Donnerstag, 03. Mai 2018, von
Elburg nach Nieuboer, 43 km. Wir besichtigen den wunderschönen alten Stadthafen
von Spakenburg.
Um zwanzig vor zehn werfen
wir die Leinen los, nachdem wir uns bei Antoine, dem Werftchef verabschiedet
und ihm unseren Autoschlüssel übergeben haben. Wenn demnächst die meisten Boote
im Wasser sind und Platz genug in den Hallen ist, wird er den Wagen dort
parken, wo im Winter unser Schiff gestanden hat. Jedenfalls stellen wir uns das
so vor. Der Parkplatz kostet nichts und unterm großen Dach werden wohl auch die
Möwen mit ihren Exkrementen den Lack verschonen.
Wir haben schönstes Wetter,
Sonnenschein mit Lufttemperaturen um die 15 Grad, dazu weht ein leichter
Westwind. Während der Fahrt ärgere ich mich über mein neues iPhone, mit dem
ich, wie gewohnt, per mytracks App unseren Track aufzeichnen will. Das
Smartphone liefert allerdings nur dann GPS-Daten, wenn das Telefon in Bewegung
ist. Und damit ist nicht die Vorwärtsbewegung des Schiffes gemeint, denn die
reicht nicht. Sobald man es irgendwo ablegt, wird nach etwa einer halben Minute
das GPS Signal nicht mehr verarbeitet. Ich hänge das iPhone dann an einem
dünnen Bändsel so auf, dass es immer etwas schwingt. Funktioniert halbwegs,
aber auch dabei gibt es hin und wieder Aussetzer. Wenn man dann um eine Landzunge
oder ähnliches fährt, sieht das später im Bild so aus, als wäre man quer über’s
Land gefahren. Dieses Problem gab es mit dem alten iPhone übrigens nie. Später
am Abend gelingt es mir dann nach zeitraubender Tüftelei, die Tracks auch aus
der Navionics App vom iPad per E-mail auf den Laptop zu transferieren.
Um 14 Uhr erreichen wir
unser heutiges Tagesziel. Weil die Marina Nieuboer in unserem Cruising Guide so
gut beschrieben wird, gehen wir nicht in den Stadthafen von Spakenburg, denn
dort soll es sehr eng zugehen. Wie wir wenig später bei einem Spaziergang durch
den Ort feststellen können, wäre es dort aber viel schöner gewesen und Platz
hätte es auch genug gegeben. Ist aber letztlich nicht so tragisch, denn zu Fuß
haben wir eh nur etwa einen Kilometer bis dorthin.
Spakenburg ist ein alter
Fischerort und früher lagen dort einmal 180 Botteryachten. Auch heute gibt es
hier noch viele dieser traditionellen holländischen Segler. Einige sind mit Schildern
versehen, auf denen die Schiffsdaten zu lesen sind. Daraus geht hervor, dass
diese schönen Holzboote teilweise deutlich älter als 100 Jahre sind. Die
älteste holländische Bootswerft ist hier beheimatet und widmet sich mit ihrer
Arbeit ausschließlich den Reparaturarbeiten an diesen Traditionsseglern. Wir
genießen den Stadtbummel bei dem schönen Frühlingswetter und drehen eine
ausführliche Runde. Gegen 18 Uhr sind wir zu Sundowner und Abendbrot wieder an
Bord zurück.
Diese Art, Boote aus dem Wasser zu holen, erinnert uns an Curacao. Dort wurde unsere Gipsy IIII auch mal so an Land befördert.
Im alten Stadthafen von Spakenburg
Auf der ältesten Werft der Niederlande kümmert man sich ausschließlich um alte Botteryachten und wendet dabei noch traditionelle Handwerkskunst an.
Lokale Tracht, die offenbar noch hin und wieder getragen wird. Die Dame auf dem Rad war aber zu flott unterwegs, so dass ich sie nicht scharf ins Bild bekommen konnte.
Eine Dehler 28s. So ein Bötchen hatten wir 8 Jahre lang auf dem Neusiedler See.
Hier gibt es schwimmende Häuser mit bis zu drei Stockwerken.
Track von heute: Elburg - Spakenburg, 43 km.
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