Sonntag, 27. August 2017.
Von Zell nach Treis-Karden, 47 km.
Um zehn geht’s los, eine
Stunde später sind wir vor der Schleuse Aldegrund. Wir freuen uns schon, dass
wir gleich eine Talfahrt kriegen, denn als wir auf die Schleuse zufahren, sehen
wir, wie zwei Berufsschiffe aus der Kammer kommen. Aber: Obwohl wir uns
angemeldet haben und nur noch 200 Meter weg sind, lässt der Schleusenwärter die
Kammer leer wieder zu Tal fahren, weil unten ein Kreuzfahrtschiff wartet. Wir
hätten vielleicht noch 3 Minuten gebraucht, um in die Schleuse zu kommen. Ich
bin stinksauer, aber vermutlich hat das Personal genaue Anweisungen, wie zu
verfahren ist. Bevor ein Berufsschiff 3 Minuten zu lange wartet, sollen die
Freitzeitskipper doch gerne eine halbe Stunde warten. Wir parken also an der
Pier und werden dann eben 30 Minuten später zu Tal befördert.
Bei der nächsten Schleuse,
Fankel, haben wir mehr Glück. Die Kammer steht oben und ist offen. Wir kommen
an und können direkt einfahren. Das Tor schließt sich auch sofort hinter uns
und abwärts geht es. Perfekte Schleusung in 13 Minuten, all in all.
Dann die Überraschung in
Cochem. In diesem schönen Ort wollen wir festmachen und über Nacht bleiben. Wir
kennen die Gegebenheiten schon von letzter Woche und freuen uns auf den Ort und
das heute stattfindende Weinfest. Schon von weitem ist klar, dass das hier eine
andere Kategorie von Fest ist, als gestern in Zell-Kaimt. Volksfeststimmung
herrscht da, überall tönen die Sounds von Blasmusikkapellen, unterbrochen von
erschreckend lauten Böllerschüssen, die einem schnell auf den Geist gehen. Wir
würden am liebsten wieder an den gleichen Liegeplatz, den wir schon einmal
hatten, aber wir bekommen bald mit, dass die gesamte Pier mit rot-weißem
Trassierband abgesperrt ist. Ein etwas unfreundlicher Kollege der Wasserwacht
informiert uns dann aus 10 Meter Entfernung und durch den Lärm der Posaunen
hindurch, dass hier für den Rest des Tages Liegeverbot herrsche wegen des
Feuerwerks am Abend. Wir könnten etwas weiter aufwärts an der Spundwand
festmachen. Das versuchen wir auch, kommen allerdings nicht weit, denn dort ist
es zu flach für die Gipsy 5. Uns wundert, dass in dem kleinen Hafen doch ein
paar Boote liegen, aber deren Skipper hat man vermutlich bereits unterschreiben
lassen, dass sie für eventuelle Schäden durch Feuerwerkskörper selbst haften.
Die Diskussion können wir jedenfalls bei dem lauten Spektakel und der großen
Entfernung nicht führen.
Also entscheiden wir uns,
noch acht Kilometer weiter zu fahren und in Treis-Karden zu parken, wo es eine
schöne Marina gibt. Bisher haben wir in der Mosel ja eher an simplen Stegen und
Piers angelegt, hier liegen wir an einem Schwimmponton direkt vorm Restaurant
und hinsichtlich des Schwells auch deutlich ruhiger, als z.B. gestern Nacht.
Wir waren ganz erstaunt, wie viele Binnenschiffe in der Nacht die Mosel
befahren. Vor Zell haben die jedenfalls ordentlich Wellen erzeugt und unser
Schiffchen jedes Mal ins Schaukeln versetzt und dem metallenen Schwimmsteg die
grausamsten Geräusche entlockt.
Immerhin ...?
Beilstein ...
... und die dort verkehrende - nicht freifahrende - Fähre.
Als wir die Burg von Cochem zu Gesicht bekommen, ahnen wir noch nichts davon, dass wir hier heute keinen Parkplatz kriegen.
Weinfest gleich Volksfest. In Cochem ist die Hölle los.
Wegen des Feuerwerks am Abend ist die gesamte Pier gesperrt. Warum einige Boote hier trotzdem liegen dürfen, bleibt unklar.
Acht Kilometer weiter bekommen wir einen komfortablen Platz in der Marina von Treis-Karden.
In Cochem drehen wir ein paar Kringel, bevor wir aufgeben und weiterfahren.
Marina Treis-Karden.
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