Donnerstag, 24. August 2017

Von Cochem nach Traben Trarbach

Donnerstag, 24. August 2017. Von Cochem nach Traben Trarbach, 61 km. Wir treffen Maria und Bernhard.

Der Tag startet bewölkt, bleibt aber trocken und wird zusehends sonniger. Nachdem wir seit einer Stunde unterwegs sind, müssen wir um halb neun 30 Minuten lang vor der Schleuse Bruttig-Fankel warten, bevor wir hinter dem Schweizer Kreuzfahrtschiff „Swiss Crown“ einfahren können. Es entstehen gewaltige Turbulenzen und Strudel in der Kammer, die beim Steuern einiges Geschick und Aufmerksamkeit erfordern. Nach der Schleuse versuchen wir, an der Swiss Crown dranzubleiben, weil wir spekulieren, in der nächsten Schleuse, 18 km weiter, wieder zusammen „verarbeitet“ zu werden. Da wir nun statt 1300 mit 1800 Umdrehungen fahren und dabei die Geschwindigkeit von 10,5 auf 13 km/h raufgeht, verbrauchen wir die doppelte Menge an Sprit. Statt fünf sind es nun zehn Liter Diesel, die wir in der Stunde durch Motor und Auspuff jagen. Aber die ganze Aktion ist für die Katz, denn als wir zur Schleuse Aldegund kommen, liegt dort schon ein anderes Berufsschiff in der Kammer und nachdem die Swiss Crown auch noch drin ist, passen wir nicht mehr hinein. Wir legen uns also wieder an die hohe Betonpier, stellen den Motor aus und warten eine Stunde, bis wir an der Reihe sind.

Um 13 Uhr sind wir in Zell und legen an einem der beiden städtischen Schwimmstege an. Hier sind wir mit Maria und Bernhard verabredet, die heute mit dem Auto von Trier gekommen sind. Während Bernhard mit dem Auto weiterfährt, begleitet uns Maria auf dem Törn nach Traben Trarbach. Mit der dritten Schleuse des Tages in Enkirch haben wir ausgesprochenes Glück. Als wir ankommen, sind gerade zwei Handelsschiffe ausgelaufen und wir können sofort in die Kammer hinein. Gleich hinter uns schließen sich die Tore und bereits nach 15 Minuten sind wir 7,5 m höher wieder ausgefahren. Das war wohl unser schnellster Schleusengang überhaupt.

In Traben Trarbach versuchen wir unser Glück zunächst in der Marina vor der Stadt. Aber dort bekommen wir keinen freien Platz und außerdem wären wir hier auch weit ab vom Schuss. Also fahren wir noch 3 Kilometer weiter, brauchen aber eine ganze Weile, bis wir schließlich den Gästesteiger des örtlichen Ruderclubs am rechten Flussufer finden. Es gibt nur Platz für ein Boot, aber das reicht schließlich für uns. Wir liegen mitten in der Botanik und können hier sogar Strom und Wasser tanken.


Bernhard ist mittlerweile auch eingetrudelt und so können wir gemeinsam mit dem Auto in den Ort fahren, eine große Besichtigungsrunde drehen und schließlich zum Abendessen in einen Gastgarten einkehren. Anschließend fahren wir auf einen Absacker noch zu uns an Bord, bevor sich Maria und Bernhard wieder verabschieden. Die Abendstimmung ist phantastisch. Der Fluss liegt mittlerweile spiegelglatt in seinem Bett und strahlt eine himmlische Ruhe aus. Die Lichter der Stadt spiegeln sich auf seiner Oberfläche und es ist kaum zu erkennen, dass die Mosel hier überhaupt fließt (tut sie aber, und zwar mit 0,5 bis 1,0 km/h).

 Die Swiss Crown braucht eine gefühlte Ewigkeit, bis sie in die Schleusenkammer eingefahren ist. Das liegt weniger an der sprichwörtlichen schweizer Langsamkeit, sondern daran, dass verflixt wenig Platz an den Seiten bleibt. Wir laufen anschließend in die Schleuse ein und werden gemeinsam bergwärts befördert. 

 Beilstein und Burg Metternich.


 Die steilsten Weinberge Deutschlands mit 65 Prozent Steigung gibt es hier in Eller. 


 Bei der nächsten Schleuse haben wir Pech. Obwohl wir mit "extra-Gas" an der Swiss Crown drangeblieben sind, passen wir nicht mehr mit in die Schleuse, weil vor dem Kreuzfahrer bereits ein Berufsschiff hineingefahren war. 





 In Zell treffen wir Maria und Bernhard.


 
 Brücke in Traben Trarbach

 Am Gästesteg des örtlichen Ruderclubs werden wir sogar mit Strom und Wasser versorgt.



 Abendessen im Ort.

 Nummerngirls at work.




Zwischenstopp in Zell.


Wir drehen eine Extra-Runde in Traben Trarbach, bis wir einen Liegeplatz gefunden haben.

1 Kommentar:

  1. Hallo Ronald,
    mit AIS hättest du gewusst, dass schon ein Schiff vor der Schleuse wartet.
    Habt ihr doch nicht vor an der Mosel zu überwintern?
    Liebe Grüsse an beide, I&J

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