Donnerstag, 13. Juli 2017

Scheiß Klo!

Donnerstag, 13. Juli 2017. Osnabrück. Besuchsprogramm und Reparaturen.

Die Tage in meiner Heimatstadt vergehen wie im Flug. Wir bekommen Besuch von meinem Bruder und seiner Frau und besuchen meine Mutter. Dazwischen sind einige Jobs an Bord zu erledigen. Einer der unangenehmen Sorte ist das Problem mit der achteren Toilette (das Thema Mastlegevorrichtung kann ich erst angehen, wenn das bestellte Kettenschloss und der Lagerabzieher eintreffen).

Die elektrischen Bordtoiletten leiten zunächst eine Spülung ein, indem ein Magnetventil die Wasserzufuhr öffnet. Dann beginnt eine Häcksel-Turbine den Toiletteninhalt anzusaugen und in feingemahlener Form durch einen erstaunlich dünnen Schlauch längs durchs Schiff (etwa 10 m) bis in den Fäkalientank zu pumpen. Anschließend öffnet das Magnetventil noch einmal, um wieder Wasser ins Becken zu spülen. Unsere Toilette macht erstens kreischende Geräusche und pumpt zweitens den Inhalt nicht mehr ab, oder zumindest viel zu langsam.


Natürlich ist wieder alles so eng an Bord, dass man erstmal den ganzen Klotopf ausbauen muss. Wasserzufuhr, Abflussschlauch und 3 elektrische Verbindungen müssen gelöst werden. Sämtliches Wasser absaugen, dann das schwere Ding an Deck schleppen, damit man vernünftig dran arbeiten kann. Die Ursache des falschen Geräusches ist schnell dingfest gemacht. Drei Kirschkerne sind die Ursache. Mit Schraubenziehern versuche ich dann, die Verkalkung so gut wie möglich zu lösen und baue anschließend alles in gesäubertem Zustand wieder zusammen. Das Geräusch ist natürlich weg, aber das Absaugen und Wegpumpen funktioniert immer noch nicht. Die Turbine drückt und das Abwasser läuft dort raus, wo es eigentlich nicht austreten sollte. Ist in diesem Fall ja wirklich nur sauberes Wasser, aber es ärgert mich doch, dass das Problem noch nicht gelöst ist. Also kann eigentlich nur eine Verstopfung „down the line“ vorliegen, also irgendwo im langen Schlauch. Ich versuche zunächst einmal, mit der Ölabsaugpumpe einen Unterdruck im Schlauch zu erzeugen, nach dem Motto: „Jetzt machen wir mal auf Schubumkehr“, aber das bringt nicht den gewünschten Erfolg. Die Arbeit muss ich dann unterbrechen, weil ich mit meinem Bruder an der Bozener Straße verabredet bin. Im Laufe des Tages kaufe ich beim Hornbach noch eine Spirale. Mal sehen, ob damit morgen etwas auszurichten ist. 

 Als wir am Abend mit Anna und Klaus zu Sundowner und Dinner im Cockpit sitzen, entdecken wir diese fette Nutria beim Durchqueren des Kanals. Nutrias, auch Biberratte genannt, können länger als einen halben Meter werden. Sie sind schädlich für Deichbauten, weil sie diese unterhöhlen, aber nicht so sehr wie Bisamratten, die von den Nutrias zunehmend verdrängt werden. 

 Klo-Job. Als erstes muss das ganze Teil ausgebaut und an Deck geschafft werden, damit man vernünftig arbeiten kann.



 Ursache des kreischenden Geräuschs aus dem "Getriebe" sind drei Kirschkerne (ich bin es jedenfalls nicht bei uns an Bord, der Kirschen immer samt Stein isst), die sich durch die Turbinenschaufeln, die gleichzeitig Häckselfunktion haben, nicht mehr weiterbefördern ließen.


 Nachdem alles bestmöglich gesäubert ist, wird der gesamte Apparat wieder eingebaut und angeschlossen. Leider ist das Problem aber noch nicht behoben.


Mit der Ölabsaugpumpe versuche ich, Unterdruck zu erzeugen, aber der Erfolg bleibt aus. Nächster Versuch dann mit einer Spirale.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen