Freitag, 24. August 2018

Heizung ausgefallen


Freitag, 24. August 2018. Schiermonnikoog. Regen und viel Wind und kalt wird es. Und die Heizung geht nicht.

Am Vormittag gibt es noch viele blaue Flecken am Himmel, die von den dahinfegenden Wolken aber einer permanenten Veränderung unterzogen werden. Den ersten Schauer bekommen wir ab auf dem Weg zum Supermarkt. Natürlich sind wir wieder ohne Regenklamotten unterwegs, aber diesmal werden wir zumindestens nicht bis auf die Haut nass, weil es nicht so lange regnet.

Am Nachmittag wird es zusehends ungemütlicher und wir lassen die ursprünglich geplante Strandwanderung sausen. Stattdessen schaue ich mir mal unsere Heizung an, die nämlich nicht mehr funktioniert. Nicht, dass wir schon hätten heizen wollen. Bemerkt haben wir den Fehler deshalb, weil neuerdings immer wieder Wasser in der Bilge steht. Und zwar Süßwasser. Und das kommt aus dem Boiler. Tropfen für Tropfen. Ich weiß seit vergangenem Jahr, dass der Boiler tropft, wenn er nicht geheizt wird. Normalerweise passiert das durch Landstrom oder durch die Hauptmaschine, wenn sie läuft. Nun lassen wir hier den Boiler aber nicht über den Landstrom laufen, weil die Leitung nur mit 6 Amp abgesichert ist. Also sollte in diesem Fall die Zentralheizung einspringen. Und zwar automatisch. Und genau das passiert nicht. Auch als ich den Raumthermostat verstelle um warmes Wasser in die  Heizkörper zu schicken, tut sich nichts. Der Brenner der Ölheizung springt nicht an.

Die Bedienungsanleitung von Kabola empfiehlt bei diesem Fehler, den Ölfilter zu wechseln. Das sollte sogar turnismäßig jedes Jahr erfolgen. Ich habe es mit Sicherheit noch nicht gemacht und unser Vorbesitzer sicher auch nicht regelmäßig. Jedenfalls haben wir dafür keinen Ersatz an Bord. Oder doch? Die Dieselfeinfilter für den Vetus Deutz Motor haben genau die gleichen Abmessungen. Vielleicht passen die ja zufällig? Also schraube ich den Filter ab, wozu ich unbequemerweise auf die Backbordseite des Motors krabbeln und anschließend Christine für alle möglichen Handreichungen bemühen muss, weil es so mühsam wäre, mich jedes Mal wieder über den Motorblock zu quetschen um irgendein Werkzeug zu holen, das ich vergessen hatte. Dummerweise stellt sich heraus, dass das Schraubgewinde des Heizungsfilters deutlich größer ist als das des Motorfilters. Also alles wieder zusammenbauen. Anschließend entlüften. Dafür gibt es eine Entlüftungsmutter, hinter der ein dünner durchsichtiger Schlauch angeschlossen ist. Die Blasen steigen nur seeehr seeehr langsam auf. Das spricht ja wohl dafür, dass der Dieselfilter wirklich dicht ist und ausgetauscht gehört. Nach einiger Recherche bestelle ich dann später so ein Ding.

Dummerweise wird es heute am Abend unter Deck schon unangenehm kühl. Es wäre der erste Tag nach dem Sommer, an dem wir die Heizung wirklich gebrauchen könnten. Christine flieht schon um 8 Uhr ins Bett und ich trinke erst noch mal einen heißen Tee und ziehe dickere Klamotten an. Um 21 Uhr haben wir 17 Grad im Salon. Ist nicht mehr wirklich gemütlich.

 Das heutige Hochwasser läuft schon 60 cm höher auf, als an unserem Ankunftstag. Der starke Westwind hilft dabei sicher auch noch etwas mit.

 An unserem Liegeplatz haben wir jetzt 1,20 m Wasser unterm Kiel. Am Vormittag bleibt der Wind noch unter 20 Knoten aber am Nachmittag und am Abend bläst er deutlich stärker und unser schwerer Kahn bewegt sich sogar hier im Hafen durch die Windböen.


 Blick auf die Marina vom Deich aus.



 Thermostat und Ein-/Aus-Schalter für den Boiler Betrieb über die Zentralheizung. In der Bedienungsanleitung war die Rede von einer Batterie in diesem Gerät, die leer sein könnte. Aber darin ist keine Batterie. Warum auch, wenn das Ding über Kabel mit Strom versorgt wird?

 Feinfilter für den Diesel, der zur Heizung fließt. Blöd, dass man über den Motor krabbeln muss, um überhaupt Zugang zu dem Ding zu kriegen. 



 Dieses Teil hatte ich bisher noch gar nicht bewusst wahrgenommen. Es dient wohl dazu, durch Magneteinfluss der Diesel-Flüssigkeit etwas Gutes zu tun. Jedenfalls komme ich erst heute darauf, dass dieser Apparat die undichte Stelle darstellt, aus der kontinuierlich etwas Diesel tropft, den ich bisher immer nur auf der Steuerbordseite im Motorraum entdeckt und von Zeit zu Zeit mit Küchenrolle weggewischt hatte. Nun ist der Übeltäter erkannt. Nützt mir aber auch nicht viel, denn abschrauben will ich den Deckel ganz sicher nicht. Wer weiß, was mir da entgegenkommt? Und eine neue Dichtung hätte ich ohnehin nicht. Das Ding bekommt eine Bandage aus Küchenrolle. Vielleicht kann man so verhindern, dass der Diesel sich am Boden sammelt. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen