Freitag, 13.
August 2021. Von Rödvig nach Vordingborg, 55 km. Gute Seefahrt bei noch wenig
Wind. Ruhe vor dem Sturm.
Freitag, der
dreizehnte. Er hält überwiegend Gutes für uns bereit. Am Vormittag soll es noch
sehr wenig Wind geben, am Nachmittag soll es in Böen bereits über 20 Knoten
gehen. Deshalb wollen wir wieder so starten, dass wir die gut 50 Kilometer
lange Strecke bis mittags hinter uns haben. Weil sich gestern noch eine alte
Ketch (Baujahr 1943) an unsere Backborseite gelegt hatte, sind wir allerdings
nicht so flexibel und müssen etwas warten, bis deren Crew – eh 15 Minuten vor
der gestern verabredeten Zeit von 0730 - von uns abgelegt hat. Um viertel nach
sieben geht es also los. Wir sind nicht die Einzigen, die so früh unterwegs
sind. In den teilweise engen Fahrwassern begegnen uns viele Segler und auch
Motorboote.
Zunächst haben
wir noch einen ordentlichen Schwell von etwa einem halben Meter Höhe aus Süd,
der die Gipsy wieder ganz schön taumeln lässt. Nachdem wir aber die große
Faksebucht 90 Minuten später gequert haben, wird es ruhig wie in Abrahams
Schoß, denn der Wind bläst nur mit etwa 2 Beaufort und in den jetzt engeren
Gewässern kann sich ohnehin keine große Welle aufbauen. Wir kommen jedenfalls
gut voran und finden in unserem Zielhafen Vordingborg reichlich freie Plätze
zur Auswahl, was sich im Laufe des Nachmittags ändert, als immer mehr Yachten
eintrudeln. Auf dem letzten Kilometer vor dem Hafen wird uns etwas unheimlich,
weil wir bei dem klaren Wasser den Grund sehen können, der meistens bewachsen
ist. Das Seegras wächst sogar teilweise bis an die Oberfläche. Das Echolot zeigt
zwar noch 80 cm unter dem Kiel an (d.h. das Wasser ist 2,40 m tief), aber wir
sind es nicht gewohnt, den Grund unter dem Boot erkennen zu können und es wirkt
flacher, als es tatsächlich ist. Um 12 Uhr 20 haben wir alle Leinen an Land.
Müsli-Time.
Am Nachmittag
spazieren wir durch den Ort, der mit seinen 12.000 Einwohnern eine ganz nette
Fußgängerzone hat, die wir vermutlich in den nächsten Tagen noch besser
kennenlernen werden. Wir rechnen nämlich damit, dass wir hier für mindestens 5
Tage eingeweht bleiben, denn der Wetterforecast sagt bis auf absehbare Zeit
kräftige Winde mit Böen bis zu Windstärke 7 voraus. Und da werden wir den Hafen
sicherlich nicht verlassen. Wir liegen hier jedenfalls gut geschützt vor den
starken Westwinden und hoffen, dass die nähere Umgebung genug Attraktives für
uns bietet. Bevor wir die Fahrräder nutzen können, muss ich allerdings einen
Hinterreifen flicken. Das nötige Flickzeug habe ich heute jedenfalls kaufen
können (in dem Set, was an Bord ist, war nämlich der Kleber vertrocknet).
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