Samstag, 10. Juli 2021

7er Schleusentreppe von Berg

 

Freitag, 9. Juli 2021. Vom Ankerplatz im Roxensee nach Berg durch die 7er Schleusentreppe, 21 km. Grundberührung nach dem Ankeraufgehen.

 

Nach einer sehr ruhigen Nacht gehen wir um halb elf Ankerauf. Es hängt ziemlich viel Seegras an der Kette, so dass sich das Einholen etwas mühsam und langwierig gestaltet. Dafür können wir erfreut feststellen, dass der Kettenabweiser nun in passabler Weise seiner angedachten Funktion gerecht wird.

 

Die Winnipesaukee fährt etwas vor uns an Steuerbordseite und weil sich das Boot bei der flotten Fahrt - und angeschienen von der Morgensonne – für die Aufnahme eines Videos anbietet, bin ich mehr aufs Filmen konzentriert als darauf, wo wir herfahren. Wir sind nämlich etwas dicht ans Ufer geraten, was ganz plötzlich durch einen lauten Rumpler und ein kurzes Anheben und Abbremsen der Gipsy quittiert wird. Dumm gelaufen. Da sind wir wohl mit Schmackes auf eine flache Stelle aufgebrummt, die glücklicherweise nicht zu flach und wohl auch nicht besonders scharfkantig war. Hat sich nach einem runden Felsen angefühlt, den wir mit dem Kiel so eben gestreift haben. Erst danach werfe ich einen Blick in die Karte und stelle fest, dass wir in einer Gegend unterwegs sind, wo die Wassertiefe mit weniger als 2 m markiert ist. Eine konkrete flache Stelle ist allerdings nicht ausgewiesen. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass mir aber auch das heute nicht aufgefallen wäre, weil die WinniP noch dichter beim Ufer fährt, als wir. Die Schraube hat jedenfalls nichts abgekriegt, der Propeller läuft rund und der Schaden dürfte sich auf ein paar Kratzer am Kiel beschränken. Trotzdem ist mir das eine Warnung. Auch wenn wegen des breiten Schilfgürtels und des flachen Wassers alles eher an einen Steppensee erinnert, sind wir doch in Gewässern unterwegs, wo man überall auch mit Felsen unter Wasser rechnen muss.

 

Nach zwei Stunden Fahrt über den Roxen kommen wir vor der 7er-Schleusentreppe von Berg an. Man will die WinniP und uns möglichst nicht gemeinsam in eine Schleuse nehmen. Deshalb fahren Dorothea und Heiko mit einem kleinen Segelboot zusammen bergauf, wir werden anschließend ebenfalls mit einem Segelboot und zusätzlich einem kleinen Motorboot geschleust. Die Besatzung dieses kleinen Bootes ist ausgesprochen bemerkenswert, allerdings leider in einem eher negativen Sinn. Der Skipper steht oben auf der Schleuse und müht sich mit beiden Leinen ab, während seine Frau hilflos unten im Boot sitzt und mehr oder weniger zuschaut, wenn ihr Mann das Bötchen von einer Schleusenkammer in die nächste zieht. Das Boot muss neben uns in die Schleuse und es bleibt nicht viel Platz übrig. Zweimal muss ich mit dem Bootshaken einspringen und das Boot abhalten, damit es nicht ungefendert gegen die Backbord-Heckkante stößt. An dieser Stelle können wir unser Boot nicht schützen und zumindest ein Lackschaden könnte hier auch bei einer leichten Kollision schnell entstehen. Für die sieben Schleusenkammern brauchen wir anderthalb Stunden. Um 15 Uhr verlassen wir die oberste Kammer und legen uns zunächst längsseits an den Steg im Hafen. Allerdings werden wir etwas später aufgefordert, diesen Platz aufzugeben und uns quer zur Pier zu legen, damit mehr Platz für nachkommende Boote bleibt, denn heute herrscht hier Hochbetrieb. Wir verhandeln, dass auch ein Längsseitsliegen im Päckchen akzeptabel ist und verholen uns an die Steuerbordseite der WinniP.

 

Keine großen Aktionen mehr an diesem Tag. Ein kleiner Bummel zum nächsten ICA, dann Spaghetti und Salat an Bord, später eine ausgedehnte Rummicubsession an Deck, wovon die  letzte Runde schier endlos dauert und gar kein Ende finden will.


Viel Kraut am Anker



Auf Warteposition vor der Einfahrt in die Schleusentreppe von Berg






Das erste Schleusentor schließt sich hinter uns


Die Mädels bedienen die Leinen von Land aus und haben hier gerade eine kleine Pause


Ein Rundfahrtboot in der Schleuse


Im Päckchen mit der Winnipesaukee


Boots-Talk von Bordwand zu Bordwand


Aus dem Roxen nach Berg, 7 Schleusen, 21 km

Die letzten Meter durch die sieben Schleusenstufen.




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