Dienstag, 29. August 2017

Von Treis-Karden nach Koblenz

Dienstag, 29. August 2017. Von Treis-Karden nach Koblenz, 37 km.

Um kurz nach acht legen wir ab, bald folgt die Schleuse Müden, vor der wir eine halbe Stunde warten müssen, bis wir hinter der RP Gent einfahren können. Die Gent braucht eine gefühlte Ewigkeit, bis sie in der Schleuse ist, so langsam geht es voran. Aber beidseits der Bordwände ist auch verflixt wenig Platz übrig.

Auch in der nächsten Schleuse sind wir wieder mit diesem Schiff in der Kammer. Wir haben etwas Gas gegeben, um während der 18 Kilometer zwischen den Schleusen an dem Biggy dranzubleiben, aber auch dieses Mal hätten wir ruhig langsamer fahren können, denn auch der Tanker muss vor der Schleuse warten. Ich hatte ja vermutet, dass die Berufsschiffer schon im Voraus wissen, wann sie geschleust werden, so dass sie ihre Geschwindigkeit anpassen könnten und etwas Sprit sparen. Aber das scheint wohl nicht der Fall zu sein.

In Koblenz wollen wir am liebsten wieder zum Anleger in der Rheinlache. Dort hatte es uns ausgezeichnet gefallen. Aber der Rheinpegel in Koblenz ist seit unserem letzten Besuch um genau 40 cm gefallen. Und diese 0,4 m hatten wir exakt noch Wasser unterm Kiel, als wir dort ausgelaufen waren. Vielleicht kämen wir noch ganz gut rein, denn im hinteren Bereich ist es tiefer. Aber was ist, wenn der Wasserstand weiter sinkt? Dann kommen wir unter Umständen nicht mehr raus. Also canceln wir die Reservierung dort und machen in der Mosel beim M.W.C. Koblenz am Gästesteg fest.

Ein technisches Problem hält mich etwas auf Trab. Immer, wenn wir von Vorwärts- oder Rückwärtsgang in Neutral schalten, gibt es ein quietschendes Geräusch, das nur von der Welle kommen kann, also wahrscheinlich von der Stopfbuchse. Aber warum quietscht es nur, wenn man den Gang raus nimmt und nicht, so lange der Motor noch Schub abgibt? Es quietscht so lange, wie die Welle nachläuft, also länger, wenn man bei flotterer Vorwärtsfahrt in den Leerlauf schaltet und kürzer, wenn man nur mit Standgas von Vor oder Rück in Neutral schaltet. Die Stopfbuchse von Poseidon ist wassergeschmiert (über einen Schlauch vom Seewasserkühlkreislauf) und es gibt auch eine Fettpresse mit einer Kupferleitung, die zur Stopfbuchse führt. Das Manometer dort zeigt 0,0 bar an und steigt auch nicht, wenn man die Presse ein paar Umdrehungen anzieht. Keine Ahnung, ob das Quietschen wirklich Anlass zur Sorge geben sollte. Der Ursache komme ich jedenfalls nicht auf den Grund.


Es ist glühend heiß heute, die Sonne knallt vom Firmament, aber die Mosel lockt leider immer noch nicht zum Baden wegen der Blaualgen an der Oberfläche. Also relaxen wir etwas an Bord und schaffen später die Fahrräder an Land, um einkaufen zu fahren. Danach gehen wir zu Fuß zum nebenan gelegenen Segelclub, in dessen Gelände es ein gutes Restaurant geben soll. Diesen Tipp haben wir von einem netten Herrn bekommen, der uns beim Festmachen behilflich war. Und der Tipp war wirklich gut, denn erstens sitzt man schön in dem großen Gastgarten direkt an der Mosel und zweitens ist das Essen ausgezeichnet. Als wir zurück kommen, hat es im Boot immer noch 31 Grad. In der Nacht wird es aber wieder abkühlen, so dass wir sicher wieder ausgezeichnet schlafen werden. 

 Bergseitiges Schleusentor mit Drempel. Man darf nicht zu dicht vorm Tor festmachen, sonst landet man mit dem Kiel oder Ruder beim Ablassen des Wassers auf dem Betonsockel, was unangenehme Folgen haben dürfte.



 Mit der RP Gent schleusen wir heute zwei Mal. Das Schiff manövriert äußerst behutsam und langsam in die Schleuse hinein ...

 ... und auch wieder heraus.












Liegeplatz Koblenz. Diesmal in der Mosel. Wegen des niedrigen Rheinpegels von 1,31 m trauen wir uns nicht, wieder in die Rheinlache zu fahren. 

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr beiden, ich bin ein Ex-Kollege von Thomas Ludewig und verfolge euren Blog schon seit 2011. Heute liegen wir in der Rheinlache und wir sind mit gut einem Meter Tiefgang gut herein gekommen. Morgen geht es für uns weiter Richtung St.Goar. Vielleicht sieht man sich ja mal.
    Lg Jens und Barbara von der See More

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