Montag, 24. September 2018.
Von Harderwijk nach Elburg, 22 km, 2 Brücken.
Am Sonntag regnet es
ununterbrochen und wir bleiben deshalb an Bord. Nur am Abend trauen wir uns
raus und gehen noch einmal indisch essen. Wir nehmen wieder ein komplettes Menu
und hauen richtig rein. Viel zu viel, genaugenommen. Aber es schmeckt einfach
zu gut. Im Laufe des Tages hatten wir noch überlegt, ob wir dem Dolfinarium
einen Besuch abstatten sollten. Das wäre sehr bequem gewesen, denn es befindet
sich gleich neben unserem Liegeplatz. Tierschützer halten solche Shows ja für
Tierquälerei und wir hätten sicher ein etwas schlechtes Gewissen,
hineinzugehen. Weil der gesamte Park aber großteils eine Open-Air-Angelegenheit
ist und das Wetter wirklich zu unlustig, wird uns die Gewissensentscheidung
sozusagen durch höhere Fügung abgenommen.
Am Montag wird das Wetter
besser. Viel Sonne heute aber auch einige kräftige Schauer. Um Halb zehn werfen
wir die Leinen los, legen aber bereits um 10 Uhr wieder an, und zwar an einer
Tankstation im Lorentzhaven von Harderwijk. Der Diesel ist hier deutlich
billiger als an den beiden anderen Tankstellen, die noch am Weg liegen. Deren
Preise hatten wir am Samstag auf der Fahrt Richtung Harderwijk schon erkundet.
Bei 332 Litern ergeben 15 Cent pro Liter schon runde 50 Euro Ersparnis. So viel
Diesel übernehmen wir nämlich und haben den Tank jetzt wieder voll für das
Winterlager. Unser letzter Fahrtag in dieser Saison ist angenehm. Zwar ist die
Luft nur etwa 14 Grad warm aber die Sonne wärmt das Cockpit schön auf, weil das
Zelt mit den Fenstern wie ein Treibhaus wirkt. Jedenfalls annähernd, denn wegen
diverser Aussparungen für die Poller kann der Wind an manchen Stellen natürlich
schon noch etwas hineinwehen.
Um Halb eins kommen wir in
Elburg an und legen uns zunächst neben die Kranspur. Wir erfahren dann aber
bald, dass wir dort nicht bleiben sollten und bekommen eine 20-Meter-Box etwas
weiter östlich zugewiesen. Nun liegen wir zwischen zwei großen Motoryachten,
die beide zum Verkauf stehen. Der Kahn an Steuerbord ist schon etwas älter und
soll 375.000 Euro kosten, die moderne Yacht an Backbord, Baujahr 2010 und 23
Meter lang, ist für schlanke 1,5 Millionen zu haben. Dazwischen nimmt sich
unsere Gipsy 5 geradezu mickrig aus.
Uns beiden geht es heute
nicht besonders gut. Christine hat Kopfschmerzen und ich ziehe mir am Morgen
einen leichten Hexenschuss zu und plage mich mit einer mittelschweren
Erkältung. Ich kann gar nicht so schnell neue Tempopackungen aus dem Schapp
holen, wie ich sie verbrauche. Trotzdem fangen wir nach dem Festmachen gleich
mit den Arbeiten an. Nachdem wir gestern schon einen großen Teil Wäsche
erledigt hatten, macht Christine jetzt eine Bestandaufnahme der Lebensmittel
unter Deck und putzt schon mal die Schränke aus, während ich das Dinghy zu
Wasser lasse, säubere und den Außenborder so lange laufen lasse, bis er
ausgeht, damit nämlich der Vergaser leer ist und die Düse im Laufe des Winters
nicht verkleben kann. Außerdem wird der Motor noch mit WD40 eingenebelt.
Anschließend erneuere ich fast alle Gummistropps, mit denen die Zeltbahnen
unten an der Reling befestigt sind. Die Qualität der Dinger, die ich erst Ende
der letzten Saison gekauft hatte, ist ziemlich mies und einige sind schon
gerissen, andere brüchig. Ich verwende die Kugeln und ziehe neue Gummis ein.
Nicht schwierig, aber etwas zeitraubend.
Um 16.30 Uhr machen wir
Feierabend, bringen die Fahrräder an Land und fahren einkaufen.
Wie schon im vergangenen Jahr sehen wir auch jetzt wieder große Ansammlungen von Schwänen. Sie kommen aus der Tundra um hier zu überwintern.
Wir liegen in einer großen 20-Meter-Box mit breitem Steg. Am Nachmittag mache ich Dinghy und Außenborder winterklar.
Die meisten Gummistropps, die die Zeltbahnen nach unten zur Reling hin spannen, sind mürbe. Ich ersetze sie durch bessere Gummis, die ich in die Kugeln fummeln muss.
Track von Harderwijk nach Elburg.
Das GE-Bild von Harderwijk ist nicht auf neuestem Stand. Der neue Stadthafen, in dem wir gelegen hatten, fehlt völlig. Aber auch der Lorentzhaven, in den wir zum Tanken fahren, sieht jetzt etwas anders aus, als auf diesem Bild.
Auch das Gelände des Jachtcenter Elburg sieht teilweise anders aus, als auf dem Bild. Unsere Box liegt beim roten Pfeil, ist als solche auf diesem GE-Foto aber noch gar nicht zu sehen. Die Anlage wird also wohl erst in den letzten Jahren entstanden sein. Früher gab es offenbar nur Plätze mit Längsausrichtung zum Kanal.
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