Sonntag, 22. Juli 2018

Klo-Reparatur


Samstag, 21. Juli 2018. Terschelling. Schon wieder eine Klo-Reparatur.

Im vergangenen Jahr war es ebenfalls im Juli, dass ich die elektrische Vetus-Toilette ausbauen und reparieren musste. Die Ursache war damals eine Verstopfung durch eine Ansammlung von Kirschkernen. Diesmal liegt das Problem darin, dass der Motor, der den Inhalt der Kloschüssel absaugt und gleichzeitig durch ein Leitungssystem in den Fäkalientank pumpt, nicht mehr abschaltet. Zunächst drehe ich einfach mal die Sicherung ab nach dem Motto: Die meisten Resets elektronischer Dinge funktionieren gut, wenn man einfach mal den Strom aus- und wieder einschaltet. Nützt in diesem Fall aber nichts. Natürlich läuft der Motor ohne Strom nicht mehr, aber sobald die Sicherung wieder eingeschaltet wird, ist er wieder da. Auch das Abziehen der mehradrigen Niederstromleitung, über die die Bedienung der elektrischen Toilette erfolgt, bringt nichts. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als alle Leitungen abzuklemmen und den 25 kg schweren Topf an Deck zu schleppen, weil das der einzige Ort ist, an dem man vernünftig an dem Ding arbeiten kann.

Um an die elektronischen Innereien heranzukommen, müssen zwei Gummimanschetten gelöst und dann der Deckel des Gehäuses aufgeschraubt werden, in dem sich die Zentraleinheit, nämlich eine Platine und der Magnetschalter für die Wasserzufuhr befinden. Mir schwant, dass ich da nicht viel ausrichten kann. Wie soll ich erkennen, ob da jetzt ein Transistor, eine Diode oder ein Widerstand defekt ist? Das elektronische „Herz“ sieht jedenfalls sauber aus. Geschaltet wird der Motor über ein Relais. Möglicherweise ist der Schaltmechanismus hängen geblieben. Also klopfe ich ein wenig von allen Seiten mit dem Schraubenzieher auf dem Relais herum. Außerdem bürste ich die Platine von der Unterseite ab. Wer weiß, ob es da nicht eine Kriechstrombrücke zwischen zwei Lötpunkten gibt. Dann den ganzen Mist wieder zusammenbauen und re-installieren. Ich kann es anschließend kaum glauben, aber das Klo funktioniert wieder. Falls das nicht der Fall gewesen wäre, hätte man die Platine auch als Ersatzteil für 187 Euro bestellen können. So ist es mir aber eindeutig lieber.

Ansonsten verbringen wir heute viel Zeit an Bord mit Lesen und Plaudern. Ein Teil der Mannschaft geht noch etwas Shoppen im Ort. Am Nachmittag sind wir zum Kaffee auf „Schamane“ eingeladen und am Abend treffen wir uns in großer Runde (ein befreundetes Pärchen von Eva und Thomas sind auch noch dabei) im „Walfisch“ (richtig heißt es Paviljoen de Walvis) zum Dinner. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf das Wattenmeer. Einen Absacker gibt es dann anschließend noch auf der Gipsy 5. Licht aus um Mitternacht.













Der erste Teil ist schon mal geschafft. Der Topf ist ausgebaut und in bearbeitbare Lage gebracht.



Die "Innereien" sind soweit freigelegt, dass man das Kästchen aufschrauben kann, in dem sich die Schalt-Elektronik verbirgt. 

 Tja, was soll man da machen? Ich bürste die Rückseite der Platine mit einer Zahnbürste und klopfe mehrmals gegen das Schaltrelais. Außerdem ziehe ich den Stecker der Niederstromleitung, die zum externen Schaltpanel führt, ab und setze ihn neu ein. Welche dieser Maßnahmen letztlich entscheidend war, weiß ich nicht, aber nach Abschluss der Aktion, die insgesamt etwa 80 Minuten dauert, funktioniert das Klo wieder. 



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