Dienstag, 09. Juli 2019. Von
Vadstena nach Motala, 16 km. Wanderung zur 5er-Schleusentreppe von Borenshult,
10 km.
Es gibt noch eine kurze
Diskussion an Bord, ob wir heute das kurze Stück nach Motala fahren sollen oder
nicht. Dagegen spräche der frische Nordwind, der eine kabbelige Welle von etwa
50 cm erzeugt. Aber da Wind und See mehr oder weniger von vorn kommen und wir
mit fortschreitender Fahrt weiter unter Landabdeckung kommen, werfen wir um
zehn Uhr die Leinen los.
Um 1135 liegen wir schon
wieder an der Pier, diesmal in Motala. Wir müssen aber noch einmal umparken,
weil der Platz, an dem wir liegen, nicht besonders gut ist (kein Strom und
eventuell liegen wir einem Rundfahrtschiff im Weg). Um in die angestrebte Box
an der Pier verlegen zu können, muss ein kleineres schwedisches Motorboot zwei
Meter achteraus verholt werden. Das ältere Paar (also älter als wir) kommt
unserem Wunsch nur äußerst widerstrebend nach. Ihr Stromkabel sei zu kurz
(stimmt nicht) und sie würden ohnehin morgen fahren (dann wäre unser
angestrebter Liegeplatz mit Sicherheit von einem kleineren Boot belegt),
bekommen wir aus Mündern mit tiefgezogenen Mundwinkeln zu hören. Schließlich
können wir sie doch breitschlagen und helfen ihnen natürlich auch mit ihren
Leinen.
Motala ist eine Stadt mit
etwa 42.000 Einwohnern. Wir liegen hier ziemlich zentral. An der Pier gibt es
ein Motorenmuseum und einige Cafés und Restaurants. Nach dem Mittagessen
marschieren wir am weiteren Kanalverlauf entlang ostwärts. Unser Ziel ist die
5er Schleusentreppe von Borenshult, nur 4 km entfernt. Beidseits des Kanals
führt ein kombinierter Fuß-/Radweg entlang. Gutes Wetter für flottes Gehen: Ein
paar Wolken, aber doch viel Sonne, 15 Grad. Am Ziel schauen wir uns einige
Schleusenvorgänge an. Interessant ist immer wieder, wie gekonnt (oder eben auch
nicht) die verschiedenen Crews mit der Herausforderung umgehen. Wenn man selbst
vom Ungeschick anderer nicht betroffen ist, (weil man sich z.B. keine Kratzer
im Lack einfangen kann, wenn man ohne Boot vor Ort ist) kann man alles viel
lockerer sehen. Als wir wieder in Marinanähe sind, drehen wir noch eine kurze
Runde durch den Ortskern, um etwas Obst einzukaufen und ein feeling für Motala
zu entwickeln. Soweit ganz nett, lautet die erste Beurteilung.
In Motala, unmittelbar östlich der Einzelschleuse bei der Marina der Kanalgesellschaft.
Eine ausrangierte Eisenbahnbrücke.
Nettes Café am Kanal. Hier machen wir Pause für eine leckere Waffel mit Eis und Sahne (Christine verzichtet).
Ein Trockendock, in dem früher wohl Schiffe gebaut wurden. Heute wird das Bassin wahrscheinlich für Bootsliegeplätze im Winter genutzt.
Unmittelbar oberhalb der Schleusentreppe von Borenshult.
Wenn beim Abwärtsschleusen die Schieber voll geöffnet werden, geht die Post ab.
Beim Aufwärtsschleusen ist es nicht ganz so spektakulär, aber auch hier müssen die vorderen Boote ganz schön mit dem anströmenden Wasser kämpfen.
Motala Verkstad. Früher Produktionsbetrieb, heute Museum. Davor eine alte Dampflok.
Die ausrangierte Eisenbahnbrücke aus anderer Perspektive.
Noch ein Rundfahrtschiff, aber ohne Übernachtungsmöglichkeit. Der Heimathafen ist Motala und der Liegeplatz ein paar Meter neben uns.
Ein kapitaler Hecht. Das gibt ein schönes Abendessen.
Baltzar von Platen, deutsch-schwedischer Offizier und Staatsmann. Vater und Erbauer des Götakanals.
Von Vadstena nach Motala, 16 km.
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