Sonntag, 07. April 2019, von
Schareiland bei Sneek nach Groningen, 71 km, 2 Schleusen, 5 bewegliche Brücken.
In der Tat, die Batterien
sind mehr als schwach auf der Brust. Heute Morgen bringen sie gerade noch 23
Volt zusammen. Die Sache eilt also.
Die Nacht war kühl und um
0730 hat es 11 Grad im Schiff. Bei meiner Yoga-Session nach dem Aufstehen komme
ich also nicht ins Schwitzen. Um 0830
werfe ich die Leinen los, Christine liegt noch in der warmen Koje und kommt
erst etwas später an Deck, wo es allerdings bald angenehme Temperaturen hat,
denn die strahlende Sonne wärmt die Kuchenbude wie ein Treibhaus ziemlich
schnell auf.
Die Fahrt geht wieder flott,
denn insgesamt sind nur zwei Schleusen zu passieren, die wir ohne lange
Wartezeiten durchfahren können. Auch die 5 beweglichen Brücken, die wegen der
niedrigen Höhe für uns öffnen müssen, können wir ohne Wartezeiten unterfahren.
Unterfahren deshalb, weil die meisten dieser Brücken nicht aufklappen, sondern
einige Meter angehoben werden. Im breiten Prinses Margrietkanaal, die
Wasserstraßenautobahn Frieslands, ist heute wenig Verkehr. Einige Berufsbinnenschiffer
sind unterwegs, Sportboote sehen wir so gut wir gar keine. Die benutzen eher
die kleineren Kanäle. Aber uns geht es ja ums flotte Vorwärtskommen und deshalb
sind wir hier gerade recht.
Um 1555 legen wir im schon
ziemlich gefüllten Groninger Motorboot Club an. Die Einfahrt ist sehr eng und
geht scharf um die Kurve. Auch der Liegeplatz, den man uns zuweist, hat eine
schwierige Zufahrt, weil diese durch einen Arbeitsprahm in der Breite sehr
eingeschränkt ist. Außerdem ragt ein Rohr, das man wohl unabsichtlich hat
liegen lassen, von dem Prahm ins Fahrwasser und lädt geradezu ein, sich eine
Schramme im Lack einzufangen, wenn man nicht aufpasst.
Nach einem Einlaufbier
machen wir uns zu Fuß auf den Weg ins Stadtzentrum. Wir laufen an der Marina
vorbei, in der wir im vorletzten Jahr gelegen hatten. Alle Straßencafés und
Biergärten sind bis auf den letzten Platz besetzt. Die Holländer nutzen das
schöne Wetter ausgiebig. Wir wollen uns aber nur etwas bewegen und sind gegen
18 Uhr nach 6 Kilometern wieder an Bord zurück. Hundskaputt übrigens. Man
sollte ja glauben, wir hätten den ganzen Tag nichts getan und so ein Fußmarsch
würde besonders gut tun. Aber ich fühle mich, als käme ich gerade von einer
fünfstündigen Bergwanderung zurück. Umso besser schmeckt das Abendessen, das
wir bei noch immer scheinender Sonne im Cockpit (unterm Treibhaus) einnehmen.
Der Prinses Margrietkanaal ist zwar breit und von vielen Berufsschiffen befahren, aber er führt durch eine schöne Landschaft ohne Industrie und Straßenlärm.
Um 13 Uhr fahren wir in die Gaarkeukensluis ...
... und müssen dort etwa 10 Minuten auf ein Binnenschiff warten, dass wir vor anderthalb Stunden überholt hatten.
Diese Drehbrücke schwimmt auf einem Ponton, der mitbewegt wird.
Gegengewicht einer Klappbrücke in Groningen.
Liegeplatz im Groninger Motorboot Club. So, wie wir jetzt (auf Anweisung) geparkt haben, kann niemand mehr raus und rein. Macht aber wohl nichts, denn morgen früh fahren wir eh wieder weg.
Start heute Morgen um 0830 von Schareiland.
Der Track des Tages, 71 km.
Ankunft in Groningen. Der Pfeil links unten zeigt die Marina, in der wir vor zwei Jahren gelegen hatten, der Pfeil oben rechts die Oostersluis von Groningen, die wir kurz vor der Ankunft passiert haben.
Stadtwanderung in Groningen
Alle Straßencafés und Restaurants sind bestens besucht.
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