Dienstag, 14. Mai 2019

Von Flensburg nach Middelfart


Dienstag, 14. Mai 2019. Von Flensburg nach Middelfart, 117 km, 1 Brücke.

Bei strahlendem Sonnenschein und einem leichten Lüftchen werfen wir um 0840 die Leinen los. Im Cockpit ist es angenehm warm, zum ersten Mal seit langer Zeit, wie uns vorkommt. Um 9 Uhr passieren wir die Marineschule Mürwik, um 1018 drehen wir um die Schwiegermutter, einer Bake, die man fördeauswärts an Steuerbord lässt. Auf dem Weg Richtung Sonderborg beobachten wir mehrere kleine Tümmler-Schulen, später im Als-Fjord sehen wir sogar einige Tümmler komplett aus dem Wasser springen. Die Fahrt durch den Als-Fjord ist traumhaft schön, überall leuchten knallgelbe Rapsfelder im Sonnenlicht. Bei der 5 m hohen Brücke in Sonderborg wollen wir nicht auf die Öffnung warten und legen den Mast.

Eigentlich sollte unsere heutige Fahrt um 14 Uhr enden. Kurz bevor wir nach rechts Richtung Dyvig zu unserem geplanten Liegeplatz abbiegen, schaue ich noch einmal die Navigation für morgen an. Wir wollen nämlich Mittwochabend in Aarhus sein, weil ab Donnerstag für mehrere Tage schlechtes Wetter angesagt ist, wir also für voraussichtlich 3 Tage nicht  weiterfahren können. An diesen Tagen wären wir gerne an einem attraktiven Ort. Nun stelle ich fest, dass ich gestern Abend eine Wegstrecke komplett übersehen hatte, wir morgen also 150 km machen müssten, wenn wir jetzt hier vor Anker gingen. Das ist eindeutig zu viel. Also planen wir um und fahren weiter. Noch 65 Kilometer.

Eine Zeitlang herrscht bleierne Flaute, für uns als Motorbootskipper auf der Ostsee ein angenehmes Szenario. Irgendwann kommt dann für eine Stunde lang relativ plötzlich ein Nordwind mit 12 bis 14 Knoten auf, der uns Wellenhöhen von fast einem halben Meter beschert. Da sie direkt von vorn kommen, tangiert uns das aber kaum. In den Durchfahrten des Als-Fjords und später im Kleinen Belt schiebt uns Strömung mit bis zu 4 km/h, die vermutlich vom sogenannten Badewanneneffekt herrührt, der eintritt, wenn das Wasser nach tagelangem und/oder starkem Westwind in den östlichen Teil der Ostsee gedrückt wird und bei nachlassendem Wind wieder zurück schwappt. Die Wasserstände können dabei durchaus mehr als einen Meter schwanken. Ein Tideneffekt kann es nicht sein, denn wir haben auflaufend Wasser (der Tidenhub ist außerdem denkbar klein).

Um 19 Uhr machen wir fest in der Nyhavn Marina in Middelfart. Von dort haben wir eine tolle Sicht auf die lange Hängebrücke über den kleinen Belt. Wir sind heute mehr als 10 Stunden unterwegs gewesen und haben mit der Gipsy 5 noch nie so viele Kilometer an einem Tag zurückgelegt. Nach einem üppigen Abendessen im Cockpit drehen wir noch eine Runde durch den kleinen Ort.

 Wir verlassen Flensburg bei schönstem Wetter. Die Luft ist allerdings nach wie vor zu kalt für die Jahreszeit.


 Flagggenwechsel. An Steuerbord kommt die dänische Flagge unter die Saling.







 Wir sehen heute viele Tümmler, manchmal führen sie uns sogar elegante Sprünge vor. Das zu fotografieren gelingt uns allerdings nicht.


 Fahrt durch Sonderborg.

 Haus am Als-Fjord










 Zwischendurch ein paar Yoga Übungen

 Sieht nicht gerade entspannt aus, ich geb's ja zu.

So eine Flaute auf See gibt es selten.


Im kleinen Belt


Eisenbahn- und Autobrücke (im Hintergrund) über den Kleinen Belt



 Middelfart in Sicht.




 Als Österreicher bei den Ö-Streichern.

 Impressionen aus Middelfart.




 Im alten Fischereihafen von Middelfart. Wir hatten eine Runde durch den Hafen gedreht, sind dann aber in den neuen Yachthafen weitergefahren.




 Im neuen Yachthafen ist derzeit noch Platz für viele Boote.

 Elektronisch voll auf der Höhe. Der gesamte Bezahlvorgang erfolgt am Automaten. Freie Liegeplätze werden durch grünes Licht angezeigt.




 117 km von Flensburg bis Middelfart. Eigentlich eine Tour für 2 Tage, aber weil übermorgen schlechtes Wetter angesagt ist und wir morgen Abend in Aarhus sein wollen, mussten wir heute etwas weiter und länger fahren.











Flensburger Förde und Alsfjord


 Kleiner Belt 








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