Dienstag, 1. Mai 2018,
Elburg. Eine Beerdigung, eine kranke Christine, eine neue Starterbatterie
und ein Besuch von Eva und Thomas.
Die letzten Tage waren
ereignisreich. Anlässlich einer Beerdigung sind wir schon am vergangenen
Donnerstag wieder zurück nach Osnabrück gefahren, nachdem wir ein paar kleinere
Jobs an Bord erledigt hatten. Der Aufenthalt dauerte dann etwas länger als
ursprünglich geplant, weil es Christine körperlich so schlecht ging, dass sie
zwei Tage im Bett verbrachte. Möglicherweise handelt es sich um
Nachwirkungen der Auffrischungsimpfungen, die wir uns in der letzten Woche vor
unserer Abreise von zu Hause hatten verpassen lassen. Immerhin fühlte sich Christine am Sonntag dann
etwas besser, so dass wir nach einem weiteren Besuch bei meiner Mutter und
einem leckeren Spargelessen zu Mittag wieder nach Elburg aufbrachen, wo wir
gegen 15 Uhr ankamen.
Als Erstes nach unserer
Ankunft testete ich, ob die Maschine anspringen würde. Ich hatte am Donnerstag
extra den Landanschluss entkoppelt, so dass die Batterien nun drei Tage ohne
Ladestrom verbracht hatten. Die Maschine sprang zwar sofort an, die
Batteriespannung ging dabei aber auf 8 Volt runter. Die Batterie ist immerhin
10 Jahre alt und hat gerade eine lang dauernde Tiefentladung hinter sich. Da
wird die Lebenserwartung nicht mehr allzu groß sein, auch wenn diese Art von
Gelbatterie durchaus 11 oder 12 Jahre halten kann. Am Montag schauen wir uns
also nach einer Ersatzbatterie um und landen dabei schließlich in einem großen
Autozubehörladen hier in Elburg. Eine 120 AH Gel ist zwar nicht vorrätig, kann
aber bis zum nächsten Tag beschafft werden. Soll 450 Euro kosten. Im Internet
finde ich die identische Batterie für 330 Euro inkl. Versandkosten. Da kann der
Betrieb nicht mithalten, aber schließlich einigen wir uns auf € 384. Weil wir
noch das Auto dabei haben, fahren wir anschließend gleich Lebensmittel
einkaufen, um die Vorräte an Bord aufzustocken. Später mache ich mir Gedanken
darüber, wie ich die 40 kg schwere Batterie aus dem Motorraum bekomme, ohne mir
die Bandscheiben zu demolieren. Es dauert lange, bis mein Gehirn die passende
Idee produziert. Jetzt muss sie sich nur noch als tauglich erweisen.
Tatsächlich erhalte ich am
nächsten Tag bereits um 0930 einen Anruf, dass ich die Batterie abholen kann.
In den Niederlanden ist der 1. Mai nämlich kein gesetzlicher Feiertag. Zusammen
mit Christine bekomme ich den schweren Akku relativ gut an Bord und in den
Salon. Auch der Ausbau der alten Batterie klappt erstaunlich reibungslos. Über
die schiefe Ebene, die eines der Fenderbretter bildet, kann ich die schwere
Last tatsächlich mit geringem Kraftaufwand aus dem Motorraum befördern und das
Ersatzteil in umgekehrter Reihenfolge wieder einsetzen. Bis Thomas und Eva
auftauchen, habe ich sogar schon die alte Batterie zum Autozubehörladen zur
Entsorgung gebracht.
Wir essen mit unserem Besuch
zu Mittag an Bord und unternehmen anschließend einen Spaziergang durch Elburg.
Die Lufttemperatur liegt nicht viel höher als 10 Grad, aber mittlerweile
scheint die Sonne und wir können das pittoreske Städtchen entsprechend
genießen. Zu Kaffee und Kuchen sind wir wieder auf der Gipsy, denn Eva hat
gleich zwei selbstgebackene Köstlichkeiten mitgebracht. Die Zeit vergeht wie im
Flug und ruckzuck ist es 20 Uhr. Die beiden müssen noch 150 km bis nach Hause
fahren und so geht dieser schöne Tag auch schon wieder zu Ende.
Den Diesel-Vorfilter hatte ich zuletzt vor einem Jahr angeschaut und jetzt erwartet, ihn verdreckt vorzufinden und austauschen zu müssen. Aber trotz unserer bewegten Sturmfahrt auf dem Rhein vom 5. Oktober letzten Jahres (bei der das Boot ordentlich geschaukelt hatte und Ablagerungen unten in den Tanks sicher aufgewirbelt worden wären) sieht das Filterelement so sauber aus, dass ich es wieder einbaue.
Die Starterbatterie gibt langsam den Geist auf. Vielleicht würde sie die Saison ja auch noch überstehen, aber es erscheint uns sicherer, sie lieber jetzt auszutauschen, als vielleicht in einer Situation die Maschine nicht mehr starten zu können, in der das ganz plötzlich zu einem großen Problem wird.
Die Idee, die 40 kg schwere Batterie über eine schiefe Ebene aus dem Motorraum zu befördern, erweist sich als sehr praktikabel und rückenschonend.
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