Donnerstag, 03. August 2017.
Von Münster nach Flaesheim, 56 km.
Wieder früh aufstehen. Um
zehn vor sechs sind wir unterwegs. Da es trüb ist und etwas nieselt, herrscht ein
ziemliches Twilight, so dass wir eigentlich noch die Navigations-Beleuchtung
einschalten müssten. Da der Mast aber an Deck bleiben muss, wäre das
Dampferlicht nicht zu sehen und deshalb verzichten wir auf die Lampen.
In Senden sind wir mit
Sabine verabredet zu einem Foto-Shooting. Für ein Kunstprojekt zum Thema
„Bewegung“ möchte sie ein paar Bilder von der Gipsy 5 von einer Brücke aus
schießen. Sie ist etwas vor uns zur Stelle und hat schon eine Runde mit dem
Hund gedreht, bevor wir gegen acht Uhr aufkreuzen. Ideales Fotowetter haben wir
nicht, aber daran lässt sich nichts ändern. Um uns von allen Seiten zu
präsentieren, drehen wir zweimal und fahren etwas hin und her. Lästigerweise
kommen gerade zu dieser Zeit zwei Berufsschiffe des Weges. Eines von vorn,
eines von hinten. Die müssen wir erstmal durchlassen, bevor wir hier Kreise
drehen können. Damit unser Boot mit stehendem Mast aufs Bild kommt, tasten wir
uns ganz langsam an die Brücke heran, deren lichte Durchfahrtshöhe mit 5,70
angegeben ist. Das entspricht genau unserer Antennenhöhe auf dem Mast. Es
bleiben etwa 10 cm Luft, so dass der Mast stehen bleiben kann. Schließlich
parken wir noch einmal unter der Brücke, damit Sabine uns die versprochenen
Weinflaschen in einer Tüte am Band herunterlassen kann. Funktioniert prima.
Vielen Dank und dann mal tschüss und winkewinke.
Um viertel vor elf fahren
wir vom Dortmund-Ems in den Wesel-Datteln-Kanal. Gleich nach der Einmündung
müssen wir durch die Dattelner Schleuse. Kurze Wartezeit von 15 Minuten, dann
können wir hinter einem Berufsschiff zusammen mit zwei anderen Sportbooten
einlaufen. Es geht 7,5 m nach unten. Vor der nächsten Schleuse in Ahsen, nur 3
km weiter, müssen wir etwas länger warten, aber nach einer Dreiviertelstunde
geht es auch dort noch einmal 7,5 m bergab, diesmal in einer reinen
Sportbootpartie mit insgesamt 6 Motorkreuzern. Im Unterwasser „stapeln“ sich
schon die Wartenden. Sechs Berufsschiffe stehen Schlange nebst einigen
Motorbooten. Na, das wird dauern, denn hier ist nur die kurze Schleusenkammer
in Betrieb und da passt jeweils nur eines der Binnenschiffe hinein.
Um 1330 fahren wir in den
kleinen Hafen der Marina Flaesheim ein. Der Bootsanleger liegt in der Zufahrt
zu einem großen Baggerloch, in dem Quarzsand abgebaut wird. Das Betriebsgelände
ist allerdings gesperrt, so dass uns der Zutritt verwehrt bleibt. Zur Marina
gehört ein riesiger Campingplatz, der offenbar ausschließlich Dauergästen
vorbehalten ist und sogar eine Menge fester Blockhäuser beheimatet. Wir melden
uns beim Hafenmeister an und spazieren etwas über das Gelände, sind dann aber
irgendwie hundemüde und dösen erstmal eine Stunde auf der Cockpitbank. Nach
einem Bad im Baggerloch fühlen wir uns dann wieder fit und machen noch einen
schönen Spaziergang am Kanal entlang. Im Laufe des Tages hat sich das Wetter deutlich
gebessert und jetzt scheint fast durchgehend die Sonne.
Noch ein Hinweis für
diejenigen, die darauf warten, wie es mit der Mastlegevorrichtung weiter geht:
In den vergangenen Tagen hatte ich einfach keine Lust, mich mit dem Ding zu
beschäftigen. Mittlerweile zweifle ich sowieso schon fast am Nutzen der ganzen
Geschichte. Da der Mast auf den Kanälen wegen der zahlreichen Brücken ohnehin
den ganzen Tag gelegt bleibt, braucht man ihn eigentlich nur am Morgen zu legen
und am Ende der Fahrt wieder zu stellen. Das geht auch von Hand (wenn auch
zugegebenermaßen etwas mühsam). Auf dem Rhein sind die Brücken dann so hoch,
dass er ohnehin permanent in aufrechter Stellung bleiben kann. Mit anderen
Worten: Ich habe es nicht wahnsinnig eilig damit, auch wenn es mich natürlich
wurmt, eine Technik an Bord zu haben, die nicht funktioniert.
Fotoshooting mit Sabine in Senden
Begegnung auf dem Dortmund-Ems-Kanal
Einfahrt in die Schleuse von Datteln. Hier heben sich die Schleusentore nach oben.
Blick auf die Marina Flaesheim
Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal bei Haltern
Haben wir auch noch nicht gesehen. Der Kahn transportiert offenbar nur Wasser.
Marina Flaesheim mit großem Baggerloch und unser Track von der Einfahrt.
Beim Fotoshooting mit Sabine in Senden drehen wir ein paar Kringel.
Unser gesamter Track von Münster nach Flaesheim, 56 km.
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