Donnerstag, 29. Juli 2021. Lilla Bommen, Göteborg.
Neuprogrammierung Epirb und VHF. Wiedersehen mit den Anicos.
Wenn ich die Seenotfunkboje und das Funkgerät bis 9 Uhr bei
Raymarine abgebe, werden sie es innerhalb von 24 Stunden neu programmieren.
Diese Auskunft hatte ich vorab per Email erhalten. Sechs Kilometer sind es zu
radeln, also klingelt mein Wecker um sieben. Aber: es schüttet wie aus Kübeln,
als ich dann so weit bin und losfahren will. Sollte ich doch lieber mit dem Bus
fahren? Ich lade vorsichtshalber schon mal die entsprechend App runter, denn in
den Öffis bezahlen geht hier in Schweden ja nicht, schon gar nicht etwa mit
Bargeld. Um kurz nach acht hört es dann auf zu schütten und ich schwinge mich doch
auf den Drahtesel. Man kann gut dem Fahrrad unterwegs sein in Göteborg, denn
auch an den großen, vierspurigen Straßen gibt es ausgebaute Radwege. Am Morgen
um diese Zeit ist noch nichts los. Die Schweden scheinen noch zu schlafen.
Das Navi zeigt mir den Weg und nach 25 Minuten und einigen
Bergauf- und Bergabfahrten stehe ich schließlich vor Ramnav. Ich gebe die
Geräte ab und bitte darum, den Job heute noch zu erledigen. Man fragt nach
meiner Telefonnummer und will mich benachrichtigen. Als ich aus dem Laden
rauskomme, fängt es erneut an zu gallern. Die Schauer sind heftig, aber nicht
allzu lang. Also warte ich 10 Minuten und radle dann zurück. Ursprünglich hatte
ich vorgehabt, die Anicos in Langedrak zu besuchen, weil ich schon auf halbem
Wege bin. Aber das Wetter schreckt mich ab. Gerade als ich wieder im Hafen
ankomme und trocken an Bord bin, regnet es erneut. Kräftige Schauer und
Regenpausen wechseln sich ab wie im April. Erst am Nachmittag scheint hin und
wieder auch einmal die Sonne.
Als die SMS kommt, dass ich die Funkerei bei Ramnav abholen
kann, setze ich mich wieder aufs Rad. Diesmal gibt es nur ein paar kleine
Wolken am Himmel, aber einen sehr kräftigen Gegenwind, so dass ich angestrengt
in die Pedalen treten muss. Nachdem ich
Epirb und VHF im Rucksack habe, radle ich nun doch noch zu Regina und Michael nach
Langedrak, wo sie in der Marina am Außensteg liegen. Ich treffe eine arbeitende
Crew an. Regina im Wasser, Michael an Deck. Das Unterwasserschiff wird auf
Schäden untersucht. Wir plaudern etwas, aber lange will ich nicht stören, so
unangekündigt, wie ich dort aufgetaucht bin. Ein gemeinsames Essen haben wir eh
für morgen verabredet. Als ich schließlich die 10 km wieder nach Hause geradelt
bin, fängt es wieder kräftig an zu regnen. Wie könnte es anders sein.
Ich baue die Geräte wieder an Bord ein. Nun sind wir also richtig
„verdrahtet“, sprich: wir haben wieder die richtige MMSI programmiert. Falls
wir in einen Seenotfall geraten sollten und die Epirb einsetzen müssen oder per
VHF einen Notruf absetzen müssen, wissen die Rettungsorganisationen, wer da
gerade ein Problem hat.
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