Gipsy 5 Kanal: Taumeltörn nach Hals

Montag, 20. Mai 2019. Von Grenaa nach Hals am Eingang des Limfjords, 80 km mit viel Welle und Schaukelei.

Ein wunderschöner Start um 7 Uhr. Null Wind, Sonne pur. Das ändert sich im Laufe der heutigen Fahrt. Angekündigt waren maximal 15 km/h Wind, ab Mitte der Tour werden es bis zu 30 km/h, also genau doppelt so viel. Diese Windstärke 4 aus Nord beschert uns Wellen von einem halben Meter, manche sind vielleicht auch einen Meter hoch. Da wir einen Nordwestkurs steuern, stampft die Gipsy zeitweilig ziemlich heftig und eiert ordentlich hin und her. Christine wird zwar nicht schlecht, aber sie hat vorübergehend die Nase gestrichen voll. Ich kann nicht behaupten, dass es mir gerade Spaß macht, bin aber zuversichtlich, dass der Ärger nicht lange anhält. Nach einer Stunde wird der Wind tatsächlich langsam wieder schwächer und geht auf 7 kn zurück; die Wellen bleiben naturgemäß noch eine Zeitlang relativ hoch, so dass unser Taumelkurs fast bis Ende der Fahrt fortbesteht. Christa, bitte keine Panik, mit einem Segler wäre das heute ein Klacks gewesen.

Zum Einlaufen in den Fischerei- und Yachthafen von Hals ist es dann völlig ruhig und wir bekommen wie gestern einen schönen Längsseitsliegeplatz. Wir drehen eine Runde durch den netten Ort, in dem es in Marinanähe viele Lokale gibt, von denen einige aber geschlossen haben (wohl deshalb, weil wir uns noch in der Vorsaison befinden). Auch im Hafen ist noch viel Platz vorhanden. Im Sommer muss man hier laut Törnführer spätestens zu Mittag ankommen, wenn man noch einen akzeptablen Liegeplatz bekommen will.

Wir essen gut und reichlich an Bord nach diesem ungemütlichsten Tag, den wir bisher auf der Gipsy 5 hatten (vielleicht abgesehen vom Sturm auf dem Rhein am 5.10.2017) und informieren uns am Abend dank guten WLANs per Live-Stream über den Stand der katastrophalen politischen Ereignisse in Österreich.