Donnerstag, 7. Juni 2018

Ankerkasten und Co.


Donnerstag, 07. Juni 2018, Middelburg. Weitere Arbeiten am Ankerkasten und in der Vorpiek.

Christine nimmt am Vormittag ihre reservierten Termine beim Friseur und der Fußpflegerin wahr und berichtet anschließend enthusiastisch von dem Friseursalon, der nämlich gleichzeitig eine Boutique und ein Café ist. Alles nicht sehr groß, aber nett und ansprechend gemacht. Wohl auch gut für’s Geschäft, denn Christine lässt sich nicht nur die Haare schneiden, sondern kauft auch noch ein Kleid.

Währenddessen besorge ich ein paar Kleinteile in der nahen Chandlery und bastele anschließend einen „Drainageschlauch“ an den Ankerkasten. Damit soll erreicht werden, dass sich Wasser, welches über die Kette in den Ankerkasten läuft, nicht erst am Boden der gesamten Vorpiek verteilt, sondern direkt durch den Schlauch in die Lenzöffnung geleitet wird. Der äußere Schlauchdurchmesser ist kleiner, als das Loch im Boden, so dass anderweitig einfließendes Wasser, etwa durch nasse Leinen, Schrubber oder Regen (wenn mal die Luke offen gelassen wurde) ebenfalls noch abrinnen kann.

Außerdem kommt die Sendung von SVB aus Bremen (Lieferzeit mit UPS ein Tag!) mit der 8-fach geflochtenen Leine, die ich an die Kette spleißen will. So, wie wir es auf der Gipsy IIII hatten. Unsere 30-Meter-Kette ist nämlich eindeutig zu kurz. Zwar haben wir den Anker bisher wirklich nicht häufig gebraucht (erst ein einziges Mal), aber wenn das dann mal wieder der Fall sein sollte, möchte ich nicht erst umständlich eine Leine anschäkeln müssen. In das am Schiff zu befestigende Ende spleiße ich schon mal ein Auge ein. Relativ mühsam bei dem Quadratgeflecht. Habe ich auch noch nie gemacht und die Anleitung aus dem Internet ist nicht besonders gut. Das Ergebnis sieht am Ende also nicht so toll aus, aber halten wird es schon. Um 16 Uhr wird das Wetter dann doch noch etwas besser, so dass am späteren Nachmittag auch noch die vierte, finale Farbschicht im Vorschiff aufgebracht wird.

 Am Boden des Ankerkastens war bisher nur ein Loch, durch das das Wasser in die Vorpiek abfließen konnte und sich dort erstmal verteilt hat, bevor es im Abfluss versickerte. Um das zu verhindern, habe ich nun diesen Schlauch dort angebracht. Etwas aufwändige Konstruktion, weil ich den "Borddurchlass" nicht einfach in das Loch schrauben wollte. Dann würden nämlich immer 5 mm Wasser unten im Ankerkasten stehen beiben, die nicht ablaufen könnten. Deshalb muss das Kunststoffteil also von unten am Boden befestigt werden.

 Um das Ding verschrauben zu können, habe ich ein Küchenbrett zersägt (Kreisbohrer) und eine Schaumisolierung als Dichtung zwischen Boden und Durchlass gegeben.

 40 Meter PES-Quadratgeflecht, 14 mm. Bruchlast 3,7 Tonnen. Mehr hat unsere 8 mm Ankerkette auch nicht. Auf der Gipsy IIII hatten wir eine 10 mm Kette und einen um 5 kg schwereren Anker bei einem 6 Tonnen leichteren Schiff. Aber damit wollten wir ja auch bei viel Wind, großen Wassertiefen und möglicherweise großem Schwell sicher vor Anker liegen. Auf den Binnenrevieren geht es eher darum, mal eine Badepause vor Anker zu machen. Außerdem sind keine hohen Wellen zu erwarten und die Wassertiefe ist eben auch nicht groß, so dass auch eine Übernachtung in der Regel gefahrlos möglich sein sollte.

 An das bordseitige Ende kommt schon mal ein Augspleiß. Deutlich mühsamer als bei dreikardeelig geschlagenem Seil. Ohne Hohlspieker hätte man keine Chance. 

 Vierter und letzter Anstrich, heute ein halbes Kilo.





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