens 40 Jahre alt. So eine Kreidler hatte ich als 16-Jähriger auch mal, allerdings in knallrot.
Die Grote Kerk von Veere wurde im Zweiten Weltkrieg als Lazarett genutzt und dient heute als Konzertsaal.
Vor der Veerer Schleuse liegen diese mehr als 100 Jahre alten Botteryachten, die man besichtigen kann.
Ein Schleusengang für zwei Paddelboote ...
... und anschließend für zwei Segler (in die andere Richtung)
Als wir von der Radtour zurückkehren, haben wir ein anderes Boot längsseits. In der Hochsaison werden wir das in den Niederlanden sicher noch häufiger erleben.
Unsere heutige Radtour auf der App am Smartphone.
Man fährt von Knotenpunkt zu Knotenpunkt, ...
... die an der Strecke deutlich markiert sind. Hier befinden wir uns z.B. gerade an Knotenpunkt 13. Nach links geht es zum Knoten 15, nach rechts zum Knoten 11. Einfaches und tolles System, das in den gesamten Niederlanden Verwendung findet.
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