Freitag, 16. Juli 2021

Von Vadstena nach Karlsborg

 

Donnerstag, 15. Juli 2021. Von Vadstena nach Karlsborg, 27 km. Ankern vorm Strand.

 

Nachdem die Winnipesaukee eine halbe Stunde vor uns abgelegt hat, waschen wir das ziemlich dreckige Oberdeck (wenn die Crew eines anderen Bootes das eigene Schiff als Durchgangsstation benutzen muss, geht das halt nicht, ohne Spuren zu hinterlassen) und machen uns auch startklar. Um 10 Uhr ist das Stromkabel abgeschlagen und alle Leinen gelöst. Auf geht’s.

 

Das Wetter ist perfekt geeignet, um den Vättern zu queren. Die Sonne lacht und ein zweier-Wind aus West beschert uns kleine 20-cm-Wellen, die das Boot nur in leichte Bewegungen versetzen. Die stark befahrene Autobrücke in Karlsborg öffnet halbstündlich, allerdings nicht um 13 Uhr. Wir geben etwas Gas und schaffen es gerade, die 12:30-Öffnung zu erwischen. Wenn wir ein paar Minuten später gekommen wären, hätten wir eine Stunde warten müssen. Die frühe Ankunft hilft allerdings nicht – wie wir gehofft hatten - beim Finden eines freien Liegeplatzes. Alle Längsseits-Spots hinter der Brücke sind belegt. So entscheiden wir uns, gleich nach der engen Kanaldurchfahrt im sich öffnenden See vor einem schönen Sandstrand zu ankern, hinter dem die weißen Wohnmobile und -wagen des angrenzenden Campingplatzes zu sehen sind. Hier hatten Sabine und Frank vor zwei Jahren ihr Lager aufgeschlagen. Das Wasser ist 3 m tief und der Grund reiner Sand, wie ich bei einem Tauchgang feststelle. Der Anker hält also gut und so können wir diesem Platz bei den angesagten schwachen Winden vertrauen.

 

Wir hupfen alle gleich mal ins Wasser, denn heute ist es ziemlich heiß. Auch das bräunlich-rostfarbene Wasser, in dem man etwa einen Meter weit sehen kann, ist mit 25 Grad angenehm warm. Thomas und ich fahren mit dem Dinghy einkaufen, wobei wir zwei Geschäfte aufsuchen müssen, weil der näher gelegene Coop weder Vollkornnudeln noch Kaffeekapseln für unsere Nespressomaschine führt. Zum ICA ist es ein Extra-Kilometer, one way.

 

Am Abend speisen wir an Bord. Es gibt griechischen Salat als Vorspeise und Penne mit Gemüsesugo á la Christine als Hauptgang. Diverse Snacks von Süß bis Salzig als Dessert. Dazu als Spülung Weiß- und Rotwein. Man könnte nicht sagen, dass es uns schlecht ginge. Ach was, es geht uns saugut (und der Zoff von heute Morgen – weil der Skipper ohne ausreichende Kommunikation mit der Crew (mea culpa) mit dem Deckwaschen angefangen hatte, als diese noch beim Kaffee verweilte - verfliegt auch langsam)! Drei Partien Rummicub runden das Ende des Tages mit einem Haufen bunter, mit Zahlen bemalter Holzklötzchen, die in wilder Anordnung auf dem Tisch drapiert werden, ab.



Einkaufstour mit dem Dinghy. Anschließend sind allerdings noch ein paar Fuß-Kilometer fällig.




Der Dampfer sieht aus wie ein türkischer Basar. Die Mädels haben ihre Pareos als Sonnenschutz aufgespannt.


Wie immer bei klarem Himmel: Die Farben im Licht der untergehenden Sonne sind etwas besonderes hier im hohen Norden. Wir fragen uns, ob das wohl mit der sauberen Luft zusammenhängt. 


Quer über den Vättern von Vadstena nach Karlsborg.

Ankerplatz westlich von Karlsborg.



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