Montag, 31. Juli 2017. Von
Osnabrück nach Münster, 77 km.
Um fünf klingelt der Wecker.
Wir wollen früh los, weil ich gestern Abend noch von zwei Motoryachties
erfahren hatte, dass sie am Vortag sechs Stunden vor der Schleuse in Münster
gewartet hatten. Eine der beiden Kammern ist defekt und deshalb nur die halbe
Kapazität in Betrieb. Außerdem sei man dort nicht besonders
sportbootfreundlich. Wie das meistens so ist: Wenn man sich auf etwas
Unangenehmes einstellt, passiert es nicht. Erstens ist der Schleusenwärter
freundlich und zweitens werden wir mit dem ersten Gang geschleust. Gerade mal
15 Minuten hatten wir zu warten.
Ein toller Tag auf den
Kanälen. Als wir um viertel vor sechs die Leinen los werfen, hat es noch
Bodennebel und wir werden mit einer tollen Stimmung für das frühe Aufstehen
belohnt. Wir sehen viele Reiher, die niedrig über das vernebelte Wasser
fliegen, aber die Krönung ist heute ein kreuzender Rehbock. Rotwild vorm Schiff
gehabt zu haben, das können sicher nicht sehr viele Skipper behaupten.
Um 1325 haben wir die
Münsteraner Schleuse bereits hinter uns und um 14 Uhr liegen wir mitten in
Münster in einem kleinen Stichkanal direkt an der Halli-Galli-Meile. Zwar ohne
Strom und sonstige Versorgungseinrichtungen, dafür super zentral. Die
Attraktion ist hier derzeit ein Steg, den man 30 cm unter der Wasseroberfläche
quer über den Kanal gebaut hat. Hundertschaften trappeln hin und her und dem
können und wollen wir uns auch nicht entziehen. Anschließend machen wir die
Räder klar und drehen eine Runde durch die wunderschöne Münsteraner Altstadt. Christine
regt sich ziemlich auf über die „sportliche Fahrweise“ der hiesigen Radler, was
in ihrem Sprech als „katastrophale Radfahrer“ daherkommt.
Am Abend besucht uns
Brigitte an Bord und Sabine und Frank finden sich etwas später ebenfalls ein. Die
Sundowner bestehen heute zu 80 Prozent aus Wasser (nur vor mir steht ein Bier)
und zur Pizza in einem der vielen Lokale am Party-Ufer bleibt es sogar zu 100
Prozent alkoholfrei. Die Ex-Segler sind auch nicht mehr das, was sie mal waren
...
Die Schleusentore in Münster schließen sich hinter uns. Es geht 6,20 m bergauf.
Im Stadthafen von Münster kann man derzeit übers Wasser wandeln. Es handelt sich dabei um eines der Kunstwerke im Rahmen der Skulptur-Projekte 2017.
Mit dem Rad drehen wir eine Runde durch die wunderschöne Altstadt von Münster.
Hallo, das sind ganz tolle Bilder! Wie sich alles so im stillen Wasser spiegelt, hervorragend. Lg Evi von den Friedas
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