Donnerstag, 23. August 2018.
Schiermonnikoog. Einmal Wattwanderung und einmal nass bis auf die Haut.
Die Front kommt. Vorbei ist
es mit dem schönen Wetter. Dicke Wolken verdunkeln den Himmel. Am Nachmittag
mache ich mich eine Dreiviertelstunde vor Niedrigwasser auf zu einer Wattwanderung.
Christine bleibt an Bord, weil sie befürchtet, anschließend ihre Füße nicht
wieder sauber zu bekommen (geht aber ziemlich schnell und gut). Sie weiß gar
nicht, was sie versäumt. Vorsichtig muss man schon sein, vor allem, wenn man
eine Kamera dabei hat, die nicht in den Matsch fliegen soll. Man kann nämlich
sehr leicht auf dem schmierigen Schlick ausrutschen oder aus dem Gleichgewicht
geraten, wenn man plötzlich mit einem Bein bis zum Knie in der Pampe versinkt.
Die im Matsch verborgenen oder an der Oberfläche liegenden Muscheln pieksen an
den Füßen oder schneiden auch schon mal die Haut auf, was mir blöderweise
gleich zu Beginn passiert. Der Schlamm wird schon gut desinfizieren. Ich kann
jetzt jedenfalls keine Rücksicht auf das bisschen Blut nehmen.
Ich stakse am Pril entlang
und quere diesen nach ein paar hundert Metern. Er ist nur noch etwa 10 cm tief.
Weil hier die größte Strömung herrscht, ist der Boden ziemlich fest, so dass
man im Pril bei diesem niedrigen Wasserstand am besten voran kommt. Nach einer
guten Stunde kehre ich wieder zum Schiff zurück und bearbeite anschließend
gleich die umfangreiche Fotoausbeute.
Am frühen Abend gehen wir in
den Ort zum Pizzaessen. Während wir uns die Mägen füllen, fängt es an zu
regnen. Der Wetterbericht hatte es vorausgesagt und wir haben vorm Losgehen
sogar noch darüber diskutiert, ob wir Regenklamotten oder Schirme mitnehmen
sollten. Ach was, wird schon nicht so schlimm werden. Doch, wird es! Da wir
nicht ewig warten wollen, bis die Wolken alles ausgeschüttet haben, was in
ihnen steckt, stapfen wir also einfach los. Bis wir die anderthalb Kilometer
zur Marina zurückgelegt haben, sind wir nass bis auf die Haut.
Ich bin nicht der einzige, der hier mal ins Watt geht.
Ein kleiner Pril westlich der Hafeneinfahrt, etwa 40 Minuten vor NW
Los geht's.
Einfahrt zur Marina. Blick von außen auf die Südmole.
Blick auswärts nach Südosten.
Die beiden letzten Tonnen vor der Hafeneinfahrt. Beim Reinfahren muss man den Bogen ganz außen fahren, dicht bei den Tonnen und dann auch ziemlich eng an der Mole vorbei.
Auch wer sich hier trockenfallen lässt, muss übrigens Hafengebühren bezahlen.
Ich quere den Pril. Der Boden ist relativ hart und jetzt bei Niedrigwasser führt er gerade noch 10 bis 15 cm Wasser.
Auf dieser Muschelbank haben wir das erste Mal aufgesessen, als wir reinfuhren. Wir hätten uns weiter nach Backbord zu den Tonnen bzw. Pricken halten müssen.
Auch dieser Kahn hat eine Spur gezogen.
Nachtigall, ick hör Dir trapsen ... Nein, das war hier wohl eher eine Möwe.
Und schwupps, ist man eine Etage tiefer. Die Hose muss eh in die Wäsche.
Deine Spuren im Sand, die ich gestern noch fand ...
Nein, das war sicher nicht Howard Carpendale, von dem diese Spuren hier stammen. Und um Sand handelt es sich ja auch nicht wirklich. Aber interessant zu sehen, wie viele Kiele hier zumindest vorübergehend ihre Gravur hinterlassen haben.
Huuuch, aus mir läuft Blut ...
Es war nicht diese Muschel, die den Kratzer verursacht hat, aber vielleicht eine ähnliche. Auch diese wäre jedenfalls scharfkantig genug, eine Verletzung der Haut herbeizuführen.
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