Montag, 17. Juli 2017.
Osnabrück/Hollage. Mit dem Rad in die Osnabrücker City. Anschließend der
ersehnte Erfolg beim Abziehen des Kettenritzels der Mastlegevorrichtung.
Das Wetter soll schön werden
heute. Also machen wir uns am späten Vormittag mit den Rädern auf den Weg in
die Osnabrücker City, etwa 10 km one way. Diesmal fahren wir den schöneren Weg
am Kanal und der Hase entlang, tätigen in der Stadt einige Besorgungen und
radeln anschließend zurück.
Unterwegs ruft Jean aus
Holland an. Ines und er sind noch einmal zur Kuster- Bootswerft in Harlingen
gefahren und dort befand sich gerade zufällig ein baugleicher Mast mit
derselben Legevorrichtung in ausgebautem Zustand in der Werkhalle (da ein
anderer Eigner desselben Bootstyps sich entschieden hatte, diesen Mast
abzubauen, weil er ihn nicht im Sichtfeld haben wollte). Da keine Konstruktionszeichnungen
existieren, haben sich Jean und der Vater des Werftchefs dann daran gemacht,
die Apparatur zu zerlegen und mir detaillierte Fotos zu schicken. Damit haben
sie einige Stunden verbracht und mir extrem geholfen. Grandios. Herzlichen Dank
an alle Beteiligten, vor allem natürlich an Ines und Jean für ihr Engagement.
Mit diesen Informationen beginne ich am Nachmittag noch einmal mit der Arbeit
und jetzt gelingt es mir endlich (vielleicht, weil jetzt das Einsprühen mit
WD40 von vorgestern etwas Wirkung zeigt), das Zahnrad ganz langsam von der
Welle zu ziehen. Eigentlich sollte man anders vorgehen. Mit den vier M6
Schrauben sollte sich der Flansch mit dem Innenkonus rausdrücken lassen. Dann
ließe sich das Zahnrad selbst ganz easy runternehmen. Aber ich traue mich
nicht, die kleinen Schrauben so fest anzuballern. Denn nach fest kommt ab,
sprich: abgerissen (oder Gewinde kaputt). Der Abzieher schafft es schließlich.
Den Flansch mit dem Innenkonus kann ich dann durch Anziehen der M6-Schrauben
relativ leicht vom Ritzel lösen.
Nachdem nun freie Sicht auf
das Innenleben der Welle vorliegt, wird auch klar, warum der Mast so gewackelt
hat. Damit nicht Edelstahl auf Edelstahl arbeitet, hat man eine Messingbuchse
(sieht jedenfalls wie Messing aus) zwischen Welle und Lager geschoben. Diese
passt auf der anderen Seite auch innen in das Ritzel. Nun wird sich das Ritzel
im Laufe der Zeit einige Millimeter nach außen gearbeitet haben und mit ihm
wohl auch die Messingbuchse, die damit aus dem Lager gerutscht ist und so das
Spiel verursacht hat. Alles klar? Nun werden wir also auf die Anlieferung der
neuen Kette warten und den ganzen Klumpatsch wieder zusammenbauen.
„Vier blaue Kreise“ lautet der Titel der Installation, die der Schweizer Künstler Felice Varini seit Montag, 3. April 2017 auf dem Osnabrücker Marktplatz installiert hat. Für sein Werk hat Varini Klebestreifen auf der Marienkirche und an Gebäuden der Marktstraße, darunter der Dombuchhandlung und mehreren Restaurants angebracht. Die aus den Klebestreifen gebildete geometrische Figur soll aus einer Perspektive zu sehen sein. Sobald der Betrachter diesen Punkt verlässt, zerfällt die Figur in ihre Einzelteile. Nach diesem Prinzip hat der 1952 in Locarno geborene, seit Jahren aber in Paris beheimatete Künstler bereits in über 20 Städten seine Kunstwerke auf zentralen Plätzen installiert.
Marktplatz mit Rathaus. Hier wurde der Westfälische Friede am Ende des dreißigjährigen Krieges geschlossen.
Jean und der Vater des Werftchefs arbeiten angestrengt in Harlingen/Holland an der Mastlegevorrichtung. Und das ausschließlich zu dem Zweck, mir zahlreiche detaillierte Bilder schicken zu können. Ein supertoller Service, für den ich mich ganz herzlich bedanke.
Und das ist der Antrieb. Ich hoffe jedenfalls, dass ich die Hydraulikzylinder nicht auch noch ausbauen und austauschen muss.
Mit tollen Informationen ausgestattet, mache ich mich am Nachmittag erneut ans Werk.
Endlich. Mit sehr viel Power bewegt sich schließlich etwas.
Der Mast wackelte, weil sich die Messingbuchse aus dem Lager (links) herausgearbeitet hatte.
Weil die Spindel des Abziehers zu kurz wurde, musste ich Unterlegscheiben auf das Ende der Welle legen, in der sich ein Loch für eine 14 mm Schraube befindet. Die Scheiben hat es ganz schön eingedrückt.
Damit die eingedrückten Scheiben nicht das Gewinde versauen, lege ich eine große Nuss auf die Welle und packe noch mehr Unterlegscheiben drauf. So geht es. Am Ende ist der gesamte Stapel Scheiben dennoch verbogen.
Das Zahnrad ist ab. Nun lässt sich die Messingbuchse auf der Welle wieder leicht in das Mastlager verschieben. Im unteren Bild ist sie schon verschwunden. Nun wackelt der Mast auch nicht mehr.
Anders, als bei einem Antriebs-Propeller, der i.d.R. auf einen Konus gedrückt wird, gibt es hier ein zweites Teil, das in das Zahnrad geschoben wird. Dieses Teil (oben im Bild) hat einen Außenkonus, der sich mit dem Innenkonus des Zahnrads "verkeilt", wenn die acht M6 Schrauben ordentlich festgezogen werden. Wenn man erstmal weiß, wie die Technik funktioniert, ist eigentlich alles ganz einfach.
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