Freitag, 9. Juli 2021. Vom Ankerplatz im Roxensee nach Berg
durch die 7er Schleusentreppe, 21 km. Grundberührung nach dem Ankeraufgehen.
Nach einer sehr ruhigen Nacht gehen wir um halb elf Ankerauf.
Es hängt ziemlich viel Seegras an der Kette, so dass sich das Einholen etwas mühsam
und langwierig gestaltet. Dafür können wir erfreut feststellen, dass der
Kettenabweiser nun in passabler Weise seiner angedachten Funktion gerecht wird.
Die Winnipesaukee fährt etwas vor uns an Steuerbordseite
und weil sich das Boot bei der flotten Fahrt - und angeschienen von der
Morgensonne – für die Aufnahme eines Videos anbietet, bin ich mehr aufs Filmen
konzentriert als darauf, wo wir herfahren. Wir sind nämlich etwas dicht ans
Ufer geraten, was ganz plötzlich durch einen lauten Rumpler und ein kurzes
Anheben und Abbremsen der Gipsy quittiert wird. Dumm gelaufen. Da sind wir wohl
mit Schmackes auf eine flache Stelle aufgebrummt, die glücklicherweise nicht zu
flach und wohl auch nicht besonders scharfkantig war. Hat sich nach einem
runden Felsen angefühlt, den wir mit dem Kiel so eben gestreift haben. Erst
danach werfe ich einen Blick in die Karte und stelle fest, dass wir in einer
Gegend unterwegs sind, wo die Wassertiefe mit weniger als 2 m markiert ist.
Eine konkrete flache Stelle ist allerdings nicht ausgewiesen. Ehrlicherweise
muss ich zugeben, dass mir aber auch das heute nicht aufgefallen wäre, weil die
WinniP noch dichter beim Ufer fährt, als wir. Die Schraube hat jedenfalls
nichts abgekriegt, der Propeller läuft rund und der Schaden dürfte sich auf ein
paar Kratzer am Kiel beschränken. Trotzdem ist mir das eine Warnung. Auch wenn
wegen des breiten Schilfgürtels und des flachen Wassers alles eher an einen
Steppensee erinnert, sind wir doch in Gewässern unterwegs, wo man überall auch
mit Felsen unter Wasser rechnen muss.
Nach zwei Stunden Fahrt über den Roxen kommen wir vor der
7er-Schleusentreppe von Berg an. Man will die WinniP und uns möglichst nicht
gemeinsam in eine Schleuse nehmen. Deshalb fahren Dorothea und Heiko mit einem
kleinen Segelboot zusammen bergauf, wir werden anschließend ebenfalls mit einem
Segelboot und zusätzlich einem kleinen Motorboot geschleust. Die Besatzung
dieses kleinen Bootes ist ausgesprochen bemerkenswert, allerdings leider in
einem eher negativen Sinn. Der Skipper steht oben auf der Schleuse und müht
sich mit beiden Leinen ab, während seine Frau hilflos unten im Boot sitzt und
mehr oder weniger zuschaut, wenn ihr Mann das Bötchen von einer Schleusenkammer
in die nächste zieht. Das Boot muss neben uns in die Schleuse und es bleibt
nicht viel Platz übrig. Zweimal muss ich mit dem Bootshaken einspringen und das
Boot abhalten, damit es nicht ungefendert gegen die Backbord-Heckkante stößt.
An dieser Stelle können wir unser Boot nicht schützen und zumindest ein
Lackschaden könnte hier auch bei einer leichten Kollision schnell entstehen.
Für die sieben Schleusenkammern brauchen wir anderthalb Stunden. Um 15 Uhr verlassen
wir die oberste Kammer und legen uns zunächst längsseits an den Steg im Hafen.
Allerdings werden wir etwas später aufgefordert, diesen Platz aufzugeben und
uns quer zur Pier zu legen, damit mehr Platz für nachkommende Boote bleibt,
denn heute herrscht hier Hochbetrieb. Wir verhandeln, dass auch ein
Längsseitsliegen im Päckchen akzeptabel ist und verholen uns an die Steuerbordseite
der WinniP.
Keine großen Aktionen mehr an diesem Tag. Ein kleiner
Bummel zum nächsten ICA, dann Spaghetti und Salat an Bord, später eine ausgedehnte
Rummicubsession an Deck, wovon die letzte
Runde schier endlos dauert und gar kein Ende finden will.
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