Mittwoch, 03. April 2019.
Elburg. Die Gipsy kommt ins Wasser.
Also: Es geht weiter!
Nachdem wir zwei Nächte in Osnabrück verbracht und meine Mutter im Pflegeheim
besucht haben, brechen wir um 8 Uhr von Anna und Klaus auf und sind zwei
Stunden später in Elburg. Die Fahrt vergeht im Flug weil ein hochinteressantes
Hörbuch die Zeit verkürzt.
Unser Boot steht schon
draußen, außerhalb der Halle, und der Strom ist angeschlossen.
Erfreulicherweise sind die Batterien gut geladen. Der Rumpf ist poliert, bis 30
cm unterhalb des Wasserpasses ist neues Antifouling aufgetragen und die
rostigen Stellen an den Wasserausläufen von Vorpiek und Gaskasten sind
behandelt und glänzen wieder in schönem Blau. Die Opferanoden am Ruder sehen
etwas abgegnabbelt aus und wir entschließen uns spontan, diese noch vor dem
Zuwasserlassen auszutauschen. Wir setzen die 110 mm Anoden vom Bug ans Ruder
(wo zuvor 90 mm Anoden drauf waren) und kaufen für vorn neue. In der Chandlery
haben sie zwar nicht die passenden Anoden, aber beim Aufbohren der 6 mm Löcher
auf 10 mm ist uns der ansässige Mechaniker schnell behilflich, so dass ich gar
nicht erst austesten muss, ob die Batterien von meinem Akkuschrauber noch genug
Saft für diese Aktion haben.
Kurz vor Mittag sind wir
unter dem Kran und in Nullkommanichts ist der Kahn im Wasser. Der Motor springt
sofort an und wir bewegen uns langsam in die Box, die Antoine uns zugewiesen hat. Jetzt folgen die
üblichen Dinge: Auto aus- und Boot einräumen. Alle Systeme langsam in Betrieb
nehmen, Wasser auffüllen und die rote Anti-Frost-Brühe aus den Leitungen
spülen. Etwa 150 Liter lassen wir durchlaufen, bevor wir den nun wieder leeren
Tank komplett mit Frischwasser vollmachen. Wäre ja fast zu schön, wenn nicht
noch irgendwas schief ginge. Tut es natürlich auch. Aus der Mischbatterie im
achteren Bad spritzt Wasser. Irgendwann am Nachmittag widme ich mich dem
Problem und baue das Ding aus. Viel zu sehen ist nicht. Ein O-Ring sieht etwas
lädiert aus, aber dafür haben wir keinen Ersatz an Bord. Ich schmiere etwas
Fett drauf und baue alles wieder zusammen. Nachdem auch noch der Perlator
gereinigt ist, läuft das Wasser wieder und die Leckage ist zumindest deutlich
minimiert. Eine neue Kartusche werden wir in den nächsten Tagen bestellen müssen.
Am Abend wandern wir in den
Ort um dort essen zu gehen; gegen 20 Uhr sind wir wieder an Bord zurück. Es ist
ziemlich frisch und wir sind froh, dass die Heizung klaglos funktioniert.
Die Wasserausläufe am Bug sind entrostet und frisch gemalt.
Die Opferanoden am Ruder sind etwas abgenutzt. Wir ersetzten sie durch diejenigen vom Bug und kaufen neue für vorne.
Jetzt sind am Ruder auch 110 mm große Anoden, vorher waren sie 20 mm kleiner.
Die Kartusche aus der Mischbatterie des achteren Badezimmers ist nicht mehr dicht. Ersatz erforderlich, aber den müssen wir sicher im Internet bestellen.
Wieder im Wasser. Unser Liegeplatz am Abend.
Als wir vom Essen zurück kommen, sieht es fast so aus, als hätten wir das Relief der Schweizer Berge im Rheintal vor uns. Aber es sind natürlich nur Wolken.
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