Donnerstag, 20. September
2018. Von Lemmer via Urk nach Kampen, 57 km, 12 Brücken, 3 Schleusen.
Bevor wir zur Lemster-Sluis
kommen, müssen wir durch Lemmer hindurch und 3 bewegliche Brücken mit sonst zu
niedriger Durchfahrthöhe passieren. Die Schleuse arbeitet ab 9 Uhr, also fahren
wir um 0830 los. Wir hätten natürlich nachsehen sollen, ab wann die
Brückenwärter arbeiten. Wir haben Pech, denn die fangen auch erst um neun an.
Also müssen wir gleich nach dem Ablegen aus der Marina vor der ersten Brücke
wieder parken und 20 Minuten warten. In der Lemster-Sluis geht es nur einen
halben Meter aufwärts und wir sind schnell wieder draußen und jetzt im
Ijsselmeer. Allerdings nicht lange, denn kurz darauf müssen wir durch die nächste
Schleuse, diesmal 5,50 m abwärts. Auch auf die Friese Sluis müssen wir warten,
aber die Abwärtsfahrt geht in einem rasanten Tempo vor sich. Hier gibt es
komfortable Gleitstangen, an denen man die Leinen befestigen kann, so dass es
keine Probleme mit dem „schnellen Fahrstuhl“ gibt.
Auf der Lemsterfahrt herrscht
so gut wie kein Verkehr. Der Kanal ist meistens schnurgerade, die Brücken 6,50
m hoch, so dass uns nichts im Fortkommen bremst. Das passiert dann erst in der
Urkervaart, in der wir eine halbe Stunde vor der Zwolse-Brücke warten müssen,
bis der Fernbediener seine Mittagspause beendet hat. Wir sind etwas irritiert,
dass es so lange dauert, denn auf der Tafel vor der Brücke steht nichts von
dieser Pause angeschrieben. Es werden lediglich die großzügigen Öffnungszeiten
von 6 bis 22 Uhr bekannt gegeben und dass man sich für die Brückenöffnung
telefonisch melden solle. Man gelangt dort in ein Menu, bei dem man zunächst
gefragt wird, ob man Schleusen- oder Brückenbedienung möchte. Eingabe einer 2
oder einer 3 erforderlich. Nächste Frage: Welche Brücke? Jede Brücke hat ihre
Nummer und es stehen fünf zur Auswahl. Dann wird noch gefragt, wann man an der
Brücke ankommt, in 5, 15 oder 30 Minuten. Das kann man alles wunderbar am Handy
eingeben. Die Info, dass gerade Mittagspause ist, bekommt man allerdings nicht.
Weil diese aber in der ANWB-App angegeben ist, haben wir zumindest eine
Vermutung, warum man uns hier so lange im Regen stehen lässt.
Dafür geht es bei der Urker
Schleuse dann wieder flott. Die Schleusentore öffnen sich gerade, als wir
ankommen. Vor uns fährt ein 25 Meter langes Boot ein und wir passen dann gerade
noch mit in die kleine Kammer. Es geht jetzt wieder 5,50 m nach oben, denn wir
begeben uns nun wieder ins Ijsselmeer. Kurz darauf machen wir im Urker
Yachthafen fest, es ist 14 Uhr. Ursprünglich hatten wir die Nacht in Urk
bleiben wollen, aber weil für morgen 50 Knoten Wind angesagt sind und unser
weiterer Weg teilweise durchs Ijsselmeer führt, erscheint es uns ratsam, heute
noch weiterzufahren. Also machen wir nur einen Spaziergang mit Einkehrschwung
in einem Café zu Kaffee und Kuchen in dem sehr aktiven Fischerort. Um Viertel
vor vier sind wir wieder unterwegs.
Unter Deck ist alles
besonders gesichert, aber der 12-Knoten-Wind aus Südsüdwest und die
Halbmeterwelle lassen die Gipsy zwar ganz schön taumeln, jedoch nicht so stark
wie befürchtet. Die kritische Passage ist nur etwa 6 km lang und dann wird es
ruhiger. In weiterer Folge fahren wir die Ijssel stromaufwärts und kommen gegen
18 Uhr in Kampen an. Der Passantenhafen ist dummerweise gesperrt, weil er
ausgebaggert wird. Wir fragen uns, warum man solche Arbeiten nicht im Winter
durchführt, wenn es keine Passanten mehr gibt. Die Frage kann uns der
Hafenmeister auch nicht beantworten. Die Verantwortung liegt bei der Gemeinde.
Im Nachbarbecken bekommen wir noch den letzten freien Platz, ganz außen zur
Ijssel hin gelegen. Zum Abendessen suchen wir uns wieder ein Restaurant. Wir
sind erstaunt, wie warm es jetzt am Abend ist, zumal der Wind deutlich
abgeflaut hat. Die Stadt mit ihren vielen schiefen Gebäuden und Türmen
fasziniert uns auch heute wieder.
Schnurgerade, insofern ist die Lemstervaart nicht gerade aufregend. Landschaftlich dennoch reizvoll, zumindest streckenweise.
In der Urker Schleuse geht es wieder 5,50 m nach oben. In der Kammer ist es eng, aber wir passen gerade noch mit hinein.
Werftbetrieb in Urk
Große Windparks im Ijsselmeer bei Urk
Denkmal für die auf See gestorbenen Urker Fischer.
Im Ketelmeer
Eilandbrug über die Ijssel
Liegeplatz in Kampen, fast in der Ijssel
Dieser schöne Passantenhafen gleich nebenan, in dem wir vor einem Jahr gelegen hatten, ist gesperrt weil Baggerarbeiten ausgeführt werden.
In der Kampener Altstadt.
Von Lemmer via Urk nach Kampen, 57 km.
Das Google Earth Bild von Urk ist nicht auf dem neuesten Stand. Wir machen dort an einem Schwimmsteg fest, der hier nicht zu sehen ist.
Ankunft in Kampen
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