Mittwoch, 22. Mai 2019. Hals
am Limfjord. Lieferung des Toiletten-Ersatzteils am Abend.
Tagsüber verfolge ich im DHL
Tracking Tool den Weg, den unser bestelltes Ersatzteil für die Toilette durch
Europa zurücklegt. Rotterdam, Amsterdam, Leipzig. Am Vormittag dann Aarhus,
also schon ziemlich in der Nähe (na ja, immerhin noch 150 km auf der Straße).
Um 1102 ist unser Paket im Auslieferungsfahrzeug. Ich bin überrascht, wie
schnell das alles geht. Als es am Nachmittag gegen 1530 aufhört zu regnen,
setze ich mich aufs Fahrrad. Vorher schaue ich noch mal, ob mittlerweile die
Auslieferung in der DHL-App angezeigt wird. Nein, wird es nicht.
Ich fahre also los. Es ist
windig und nur 11 Grad warm. Beim Aldi (wo wir vor einer guten Stunde noch
einkaufen waren) rechts abbiegen Richtung Hou, insgesamt sind etwa 10 km zu
radeln. Dem Hafenmeister hatte ich gestern resp. heute eine Email bzw. eine SMS
geschrieben und die Lieferung unseres Päckchens für heute angekündigt. Ich rufe
ihn nicht an, weil unser Telefonat letzten Freitag etwas schwierig war, da mein
Gesprächspartner des Englischen offensichtlich nicht besonders gut mächtig ist.
Am Stadtrand von Hals kommt mir auf der Landstraße, an der ein gut ausgebauter
Radweg entlang führt, ein DHL-Fahrzeug entgegen. Der hat bestimmt gerade unser
Päckchen abgeliefert. Oder vielleicht auch nicht? Wo hat er die Lieferung
abgegeben, falls das Hafenmeisterbüro nicht besetzt ist? Ich gestikuliere und
versuche, den Fahrer auf mich aufmerksam zu machen. Gelingt mir nicht. Ich
drehe um und trete in die Pedalen, was die Lungen hergeben. Vielleicht biegt
der DHL-Wagen ja beim Aldi ab in die Stadt und hält in der Nähe an. Dann könnte
ich den Fahrer ansprechen. Aber der Wagen fährt auf der Hauptstraße am Ort
vorbei. Ich komme nicht hinterher. Völlig aus der Puste drehe ich um und gehe
die restlichen 9 Kilometer bis nach Hou an. Nebenbei schaue ich am Handy nach,
ob DHL mittlerweile die Auslieferung bestätigt. Denn wenn nicht, brauche ich
eigentlich gar nicht dorthin zu fahren. Aber tatsächlich: Die Zustellung ist um
1543 erfolgt.
Ich finde das
Hafenmeisterbüro verschlossen. Niemand da, aber unser Paket liegt auf dem
Schreibtisch. OK, jetzt muss ich doch wohl den Hafenmeister anrufen. Wieder
dauert es eine Weile, bis wir uns halbwegs verstehen. Es ist jetzt Halb fünf,
aber er könne nicht vor 19 Uhr wieder zum Büro kommen, sagt mein
Gesprächspartner. Ich erkläre die Situation, dass ich mit dem Fahrrad da sei.
Ob denn jemand anders einen Schlüssel zum Office habe oder ob es denn ein Café
gäbe, wo ich mich so lange aufhalten könne? Zweimal „nein“. Aber er bietet an,
dass er mir am Abend das Paket zu unserem Liegeplatz nach Hals bringt. Das
finde ich ja sehr nett und stimme gern zu. Hoffentlich haben wir uns richtig
verstanden.
Haben wir, wenn auch nicht ganz. Um 19 Uhr kommt ein Mann im Auto vorgefahren, aber ohne unser Päckchen. Er fragt noch mal nach, um was es eigentlich geht. Face to face erklärt es sich leichter. Er verspricht, den gelben Karton zu holen und gleich wiederzukommen. Um 1940 Uhr
bringt uns dann der Hafenmeister persönlich unser DHL Paket aus Holland. Ein sehr freundlicher Herr, der die Flasche Grüner Veltliner, die ich ihm als kleines Dankeschön mit Gruß aus unserer Heimat überreiche, erst gar nicht annehmen mag. Das sei doch nicht nötig. Etwas
kompliziert der ganze Ablauf, aber immerhin haben wir jetzt das, was wir
wollten.
Mit dem Fahrrad von Hals nach Hou. Es ist kalt, deshalb ziehe ich mich warm an, komme dann aber ganz schön ins Schwitzen.
Das Marinabüro in Hou ist verschlossen und leer, ...
... aber unser Paket liegt auf dem Schreibtisch.
Es wurde um 15:43 Uhr ausgeliefert.
Angekommen. Sieht richtig aus und muss jetzt nur noch eingebaut werden. Aber nicht mehr heute.
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