Dienstag, 17. August 2021. Vordingborg. Viel Wind, Böen, Regen. Wir lesen, waschen, wandern, basteln.
Gestern war ein
regnerischer Tag. Die meiste Zeit blieben wir an Bord und haben uns die Zeit
mit Lesen vertrieben. Nur zum Einkaufen waren wir mal kurz „aus dem Haus“. Am
Abend legte sich eine holländische Contest 50 mit einer 4-köpfigen Familie zu
uns ins Päckchen, weil sich der Hafen mittlerweile so gefüllt hatte, dass kein
freier Platz mehr verfügbar war. Auch an anderen Stegen sehen wir nun mehr und
mehr Boote, die längsseits aneinander liegen. Für die nächsten Tage ist viel
Wind mit Böen bis Windstärke 7 angesagt und da suchen alle ein sicheres Unterkommen.
Der Westwind drückt uns vom Steg weg und mit dem großen Schiff an unserer Seite
kommen die sieben Leinen, die wir mittlerweile draußen haben, stark auf Zug. Da
wir ein stabiles Stahlschiff haben, brauchen wir aber nicht zu befürchten, dass
es die Klampen aus dem Deck reißt (und die dicken Poller erst recht nicht).
Heute Morgen
schlafen wir bis neun Uhr und lassen es ruhig angehen. Der Wind hat zugenommen,
aber die Sonne scheint und so machen wir uns am späten Vormittag für eine kleine
Wanderung auf die Socken. Wir marschieren vom Hafen los, an der Nordseite der
Bucht Richtung Osten. Der Weg führt über eine ehemalige Bahntrasse in einen Mischwald
aus Buchen und Eichen in dem lange kein Holz mehr geschlagen wurde. Es schaut
so aus, als ob man hier völlig auf eine wirtschaftliche Nutzung verzichten
würde, denn die großen Buchen wären sicher schon so weit, dass man viel
Möbelholz daraus machen könnte. Dafür spricht auch, dass wir viele vermodernde
Baumleichen sehen, die später zu Humus werden und neue Nahrung für den Wald generieren.
Wir begegnen keinem Menschen und fühlen uns wohl in der Natur. Nach anderthalb
Stunden sind wir wieder an Bord zurück.
Am Nachmittag
wird das Wetter schlechter. Es regnet stark mit Unterbrechungen, so dass wir
nicht noch einmal aufbrechen, was wir ursprünglich vorgehabt hatten. Am Abend
laden wir Monika und Rainer vom Nachbarboot auf der anderen Stegseite zum
Kaffee ein. Wir sitzen zwei Stunden im Cockpit und plaudern. Um 22 Uhr ist es
mittlerweile stockdunkel. Nur am Horizont im Westen ist noch ein etwas hellerer
blauer Streifen in einer Wolkenlücke zu erkennen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen