Samstag, 21. Juli 2018.
Terschelling. Schon wieder eine Klo-Reparatur.
Im vergangenen Jahr war es
ebenfalls im Juli, dass ich die elektrische Vetus-Toilette ausbauen und reparieren musste. Die
Ursache war damals eine Verstopfung durch eine Ansammlung von Kirschkernen.
Diesmal liegt das Problem darin, dass der Motor, der den Inhalt der Kloschüssel
absaugt und gleichzeitig durch ein Leitungssystem in den Fäkalientank pumpt,
nicht mehr abschaltet. Zunächst drehe ich einfach mal die Sicherung ab nach dem
Motto: Die meisten Resets elektronischer Dinge funktionieren gut, wenn man einfach
mal den Strom aus- und wieder einschaltet. Nützt in diesem Fall aber nichts.
Natürlich läuft der Motor ohne Strom nicht mehr, aber sobald die Sicherung wieder
eingeschaltet wird, ist er wieder da. Auch das Abziehen der mehradrigen
Niederstromleitung, über die die Bedienung der elektrischen Toilette erfolgt,
bringt nichts. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als alle Leitungen
abzuklemmen und den 25 kg schweren Topf an Deck zu schleppen, weil das der
einzige Ort ist, an dem man vernünftig an dem Ding arbeiten kann.
Um an die elektronischen
Innereien heranzukommen, müssen zwei Gummimanschetten gelöst und dann der
Deckel des Gehäuses aufgeschraubt werden, in dem sich die Zentraleinheit,
nämlich eine Platine und der Magnetschalter für die Wasserzufuhr befinden. Mir
schwant, dass ich da nicht viel ausrichten kann. Wie soll ich erkennen, ob da
jetzt ein Transistor, eine Diode oder ein Widerstand defekt ist? Das elektronische
„Herz“ sieht jedenfalls sauber aus. Geschaltet wird der Motor über ein Relais.
Möglicherweise ist der Schaltmechanismus hängen geblieben. Also klopfe ich ein
wenig von allen Seiten mit dem Schraubenzieher auf dem Relais herum. Außerdem
bürste ich die Platine von der Unterseite ab. Wer weiß, ob es da nicht eine
Kriechstrombrücke zwischen zwei Lötpunkten gibt. Dann den ganzen Mist wieder
zusammenbauen und re-installieren. Ich kann es anschließend kaum glauben, aber
das Klo funktioniert wieder. Falls das nicht der Fall gewesen wäre, hätte man
die Platine auch als Ersatzteil für 187 Euro bestellen können. So ist es mir aber
eindeutig lieber.
Ansonsten verbringen wir
heute viel Zeit an Bord mit Lesen und Plaudern. Ein Teil der Mannschaft geht
noch etwas Shoppen im Ort. Am Nachmittag sind wir zum Kaffee auf „Schamane“
eingeladen und am Abend treffen wir uns in großer Runde (ein befreundetes
Pärchen von Eva und Thomas sind auch noch dabei) im „Walfisch“ (richtig heißt
es Paviljoen de Walvis) zum Dinner. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf
das Wattenmeer. Einen Absacker gibt es dann anschließend noch auf der Gipsy 5.
Licht aus um Mitternacht.
Der erste Teil ist schon mal geschafft. Der Topf ist ausgebaut und in bearbeitbare Lage gebracht.
Die "Innereien" sind soweit freigelegt, dass man das Kästchen aufschrauben kann, in dem sich die Schalt-Elektronik verbirgt.
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