Mittwoch, 26. September
2018. Elburg. Öl- und Filterwechselorgie im Motorraum. Außerdem arbeiten wir
weitere Punkte der Checkliste ab.
Den Motor werfe ich um 0730
an. Nach etwa 20 Minuten hat das Kühlwasser 70 Grad erreicht und ich stelle den
Diesel wieder ab. Das Material ist vorbereitet und also kann es losgehen. Das
Abpumpen der 17 Liter Motoröl ist in einer halben Stunde erledigt. Nun kommen
Dieselfilter und Ölfilter an die Reihe. Das sollte eigentlich flott über die
Bühne gehen, wenn ... ja wenn es dabei nicht immer eine solche Sauerei gäbe. Um
mehr Platz zum Wechseln des größeren Öllfilters zu haben, will ich zunächst den
direkt daneben liegenden, kleineren Dieselfilter abschrauben und diesen
eigentlich erst nach dem Wechsel des Ölfilters ersetzen. Aber aus dem
Filtereinlass rinnt noch ein dünner Dieselfaden. Mist. Also muss ich doch den
neuen Dieselfilter gleich wieder aufschrauben. Noch ist nicht viel Sauerei
passiert. Damit es beim Ölfilter nicht wieder so ein Geklecker wie beim letzten
Mal gibt, habe ich eine kleine Wanne besorgt und platziere diese nun unter den
Ölfilter. Dann steche ich den Filter mit einem Spitzbohrer an und lasse das
Ding leerlaufen. Und anschließend abdrehen. Das geht sogar ohne Werkzeug, nur
mit beiden Händen. Obwohl ich oben am Rand jede Menge Küchenpapier in die Runde
gewickelt habe, geht wieder schwarze Brühe daneben und in die Bilge. Fast
gleichzeitig mache ich wohl eine unbedachte Bewegung mit dem Arm und kippe
dabei den 10-Liter-Eimer um, der über mir auf dem schmalen Bodenbrett neben der
Motorraumluke steht und in dem sich bis gerade noch die alten Öl- und
Dieselfilter befanden nebst reichlich viel eingesauten Küchentüchern. Der fällt
einen Meter tief nach unten und schmeißt dabei die kleine Ölwanne um, die ich
zwar schon teilweise ausgesaugt hatte, in der aber immer noch genug schwarzes
Öl vorhanden ist, um den Schiffsboden auf der Steuerbordseite komplett
einzusauen. Weil dieser schräg ist, komme ich gleich ins Rutschen. Na super.
Glücklicherweise ist Christine zur Stelle, die mit neuem Küchenrollennachschub
aushelfen und das schmierige Zeug, das ich ihr anreiche, irgendwo
zwischenlagern muss. Damit man sich überhaupt noch da unten bewegen kann, putze
ich erstmal alles wieder sauber, bevor der neue Filter aufgeschraubt und das neue
Öl eingefüllt werden kann.
Der Wechsel von Getriebeöl
und Getriebeölfilter ist dafür mal was Feines. Das geht völlig komplikationslos
und flott vonstatten. Ich schaue noch einmal den Dieselvorfilter an (sauber,
braucht nicht gewechselt zu werden) und dann muss ich noch die Bilge unter
Motor und Welle reinigen. Um 12 Uhr ist alles wieder sauber und aufgeräumt.
Ohne die Schmierage wegen des Ölfilters wäre ich eine Dreiviertelstunde früher
fertig gewesen. Wie auch immer, einen Vormittag muss man für die ganze Aktion
einplanen.
Am Nachmittag stehen weniger
aufregende Jobs auf dem Programm: Teakdeck schrubben, Batterien aus allen
batteriebetriebenen Geräten entnehmen, Klamotten packen, die mit nach Hause
sollen und Klamotten, die an Bord bleiben sollen in Vakuumsäcke stecken. Mit
dem Staubsauger die Luft rausziehen und schon sind diese Kleider gut gerüstet
für die Überwinterung an Bord. Mit weiteren kleinen Jobs sind wir bis 18 Uhr
jedenfalls gut beschäftigt. Wir würden zwar gern im Ort essen gehen. Das fällt
aber aus, weil wir noch einige Lebensmittel an Bord haben, die verarbeitet
werden sollten. Also gibt es Bordküche. Ein schöner Tag übrigens und die Sonne
scheint bis zum Untergehen.
Die ersten 6 Liter des abgepumpten Altöls wandern in einen 20 Liter Kanister, damit ich nicht so oft zur Altöl-Entsorgungsstelle hier im Gelände laufen muss. Immerhin sind insgesamt 17 Liter Motoröl und 4 Liter Getriebeöl abzupumpen.
Die Idee mit dieser kleinen Ölwanne und dem Anstechen des Ölfilters ist ja nicht schlecht.
Doch mit der Umsetzung hapert es noch. Schweinerei im Motorraum und Zusatzarbeit, weil von oben ein Eimer auf die schwarze Ölwanne fällt.
Frisches Öl wird eingefüllt. Halbsynthetisches Champion 10W40, abgefüllt aus einem 60-Liter-Fass vom Mechaniker-Workshop hier auf dem Gelände.
Der kleine Getriebeölfilter ist schnell aus- und einzubauen. Geht ganz einfach und ohne Schweinerei.
An die Einfüllöffnung für das Getriebeöl kommt man zwar nicht gut heran. Aber mit einer Verlängerung ist es kein Problem.
Schwer zugänglich: Die Bilge unter Motor und Welle. Soll trotzdem wieder sauber werden. Das Gröbste sauge ich mit der Pumpe ab, dann wird mit reichlich heißem Prilwasser nachgespült, wovon die erste Runde auch noch abgepumpt und mit dem Altöl entsorgt wird.
Der Dieselvorfilter ist immer noch schön sauber. Habe ich bisher noch nicht wechseln müssen.
Batterien ausbauen aus Fernbedienungen, Lampen, Waagen, Uhren, ...
Bettzeug, Handtücher und Klamotten, die an Bord bleiben sollen, kommen in vakuumierbare Plastiksäcke.
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