Samstag, 20. Juli 2019. Von
Norsholm nach Söderköping, 22 km, 11 Schleusen, 6 Brücken. Ein heißer
Sommertag.
Schon am Morgen ist es warm.
Sämtliche Seitenteile der Kuchenbude werden hochgerollt und auch die
Dachfenster vorm Steuerstand öffnen wir wegen des besseren Durchzugs. Wir sind
die ersten vor der Brücke in Norsholm, die mit leichter Verspätung öffnet. Die
Reihenfolge ändert sich dann den ganzen Tag nicht mehr. Nur die Winnipesaukee
lassen wir im Lake Asplangen überholen, damit Dorothea und Heiko in den Doppelschleusen
die etwas komfortablere vordere Position bekommen. Auf der Talseite ist es
deshalb angenehmer, weil in der unteren Kammer einer Doppelschleuse die Wände
zur höheren Schleuse hin höher aufragen und damit das Linehandling etwas
schwieriger wird. Das wollen wir Dorothea mit ihrer lädierten Schulter
ersparen.
Vor zwei Schleusen und zwei
Brücken müssen wir etwas warten, allerdings nie länger als 20 Minuten. Alle
anderen Tore stehen offen für uns, als wir ankommen. Auch in Söderköping haben
wir Glück, dass unsere beiden Boote, zusammen immerhin 31 Meter lang, gerade
eben hintereinander an einen noch freien Pierplatz passen, der zwar auch für
Passagierschiffe vorgesehen ist. Deren Beanspruchung des Platzes ist auf einem
gedruckten Schild ersichtlich. Demzufolge wird hier die Juno am 23. Juli von
20.30 bis 21.30 parken. Vermutlich wollen die nur kurz Wasser aufnehmen und
Müll abgeben. Wir müssen aber spätestens dann verschwunden sein.
In Söderköping herrscht ein
reges Treiben. Erstmals in Schweden haben wir den Eindruck, in einer wirklichen
Touristen-Location zu sein. Überall gibt es Restaurants und Boutiquen entlang
des Kanals; vor einer Eisdiele stehen Menschen in der Schlange. Und diese
Schlange ist wohl 50 Meter lang. Ich zähle durch: Sage und schreibe 156
Menschen stellen sich hier an, um ein Eis zu bekommen. Dabei ist es nicht so,
dass es nicht eine Menge anderer Eisverkaufsstände gäbe. So gut kann das Eis
gar nicht sein, dass ich mich dafür eine Stunde lang in die brennende Sonne
stellen würde, obwohl ich ja ein ausgesprochener Speiseeisfan bin.
Anna und Klaus machen sich
gleich nach unserer Ankunft mit den Rädern auf den Weg, um das Auto zu holen.
Heute ist der Weg nicht so weit und da es am Kanal entlang geht, müssen sie
wohl auch nicht viele Höhenmeter überwinden. Außerdem haben sie Rückenwind.
Am Abend gehen wir zum Essen
aus. Weit brauchen wir nicht zu gehen, denn Dorothea hat für uns einen Tisch
gleich im Restaurant nebenan reserviert. Sehr praktisch. Wir essen gut und vor allem viel. Anschließend
sitzen wir sozusagen in erster Reihe fußfrei bei uns an Bord und werden von den
Klängen einer Reggae-Band unmittelbar neben unserem Boot beglückt. Rotwein,
Prosecco und Birnenschnaps von Hannes steigern die Stimmung. Heiße Diskussionen
über Gott und die Welt lassen die Zeit vergehen wie im Flug. Morgen ist auch
noch ein Tag.
Liegeplatz in Söderköping. Wie für uns gemacht. Vorn und hinten ist nicht viel übrig.
Bordhund Minnie
Aperitif vorm Essen
Sundowner nach dem Essen.
Eine Live-Band spielt direkt vor unserem Boot perfekte Reggae-Musik.
Gut drauf.
22 km von Norsholm nach Söderköping, 11 Schleusen und 6 Brücken.
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