Donnerstag, 19.
August 2021. Vordingborg Nordhavn. Das Klo funktioniert wieder.
Die kurze Version
geht so: Das Ersatzteil wird pünktlich geliefert und am Nachmittag können wir
das achtere Klo wieder benutzen.
Alle Schnell-Leser
(habe ich so geschrieben, weil man bei Schnellleser doch erst dreimal nachdenken
muss, was mit dem Wort gemeint ist) brauchen also gar nicht weiterzulesen. Die
lange Version geht so: Als erstes am Morgen – es ist allerdings bereits halb
zehn, als wir aus den Federn kommen – schaue ich in den DHL Tracking Status für
unser Toiletten-Ersatzteil. Scheint ja tatsächlich zu klappen mit der
Anlieferung heute. Schon irre, wie schnell das geht. Gestern um 12 Uhr 45 bestellt,
heute Morgen ist das Teil schon in Kopenhagen und seit 07:28 im Auslieferungsfahrzeug.
Gegen 10 Uhr gehe ich mal zum Hafenmeister, der erstaunlicherweise sogar im
Büro sitzt (normale Öffnungszeiten nur von 8 bis 9 und am Abend von 16 bis 17
Uhr). Nein, das Paket ist noch nicht angekommen, aber er lässt seine Bürotür
offen, wenn er geht, damit der DHL Auslieferfahrer die Sendung im Büro
abstellen kann.
Um 11 Uhr
schaue ich wieder in den Trackingstatus. Hey, super! Da lese ich: Delivered,
und zwar um 10:58. Klasse. Ich also wieder hin zum Hafenmeisterbüro, was ja
glücklicherweise nur etwa 200 m sind. Der Mann ist nicht mehr vor Ort, aber das
Büro ist offen. Ich schaue also rein. Doch was nicht da ist, ist unser Päckchen.
Wie kann das sein? In der Fußgängerzone hatte ich einen DHL Service Point
gesehen. Vielleicht ist unser Teil ja dort abgeliefert worden? Diesmal nehme
ich das Fahrrad, damit es flotter geht. Sind eh nur etwa anderthalb Kilometer
bis dorthin. Aber: Pech gehabt. In diesem Shop wurden zwar vor einer halben
Stunde zwei Päckchen abgegeben. Aber keines für mich. Wat nu? Ich also wieder
zurück zum Hafen. Vielleicht habe ich jetzt ja doch Glück beim Hafenmeister. Er
ist aber immer noch nicht da und das Paket auch nicht. Von der jungen Dame im
DHL Service Point (eigentlich ein „One Dollar Shop“) habe ich mir wohlweislich
eine Telefonnummer von DHL Dänemark geben lassen. Von Bord aus rufe ich nun
dort an und erkläre mein Problem. Ein sehr hilfsbereiter und kompetenter Mensch
an der anderen Seite der Leitung telefoniert, während er meine Verbindung hält,
mit dem Auslieferungsfahrer und teilt mir anschließend folgendes mit: Jawohl,
das Paket wurde ausgeliefert, an Herrn Petersen (oder so ähnlich) im Rathaus,
Valdemarsgade 43. Wieso Rathaus? Ich hatte doch Harbourmaster Nordhavn als
Adresse angegeben, Valdemarsgade 43.
Erst jetzt
kriege ich spitz, wo das Problem liegt. Die Adresse des Hafenmeisters hatte ich
nämlich von der Quittung abgeschrieben, die man beim Bezahlen der Hafengebühr
aus dem Automaten bekommt. Und dort stand eben besagte Valdemarsgade 43. Mir
war nur nicht klar, dass sich an dieser Adresse mitnichten der Nordhafen,
sondern eben das Gemeindeamt befindet. Ja super, denke ich mir. Also nochmal
aufs Radl. Eh nicht viel mehr als anderthalb Kilometer zu fahren. Am Empfang im
Gemeindeamt spreche ich um viertel nach zwölf mit einer netten Dame. Ah ja, das
Paket. Das wurde vor kurzem von einem Herrn abgeholt, so ein etwas stämmiger mit
nicht mehr viel Haaren am Kopf. I got it: Der Hafenmeister. Zurück zum Hafen.
Kein Hafenmeister da. So, nun habe ich also zusätzliches Geld für
Expresszustellung bezahlt, damit das Zeug in einem Tag hier ist. Und jetzt hat
der Hafenmeister das Ding im Auto liegen und ist unter der Telefonnummer, die
am Büro angeschrieben steht, nicht zu erreichen. Nun ja, kein wirkliches Problem,
denn spätestens um 16 Uhr wird er ja wieder auftauchen. Tatsächlich ist er
schon kurz vor zwei wieder in seinem Office, was wir von unserem Liegeplatz daran
erkennen können, dass die Tür offensteht. Nix wie hin. Mit Freude nehme ich die
Sendung in Empfang.
Damit wir das
Problem mit dem Einreißen des Gummis nicht schon bald wieder haben, hänge ich
die schwere Mechatronik zusätzlich an einer dünnen Leine auf. Ich hoffe, dass
nützt etwas. Der Einbau ist jedenfalls relativ flott erledigt und wir sind
startklar. Morgen früh soll es weitergehen, wenn der Wetterbericht das hält,
was er heute verspricht.
Am Nachmittag
erledigen wir per Fahrrad noch einige Lebensmitteleinkäufe und drehen am Abend eine
Runde zu Fuß um die Landzunge. Den Weg kennen wir schon, aber diesmal haben wir
Glück und kommen trockenen Fußes ganz rum.
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