Samstag, 25. August 2018.
Schiermonnikoog. Kleine Inselwanderung.
Das Wetter ist fast wie im
April. Schnell ziehende Wolken, kurze Schauer, dennoch viel Sonne. An den
Stegen wird es leerer und im Internet vermeldet der Hafenmeister, dass
reichlich Platz verfügbar ist. Es lohnt sich, auf diese Webseite zu schauen,
bevor man eine der holländischen Inseln anläuft, denn man bekommt eine ziemlich
genaue Vorstellung davon, was einen im entsprechenden Hafen erwartet. In der
Früh haben wir 14 Grad im Schiff. Und keine Heizung. Mit Dusche (C), Frühsport
(R), heißem Tee (beide) und den ersten Sonnenstrahlen kommen wir aber über die
Kältephase gut hinweg. Später legen wir uns dann ein zweites Kabel auf eine
noch freie Steckdose am Steg. Dieses Kabel versorgt dann ausschließlich den
kleinen Heizofen, der auf halber Stufe mit 1000 Watt auskommt und die 6 A
Sicherung nicht gleich rausfliegen lässt.
Am Nachmittag machen wir einen
Rundgang durch den Ort und dann bis zu dem Bunker, der im zweiten Weltkrieg von
den deutschen Besatzern gebaut wurde. Da er auf einer kleinen Anhöhe liegt, hat
man von oben einen schönen Blick über die Insel. Auf dem Rückweg wollen wir
eigentlich gemütlich irgendwo einkehren und Kaffee und Kuchen zu uns nehmen.
Aber: So gut uns Schiermonnikoog insgesamt gefällt, wir finden kein gemütliches
Café im Ort. Entweder es handelt sich um Quasi-Stehimbisse oder die Lokalität
strahlt den Charme einer Bahnhofshalle aus. Die Niederländer sitzen sowieso
meistens draußen, und zwar in kurzen Hosen und T-Shirts, während wir schon in
den dicken Winterjacken rumrennen (die uns dann, wenn die Sonne rauskommt, beim
Wandern natürlich zu warm werden). Also holen wir uns eine Apfeltorte im
Supermarkt und nehmen sie mit aufs Boot.
Wenn das Wasser bei Ebbe
abläuft, versinkt das Boot im Schlick, jedenfalls mit dem Kiel und einem Teil
des Unterwasserschiffs. Dabei neigen wir uns immer etwas nach Steuerbord und
mit Tischbillard hätten wir dann keine Freude. Aber dieser Zustand hält nur für
etwa 3 bis 4 Stunden an. Wenn die Gipsy mit der Flut beginnt aufzuschwimmen,
gibt es glucksende und gurgelnde Geräusche. Das Schiff hebt sich aus dem Matsch
und die Freiräume laufen wieder mit Wasser voll. Passiert heute während des
Abendessens. Schmatz!
Ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg.
Nette Alleen und gepflegte Häuser, aber ein wirklich gemütliches Café finden wir nicht.
Im Hafen ist jetzt viel freier Platz verfügbar. Erstens gehen die Ferien zu Ende und zweitens ist das Wetter derzeit nicht so attraktiv.
Wenn wir hier morgen früh entlang fahren, werden wir nur Wasser sehen und uns ausschließlich an den Tonnen und Pricken orientieren.
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