Dienstag, 22. August 2017

Von Koblenz nach Löf

Dienstag, 22. August 2017. Von Koblenz nach Löf, 29 km. Wunderschöne Moselfahrt und Wanderung zur Burg Thurant.

Leinen los um neun. In der Ausfahrt Rheinlache haben wir nur 40 cm Wasser unterm Kiel. Wenn wir hier demnächst wieder einlaufen, müssen wir sehr auf den Pegelstand Koblenz achten, denn einen halben Meter verliert der Rhein schnell einmal, wenn es nicht regnet. Und dann könnten wir diesen Liegeplatz vergessen.

Die zwei Kilometer bis zum Deutschen Eck liegen ruckzuck hinter uns, denn bergab geht es drei mal so schnell, wie bergauf. Nach einem Kilometer Mosel kommt schon die erste Schleuse. Sie ist offen, wir können gleich einfahren und werden allein nach oben befördert. Die Kommunikation mit dem Schleusenpersonal entbehrt nicht einer gewissen Komik, denn offenbar ist da ein Lehrmädchen oder eine Praktikantin am Funkgerät, die ständig bei jemandem im Hintergrund nachfragen muss, was und wie sie etwas sagen soll. Interessanterweise bleibt dabei immer die Sprechtaste gedrückt, so dass man ihre Frage, die Antwort ihres Chefs und dann die Wiederholung der jungen Dame hören kann.

Die Mosel zeigt sich bei strahlendem Sonnenschein und wenig Verkehr von ihrer besten Seite, soweit wir das beurteilen können. Die Kilometer fressen wir wie nichts, denn die Mosel hat nur sehr wenig Strömung (immer unter 1 km/h). Nach dem langen Rheinauffahren ist das sehr angenehm. Um halb zwölf kommen wir nach 20 Kilometern bei Schleuse Nummer zwei an. Hier haben wir nicht so viel Glück, denn zunächst müssen wir mal 50 Minuten warten. Als wir dann, zusammen mit zwei anderen Sportbooten, schon sechs Meter nach oben geliftet sind, kommt der Schleusenwärter höchstselbst vorbei und bringt uns die Nachricht, dass das Tor zum Unterwasser nicht richtig geschlossen habe und er uns deshalb noch mal ganz nach unten bringen muss. Das verlängert die Partie um mindestens zwanzig Minuten. Es geht also 6 Meter runter, dann das Tor wieder auf und anschließend wieder zu. Jetzt wieder 7,5 m zu Berg, diesmal bis ganz nach oben. Endlich Ausfahrt.

Linkerhand haben wir bald eine tolle Aussicht auf Alken und die Burg Thurant. Kurz danach biegen wir rechts ab hinter einen aufgeschütteten Wall, um den Sportbootanleger von Löf anzulaufen. Au weia, hier wird’s flach. Ist nix mit den 2 Metern, die in unserem Mosel-Führer von Manfred Fenzl angegeben sind. An einer Stelle sind es gerade mal 1,30, d.h. unser Echolot zeigt nur noch 10 cm unterm Kiel an. Hoffenlich liegen da unten keine dicken Steine rum. Aber wir kommen zum Steg, ohne das es scheppert. Es gibt Strom, Wasser und sanitäre Anlagen, auch Müll kann man abgeben. Es ist niemand vor Ort, so dass die Bezahlung, wie es oft üblich ist, einfach auf Vertrauensbasis erfolgt, indem man den ausgehängten Tarifen entsprechend seinen Beitrag in einen bereitgestellten Umschlag steckt und in einen Briefkasten wirft. Hier verlangen sie 1 Euro pro Meter Bootslänge, plus 1 Euro für Müllabgabe und 50 Cent pro Kilowattstunde Strom, was per Münzeinwurf am Automaten erledigt wird.


Am Nachmittag laufen wir über die Brücke auf die andere Moselseite und hinauf zur Burg, die man besichtigen kann. So schön der Blick hinauf, so toll ist er auch hinunter. Auf dem Rückweg drehen wir die Runde etwas größer und schauen uns auch noch den Ort Alken an. Rechtzeitig zum Sundowner sind wir wieder an Bord zurück. 

 Zwei Mädels in einem Riemen-Zweier rudern lange parallel zu uns, weil ihre Geschwindigkeit der unsrigen entspricht (11 km/h durchs Wasser). Ihr Trainer fährt hinter- oder nebenher und gibt Anweisungen per Megaphon. Das kleine Motorboot des Trainers heißt sinnigerweise Schinderhannes. 


 Autobahnbrücke bei Winningen. Hier brauchen wir den Mast nicht zu legen, denn sie führt 113 m hoch über die Mosel.


 Auf der Mosel ist lange nicht so viel Verkehr, wie auf dem Rhein. Aber auch hier begegnen uns Berufsschiffe und Kreuzfahrer.




 Die Wasserburg in Kobern-Gondorf


 Die Schleuse in Lehmen macht etwas Ärger. Erstens müssen wir fast eine Stunde lang warten, zweitens schließt das Tor nicht richtig, weshalb wir noch einmal abwärts müssen, als wir schon fast oben sind. 

 Die Burg Thurant, oberhalb von Alken.


 Am Sportbootanleger in Löf.







 Blick durch eine Schießscharte von Burg Thurant über Alken nach Löf.

 Blick über Alken nach Katteness.






 Deutsches Eck Koblenz.

 Unser Track des Tages von Koblenz nach Löf.


Einfahrt zum Liegeplatz in Löf.

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