Freitag, 26. Juli 2019

Von Nävekvarn nach Nyköping

Freitag, 26. Juli 2019. Von Nävekvarn nach Nyköping, 39 km. Ein heißer Sommertag.

Wir stehen vor verschlossenen Toren. Die Swede Port Marina, unser Winterlager-Unternehmen für dieses Jahr, ist wohl in den Sommerferien. Alles verriegelt und verrammelt. Auf den Weg zurück zu den Booten treffen wir den Hafenmeister, der diesen Verdacht bestätigt. Immerhin werden wir von ihm dahingehend beruhigt, dass der etwas pimpfige Travellift, den wir im Hafengelände gesehen haben, tatsächlich nur für kleinere Boote vorgesehen ist und die Werft durchaus größere Kaliber für Boote wie unsere zur Verfügung hat.

Um 1020 legen wir ab. Die meiste Zeit herrscht bleierne Flaute. Hin und wieder weht ein Hauch, der die Wasserfläche kräuselt. Die Strecke ist wunderschön und führt uns an zahlreichen kleinen Inselchen vorbei. Manchmal windet sich unsere Route regelrecht durch die Schären hindurch, als wären wir in verwinkelten Gassen einer Altstadt unterwegs. Einschlafen darf man hier nicht, wenn man am Steuer sitzt. Das Aufwachen könnte ziemlich abrupt erfolgen, wenn man auf einen Felsen brummt.


Um 14 Uhr legen wir an, und zwar in Nyköping, einer 30.000 Einwohner zählenden Stadt mit nettem Stadtkern. Unser Liegeplatz an einer langen Pier im Flusslauf gefällt uns und so buchen wir beim Hafenmeister gleich zwei Tage. Ein dritter wäre sogar gratis. Mal sehen, wie lange es uns hier gefällt. Zu Fuß erkunden wir den Ort, aber erst am späteren Nachmittag, als die größte Hitze vorbei ist. Uns kommen hier schon 27 Grad warm vor. Wie muss es da erst in Österreich oder Deutschland sein, wo derzeit 10 Grad mehr vorherrschen. Wir sind mit dem aktuellen Wetter jedenfalls sehr zufrieden. Leider ist das Badevergnügen in der Ostsee etwas getrübt durch die Blaualgen, die uns zwar nicht überall, aber dennoch an vielen Orten ärgern. Heute sind wir jedenfalls wieder durch ausgedehnte Teppiche dieser grünen Suppe gefahren in denen das Baden definitiv keine Freude bringt und u.U. sogar gesundheitsgefährlich sein kann. Deshalb lassen wir es natürlich auch sein. 

Am Abend spazieren wir noch eine Runde mit Dorothea und Heiko und Hund bevor wir den Sundowner an Bord genießen. Nun sind wir wohl definitiv in der Mückensaison angelangt. Ab etwa 2130 geht es los. Wenn man draußen ist, muss man rechtzeitig Repellent auftragen oder flüchten. Drinnen haben wir es bisher geschafft, die Viecher durch die Fliegengitter abzuhalten. Weil wir für die ganz großen Fenster und die Tür keinen Insektenschutz haben, müssen diese rechtzeitig geschlossen werden, was am Abend die Abkühlung zunächst etwas dämpft. Da die Wassertemperatur nicht höher als 22 Grad ist, kühlt es nach Sonnenuntergang dann aber auch im Bootsinneren relativ gut ab. 

 Vor verschlossenen Toren. Unser Winterlager-Betrieb ist in den Ferien.

 Die Winnipesaukee im Rückwärtsgang auf dem Weg zur Abpumpstation für das Schwarzwasser.

 Überwiegend Flaute. Hin und wieder eine leicht Brise.

 Jede Menge Blaualgen. Auf diesem Bild besonders gut in der linken unteren Ecke zu erkennen.


 Keine Geier, sondern Kormorane.




 Unser Liegeplatz in Nyköping. Während es sonst in Schweden ab 20 Uhr ruhig auf den Straßen zugeht, ist es hier auch um Mitternacht (während ich diese Zeilen schreibe) noch durchaus laut. Aus den Lokalen tönt Live-Musik und die Menschen tanzen und singen auf der Pier. Wir sind ja glücklicherweise geräuschunempfindlich, so dass wir trotzdem schnelll einschlafen werden. Hoffentlich fallen uns später nicht Betrunkene an Deck.





 Wohl etwas überladen.

 Schöner Marktplatz im Stadtzentrum.





 39 km von Nävekvarn nach Nyköping.


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