Freitag, 16. Juli 2021. Vom Ankerplatz bei Karlsborg an den
Ankerplatz im Viken vor Tätorp, 30 km, 1 Schleuse. Wir feiern Bergfest (höchster Punkt im
Götakanal erreicht).
Endlich mal kein Kraut auf der Kette und auch kein Schlamm,
der mühsam heruntergewaschen oder abgebürstet werden müsste. Ich liebe
Sandgrund, wenn man darauf ankern möchte. Jedenfalls haben wir um kurz vor zehn
den Anker an Deck und tuckern los. Eine kleine Schleuse bergauf trennt uns noch
vom höchsten Plateau, das wir auf dieser Reise befahren werden, dem Viken (91,8
m über dem Meeresspiegel). Vor eben dieser Schleuse in Forsvik müssen wir jedoch
eine gute Stunde lang warten, weil die nächstfolgende Brücke vor der Einfahrt
in den Vikensee einen Defekt hat und es zwischen der Schleuse und dieser Brücke
aktuell keine freien Festmachemöglichkeiten mehr gibt.
Das Problem mit der Brücke wird erfreulicherweise gelöst
und so können wir um 1145 zusammen mit zwei schwedischen Segelbooten in die
Schleuse einfahren. Die Seitenwände bestehen zum Teil aus natürlichem Fels und sind
deshalb nicht besonders eben. Mit unseren dicken Kugelfendern lässt sich das
jedoch ausgleichen. Ein paar Kilometer weiter und zweieinhalb Meter höher auf dem Viken, nachdem wir die
wieder instandgesetzte Brücke passiert haben, lässt die Sonne immer noch auf
sich warten und der Wind bläst mit 3 Bft aus NW. Erst später, als wir in der Nähe
der Einfahrt zum Kanal bei Tätorp auf 2,70 m Wassertiefe geankert haben, lässt
der Wind langsam nach und die Sonne kommt heraus. Um 17 Uhr haben wir strahlend
blauen Himmel und Flaute.
Das Wasser ist 24 Grad warm und lädt zum Schwimmen ein, auch wenn es nicht so klar ist wie im Vättern. Sichtweite vielleicht 1,5 m. Wir schmeißen das Paddelboard ins Wasser und verausgaben uns auf größeren Distanzen, die wir zurücklegen. Ich drehe eine Runde bis vor die Schleuse bei Tätorp, die wir morgen passieren wollen (von nun an geht's bergab). Beim Abendessen an Deck herrscht eine wunderbare Stimmung. So allein vor Anker ist man selten einmal. In den südlichen Gewässern haben wir das mit der Gipsy IIII jedenfalls kaum erlebt. Die langsam sinkende Sonne beschert ein faszinierendes Licht und nachdem wir das Dinghy wieder in die Davits gehängt haben und das Plätschern der kleinen Wellen am Resonanzkörper des Alubodens verstummt ist, herrscht dazu paradiesische Stille, die nur von dem Geräusch unsere Stimmen unterbrochen wird.
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