Montag, 09. Juli 2018.
Texel/Waddenhaven in Oudeschild. 48 km Radtour zum Leuchtturm.
Obschon wir spät in der
Nacht das Licht ausgeschaltet hatten - es muss so etwa Halb zwei gewesen sein,
werden wir um kurz nach sieben unsanft geweckt. 15 Meter neben unserem Schiff
bewegt ein Bagger dicke Wackersteine zur Verbesserung der Deichbefestigung und
macht dabei einen Höllenlärm, der den ganzen Tag lang anhält, wenn auch nicht
ständig so dicht bei unserem Schiff. Tagsüber stört uns das allerdings nicht,
denn um 11 Uhr machen wir uns auf den Weg zu einer ausgedehnten Radtour. Als
wir am Fischereihafen vorbeifahren, sind alle Fischerboote weg. Vielleicht sind
sie ja doch noch gestern Abend ausgelaufen, aber jedenfalls nicht um 22 Uhr.
Unser Ziel ist die nördlichste
Ecke Texels, etwa 20 km entfernt. Auf dem Hinweg müssen wir gegen einen
3er-Nordwind ankämpfen und ein paar Umwege fahren, weil auf langen Strecken der
wattenseitigen Deichbefestigung gearbeitet wird. Zu allem Überfluss fängt es
irgendwann auch noch an zu regnen, was blöd ist, denn wir haben keinen
Regenschutz dabei. Glücklicherweise bleibt es bei kleinen Wassermengen, die da
von oben kommen. In Cocksdorp essen wir zu Mittag, bevor wir die letzten
Kilometer bis zum Leuchtturm fahren. Dort eine kleine Besichtigungspause mit
ein paar hundert Fußgängermetern, dann schwingen wir uns wieder auf die Sättel
und radeln retour, diesmal mehr auf der westlichen Inselseite. Nun macht es
deutlich mehr Spaß, denn der Wind hat leicht zugelegt und kommt jetzt von hinten.
Der Radweg führt ein Dutzend Kilometer lang mitten durch die Dünen.
Wunderschön. Allerdings können wir das Szenario heute nur bei bewölktem Himmel
erleben. Eine längere Kaffee- und Bummelpause legen wir dann noch in Den Burg
ein. Schönes kleines Inselhauptstädtchen mit netten Lokalen und großzügigen
Fußgängerzonen. Gegen 1730 sind wir wieder in der Marina zurück, wo der Bagger
immer noch Wackersteine hin und her schupft.
Auf dem Rückweg von der
Dusche passiert Christine am Abend ein Missgeschick. Sie stolpert auf dem Steg
und zieht sich an sämtlichen Extremitäten Schürfwunden zu, die ordentlich
bluten. Besonders arg betroffen ist das linke Knie. Glücklicherweise sind wir
mit Verbandszeug gut ausgestattet, so dass alle „Leckagen“ schließlich gut
abgedichtet und versorgt sind. Dennoch, die Wunden werden ihr wohl auch noch in
den kommenden Tagen einigen Verdruss bereiten.
Der Hinweg sollte eigentlich ständig am wattseitigen Deich entlang führen. Weil an diesem aber großflächig gearbeitet wird, zwingen uns Umleitungen zeitweilig ins Inselinnere.
Ziel erreicht. Leuchtturm an der Nordspitze Texels.
Der Rückweg führt über lange Strecken durch die Dünen. Der Radweg wird weder von Autos noch von Fußgängern benutzt (die haben ihre eigenen Wege). Mit einem schönen Rückenwind macht das Fahren Spaß, auch wenn wir die Sonne heute nicht zu Gesicht bekommen.
Häuser in der Inselhauptstadt Den Burg ...
... und ein größerer Platz mit Open-Air-Restaurants im Stadtzentrum.
Als wir zurück kommen baggert der Bagger immer noch.
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