Montag, 16. Juli 2018. Von
Texel nach Harlingen in den Noorderhafen, 50 km.
Nachdem der Lazy-Sunday
gestern als Krönung mit dem Endspiel der Fußball-WM seinen Abschluss fand, ist
heute wieder Seefahrt angesagt. Wir wollen mit der auflaufenden Flut im Nacken
nach Harlingen. Deshalb legen wir bereits um 8 Uhr ab. Anfangs schiebt uns der
Strom mit 3,5 km/h, später sind es meistens zwischen 2 und 3 km/h. So „fliegen“
wir also unserem Ziel entgegen. Das Fahrwasser ist gut betonnt und meistens
tiefer als 10 Meter. Während der ersten zwei Stunden haben wir noch 10 bis 12
Knoten Wind und 40 cm Wellenhöhe, also etwas Bewegung im Boot. Das wird während
der zweiten Hälfte des Törns aber deutlich angenehmer und am Ende haben wir
fast Flaute und spiegelglatte See. Außerdem wird es langsam richtig warm. Für
Harlingen sind 3 Grad mehr Lufttemperatur angesagt als für Texel, immerhin 30
Grad.
Auf dem Wasser ist die Hölle
los. Eine große Flotte historischer Plattbodenschiffe verlässt Harlingen und
setzt die Segel. Schön anzuschauen. Pünktlich zu Mittag öffnet sich die Prins
Hendrikbrug und wir fahren in den Noorderhaven, ein zentral gelegenes
Hafenbecken vor dem Rathaus und mitten in der Stadt. Hier sind wir noch im
Salzwasser und im Tidenbereich.
Nach dem Mittagessen und
einem kleinen Spaziergang durch die Stadt mache ich mich an den Ölwechsel des
Außenbordmotors. Nach Yamaha-Vorschrift sollte man den ersten Ölwechsel nach 20
Motorstunden oder einem Vierteljahr machen. Unser Außenborder hat gerade mal 3
Stunden gelaufen, aber das Öl ist mittlerweile 15 Monate alt. Das ist sozusagen
mein Kompromissangebot an den Motor. Grob gemittelt finde ich, dass es jetzt ok
ist, das Thema mal anzugehen. Das Motoröl kann man vom Dinghy aus wechseln. Das
alte absaugen und neues eingießen. Relativ flott erledigt, wenn man alle Dinge,
die man dazu braucht, zur Hand hat. Komplizierter wird es beim Getriebeöl, denn
dazu muss der Motor an Land und in einer senkrechten Lage angebracht sein. Auch
dafür findet sich eine Lösung. Bis der ganze Krempel erledigt ist, sind
trotzdem drei Stunden vergangen.
Ein Krabbenfischer im Marsdiep
Eine große Armada von Segelbooten und -schiffen läuft aus Harlingen aus.
Im Noorderhafen von Harlingen bekommen wir einen Platz an einem Schwimmsteg mit Finger. Als wir ankommen, ist der Hafen gerade relativ leer geworden. Das ändert sich im Laufe des Nachmittags und Abends dann aber wieder.
Unser Liegeplatz (2. Boot von rechts).
Der Noorderhaven wird durch eine Fußgängerbrücke geteilt. Sie kann nur manuell geöffnet werden, wie zu Großvaters Zeiten. Geht trotzdem relativ schnell und ohne großen Kraftaufwand.
Der junge Mann dreht an einer Kurbel und die Brücke beginnt zu rotieren.
Motoröwechsel beim Außenborder. Kann man vom Boot aus machen, wenn man eine Absaugpumpe hat.
Schwieriger wird es beim Getriebeöl. Aber mit dieser Konstruktion geht es ganz gut. Allerdings ist es insgesamt doch ein etwas größerer Aufwand, denn der Motor muss ja erst mal in diese Position gebracht werden.
Das Ablassen geht noch einfach, ...
... aber für das Einfüllen fehlt heute das richtige Werkzeug. Schließlich sauge ich immer etwas Öl an und blase es dann von oben ins Getriebe. Die von Yamaha vorgeschlagene Variante funktioniert heute jedenfalls nicht bzw. verursacht zu viel Sauerei.
Von unserem Liegeplatz haben wir einen schönen Blick auf das barocke Rathaus.
Als wir mittags kamen, waren noch einige Plätze am Schwimmsteg frei und links an der Pier lag erst ein Boot. Jetzt am Abend ist es deutlich voller geworden.
Von Oudeschild nach Harlingen, 50 km bei auflaufendem Wasser.
Einfahrt in den Noorderhaven. Der Track zeigt nur unseren ersten, vorläufigen Liegeplatz (längs am Schwimmsteg), den wir nach einer Viertelstunde wieder verlassen und uns noch etwas weiter innen im Hafen in einer Box mit Fingersteg platzieren.
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