Sonntag, 03. Juni 2018, von
Veere nach Middelburg, 8 km, eine Schleuse. In Middelburg erleben wir ein
tolles Chor-Festival.
Wie versprochen, werfen die
Holländer, die neben uns im Päckchen liegen, um 11 Uhr die Leinen los. Wir
legen auch sofort ab, denn wir wollen beide in den Kanaal door Walcheren und
deshalb auch durch dieselbe Schleuse. Wir haben Glück, denn die Schleuse Veere
öffnet gerade die Tore für uns, als wir dort ankommen. Nach 15 Minuten sind wir
auf der anderen Seite wieder draußen. Um kurz nach 12 biegen wir rechts ab zu
den Innenstadthäfen von Middelburg. Zufällig ist es gerade 1215, als wir vor
der Doppelklappbrücke ankommen, die wir passieren müssen, wenn wir in den
Binnenhaven wollen. Das ist deshalb von Bedeutung, wie uns erst später klar
wird, weil diese Brücke zwar stündlich, aber jeweils nur zur Viertelstunde nach
der vollen Uhrzeit geöffnet wird.
Nach dem Festmachen,
Mittagessen und Bezahlen im Havenkontor spazieren wir in die Innenstadt, die
gar nicht weit entfernt ist. Wir stellen bald fest, dass auf allen großen
Plätzen und in sämtlichen Kirchen Chöre auftreten. Wir sind zufällig mitten in
das „Middelburg VOLkoren“ geraten, das größte Chorfestival der
Süd-West-Niederlande. Den ganzen Nachmittag über singen kleine oder größere
Gruppen unterschiedlichster Musikrichtungen. Von Klassik über Gospel,
Kirchenmusik bis Pop ist alles dabei. Hinter fast jeder Straßenecke werden wir
entweder durch Musik oder lautes Klatschen darauf aufmerksam gemacht, dass den
Ohren hier etwas geboten wird. Das Wetter spielt mit und so vergeht der
Nachmittag wie im Flug.
Zunächst hatten wir geplant,
2 Tage hier zu bleiben, aber nach diesen schönen Eindrücken diskutieren wir das
Angebot der Hafenmeisterin noch einmal und entschließen uns, das
6+1-gratis-Offert anzunehmen, also 6 Tage Liegegeld und Touristengebühr zu
bezahlen und 7 Tage lang bleiben zu dürfen. So kommen wir am nächsten
Wochenende auch noch zu dem Vergnügen, die Middelburgse Watersportdagen 2018
miterleben zu können.
In der Veerer Schleuse. Die Wände bestehen aus grob behauenen Steinen und sind nicht senkrecht, sondern schräg.
Kunst am Bau? Oder am Kanal? Wohl kaum. Aus welchem Grund diese Schleusentore hier aufgebaut sind, erschließt sich uns jedoch nicht.
Blick zurück auf die Grote Kerk und die Schleuse von Veere.
Die Doppelklappbrücke vor dem Binnenhaven von Middelburg wird nur einmal stündlich geöffnet. Wir kommen zufällig gerade passend an.
Unser Liegeplatz für die nächsten Tage.
"Kein Bier vor vier!" Also kehren wir hier noch nicht ein.
Einer der kleineren Chöre im großen Abteikomplex bei der Nieuwe Kerk.
Hier wird Klassik geboten.
Der "Lange Jan", 91 Meter hoch.
Die ganz großen Chöre treten auf dem Marktplatz vor dem Rathaus auf.
Ein Bier nach vier ... und dazu die leckeren Bitterballen, laut Wikipedia mit Ragout aus Rind- oder Kalbfleischmasse gefüllte und frittierte Fleischkroketten, die einen Durchmesser von rund drei Zentimetern aufweisen. Wir sitzen am Rande des Marktplatzes und genießen mit allen Sinnen.
Kleine 8 km, eine Schleuse und eine Brücke auf dem Weg von Veere nach Middelburg.
Die letzte halbe Meile.
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