Samstag, 17. Juli 2021

Bergfest auf 91,8 Metern

 

Freitag, 16. Juli 2021. Vom Ankerplatz bei Karlsborg an den Ankerplatz im Viken vor Tätorp, 30 km, 1 Schleuse. Wir feiern Bergfest (höchster Punkt im Götakanal erreicht).

 

Endlich mal kein Kraut auf der Kette und auch kein Schlamm, der mühsam heruntergewaschen oder abgebürstet werden müsste. Ich liebe Sandgrund, wenn man darauf ankern möchte. Jedenfalls haben wir um kurz vor zehn den Anker an Deck und tuckern los. Eine kleine Schleuse bergauf trennt uns noch vom höchsten Plateau, das wir auf dieser Reise befahren werden, dem Viken (91,8 m über dem Meeresspiegel). Vor eben dieser Schleuse in Forsvik müssen wir jedoch eine gute Stunde lang warten, weil die nächstfolgende Brücke vor der Einfahrt in den Vikensee einen Defekt hat und es zwischen der Schleuse und dieser Brücke aktuell keine freien Festmachemöglichkeiten mehr gibt.

 

Das Problem mit der Brücke wird erfreulicherweise gelöst und so können wir um 1145 zusammen mit zwei schwedischen Segelbooten in die Schleuse einfahren. Die Seitenwände bestehen zum Teil aus natürlichem Fels und sind deshalb nicht besonders eben. Mit unseren dicken Kugelfendern lässt sich das jedoch ausgleichen. Ein paar Kilometer weiter und zweieinhalb Meter höher auf dem Viken, nachdem wir die wieder instandgesetzte Brücke passiert haben, lässt die Sonne immer noch auf sich warten und der Wind bläst mit 3 Bft aus NW. Erst später, als wir in der Nähe der Einfahrt zum Kanal bei Tätorp auf 2,70 m Wassertiefe geankert haben, lässt der Wind langsam nach und die Sonne kommt heraus. Um 17 Uhr haben wir strahlend blauen Himmel und Flaute.


Das Wasser ist 24 Grad warm und lädt zum Schwimmen ein, auch wenn es nicht so klar ist wie im Vättern. Sichtweite vielleicht 1,5 m. Wir schmeißen das Paddelboard ins Wasser und verausgaben uns auf größeren Distanzen, die wir zurücklegen. Ich drehe eine Runde bis vor die Schleuse bei Tätorp, die wir morgen passieren wollen (von nun an geht's bergab). Beim Abendessen an Deck herrscht eine wunderbare Stimmung. So allein vor Anker ist man selten einmal. In den südlichen Gewässern haben wir das mit der Gipsy IIII jedenfalls kaum erlebt. Die langsam sinkende Sonne beschert ein faszinierendes Licht und nachdem wir das Dinghy wieder in die Davits gehängt haben und das Plätschern der kleinen Wellen am Resonanzkörper des Alubodens verstummt ist, herrscht dazu paradiesische Stille, die nur von dem Geräusch unsere Stimmen unterbrochen wird.


Vor Anker westlich von Karlsborg vorm Campingplatz um 00:30 Uhr. Im Norden ist immer noch ein heller Streifen am Himmel zu sehen und es ist nicht komplett dunkel.

Die Schleuse von Forsvik hat ziemlich raue Wände



Gut, dass wir die dicken Kugelfender haben.

Zwischen Forsvik und dem Viken kommen die schönsten Passagen der gesamten Strecke. Allerdings sind sie zeitweilig so schmal, dass sie kein Begegnen größerer Boote ermöglichen.




Das SUP wird ausgepackt und ausgiebig genutzt. Bei glattem Wasser ist es leichter, vor allem für Anfänger.

Trotzdem kann es passieren, dass man ohne Vorwarnung abstürzt.

Der Schlaf der Gerechten.


Crabbencocktail als Vorspeise.


Wilder Farbencocktail.



Sonnenuntergang ist um 21:56. Dieses Bild entsteht einige Minuten später.


Von Ankerplatz zu Ankerplatz (Karlsborg nach Tätorp), 30 km.








 


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