Donnerstag, 5.
August 2021. Von Halmstad zur Insel Ven, 99 km.
Dieser Tag wird
ideal für uns als Motorbootfahrer. Wenig Wind, wenig Welle. So sagt es der
Wetterbericht voraus und so kommt es auch. Viel Sonne, Beaufort 2 aus Ost, kein
Schwell und eine Windsee von höchstens 20 cm. So mögen wir das. Um viertel vor
sechs geht es los, um viertel nach zehn runden wir das Kap Kullen. Als wir schon
fast bei unserem geplanten Ziel Helsingborg sind, entscheiden wir uns um. Uns
steht nicht schon wieder der Sinn nach Großstadt bei diesem schönen
Sonnenschein. Also fahren wir noch 20 km weiter bis nach Ven, einer kleinen
schwedischen Insel im Öresund zwischen Helsingborg und Kopenhagen, die wir um
15 Uhr erreichen.
Auf Ven gibt es
3 kleine Häfen, von denen uns aber nur Bäckviken an der Ostseite geeignet
erscheint. Der kleine Hafen ist voll belegt und wir befürchten schon, keinen
Platz mehr zu bekommen. Schließlich legen wir uns längsseits an die Pier, die
laut Törnführer für Fischereifahrzeuge reserviert ist. An dem freien Platz ist
aber nichts als gesperrt gekennzeichnet, obschon es einige andere Stellen der
Pier gibt, die deutlich mit einen Gesperrt-für-Yachten-Zeichen markiert sind.
Als der Hafenmeister dann später aufkreuzt, bekommen wir es aber bestätigt. Es
könne zwar sein, dass der Fischer, dem dieser Platz gehöre, heute nicht mehr
einlaufe. Dann hätten wir Glück und könnten bis morgen liegenbleiben. Falls er
aber doch noch käme, müssten wir den Platz räumen und könnten dann
gegebenenfalls, aber längstens bis morgen früh um 0930, an einem Platz festmachen,
der für Ausflugsboote reserviert ist. Ich werde etwas kreativ und hake nach.
Und siehe da, es ergibt sich noch eine andere Möglichkeit. Ein Boot verlässt
vor 18 Uhr den Hafen und ein kleineres Boot kann umgeparkt werden. Und schon
haben wir einen passenden Platz für uns gefunden, an dem wir auch ein paar Tage
liegen bleiben können. Weil der Wind morgen kräftig zunimmt, werden wir das
wohl auch tun.
Vor dem
Einlaufen stelle ich fest, dass die Lichtmaschine nicht mehr lädt. Unsere
Batterien sind also nicht mehr voll, sondern werden seit einiger Zeit entladen.
Ich erinnere mich, dass wir dieses Problem schon einmal hatten, nämlich vor 2
Jahren im Limfjord. Damals lag es daran, dass die 10 Ampere Flachsicherung den
Kontakt in der Steckverbindung verloren hatte. Vielleicht ist es dieses Mal ja
genauso. Um das festzustellen, muss der Motor allerdings erst abkühlen, denn
auf den 80 Grad heißen Deutz kann ich mich bestimmt nicht drauflegen. Mit einer
Unterlage und anderthalb Stunden später geht es dann aber. Und siehe da: Bingo.
Same procedure as (nearly) every year, James. Die Sicherung etwas säubern, zwei
Mal rein und raus stecken. Und schon gibt es wieder Kontakt und Ladung. Das
freut den Skipper.
Ein paar Boote
neben uns lernen wir zufällig Leute aus Dornbirn kennen. Das ist eine Stadt ganz
in der Nähe unseres Wohnortes. Sie segeln als vierköpfige Familie 8 Wochen lang
in diesem Sommer durch die skandinavischen Gewässer. Wir plaudern etwas mit ihnen und gehen dann noch
eine Runde spazieren. Wir hatten zwar schon gelesen, dass man sich hier
Fahrräder ausleihen kann. Aber so eine große Fahrradverleihe haben wir noch nie
zuvor gesehen. Hier werden wohl alle Leute, die mit der Fähre für einen
Tagesausflug herkommen, ein Rad mieten. Es ist eine gigantische Anzahl, grob
geschätzt sicher 1000 Räder, die da verliehen werden. Nun ja, wir werden morgen
trotzdem unsere eigenen Bikes nehmen, auch wenn wir damit zwischen den gelben Drahteseln
der Verleihanstalt ordentlich auffallen werden.
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